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André Breitenreiter entlassen
Der FCZ-Meistermacher ist seinen Job bereits wieder los

Auf das Erfolgsjahr beim FCZ folgt die Enttäuschung in Hoffenheim: André Breitenreiter muss angesichts der sportlichen Schräglage gehen.
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Die achte Niederlage im zehnten Spiel war eine zu viel: André Breitenreiter muss als Trainer der TSG Hoffenheim gehen. Dies teilte der Bundesligist am Montagmittag mit, knapp zwei Tage nach dem deutlichen 2:5 beim VfL Bochum. Damit endet für den Meistermacher des FC Zürich in der vergangenen Saison das darauffolgende Bundesliga-Abenteuer nach gerade einmal sieben Monaten. Sein Vertrag wäre noch bis Ende Juni 2024 gelaufen.

Vorausgegangen war der Entlassung ein Krisengespräch mit der Geschäftsführung und Sportchef Alexander Rosen am Tag nach der klaren Niederlage in Bochum. «Fakt ist auf jeden Fall: Es muss etwas passieren», hatte Breitenreiter nach der Klatsche selbst gesagt. Am Sonntag vermeldeten Medien wie «Bild» und «Kicker» die Entlassung, der Verein selbst schwieg zunächst – bis zum Montagvormittag.

Nur noch drei Punkte vor der Abstiegszone

Der Absturz der Süddeutschen ist insofern bemerkenswert, als Breitenreiter nach seiner Ankunft aus Zürich im vergangenen Sommer verheissungsvoll in die Bundesliga gestartet war und mit seiner Mannschaft zwischenzeitlich auf dem vierten Tabellenplatz lag. Doch zuletzt wirkte er zunehmend ratlos. Nun befinden sich die Hoffenheimer als 14. nur noch drei Punkte vor dem Rivalen Stuttgart auf dem Barrageplatz, den bislang letzten Ligasieg gab es Mitte Oktober beim FC Schalke 04.

Breitenreiter machte seinem Ärger über sein schwaches Team in Bochum mit deutlichen Worten Luft. «Das, was ich heute gesehen habe, kann ich in keinster Weise akzeptieren. Das hat nichts mit Profifussball zu tun. Das werde ich mir sicherlich so nicht mehr gefallen lassen.» Nun wird stattdessen aber er als Trainer – gemäss den ungeschriebenen Gesetzen dieses Sports – geopfert.

Sportchef Rosen hatte am Samstag ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden, aber auch keine explizite Kritik an ihm geübt. Am Montag nun liess er sich nur lobend zitieren: «Wir haben in André einen Trainer verpflichten können, der vom ersten Tag an eine hohe Akzeptanz nicht nur in der Mannschaft hatte, sondern auch beim gesamten Staff, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen Fans und Partnern. Wir danken ihm für die angenehme Zusammenarbeit und die vielen positiven Momente, gerade zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit.»

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Auch bei Hoffenheims Mehrheitseigentümer Dietmar Hopp hatte Breitenreiter zuletzt die Unterstützung verloren angesichts der dramatischen Talfahrt. Der 82-jährige Mäzen und Milliardär hatte schon bei der Mitgliederversammlung im vergangenen Sommer gewettert, dass die verpasste Europa-League-Teilnahme den Verein etwa 20 Millionen Euro kosten würde, der verpasste Sprung in die Champions League «noch viel, viel mehr».

Schon länger gibt es Kritik an der TSG Hoffenheim, dass sie für die Profis so etwas wie eine Wohlfühloase sei. Der selbst ernannte Ausbildungsverein, der kürzlich den französischen Stürmer Georginio Rutter für geschätzte 40 Millionen Euro an Leeds United verkauft hat, gilt für viele als Sprungbrett. Oder als sichere Karrierestation für langjährige Spieler, die nicht mehr zu einem ganz grossen Club gehen werden.

Wer Nachfolger von Breitenreiter wird, ist noch offen. Gemäss «Stuttgarter Zeitung» soll Pellegrino Matarazzo in der Poleposition sein. Der gebürtige US-Amerikaner war von 2020 bis 2022 Trainer des VfB Stuttgart. Er hat eine Vergangenheit als Assistenztrainer bei der TSG Hoffenheim.

DPA/wie