«Apropos» – der tägliche PodcastDer Fall Brian und die Grenzen des Schweizer Strafvollzugs
Drei Ärzte, die Brian 2011 ans Bett fesselten, stehen heute vor dem Obergericht Zürich. Das Verfahren zeigt: Der immer wieder gewalttätige Häftling bringt das Justizsystem an seine Grenzen.
Sie hätten damals keine Alternative gesehen: So verteidigten sich drei Ärzte letzten August vor dem Zürcher Bezirksgericht. Sie hatten 2011 den damals 15-jährigen Brian 13 Tage lang ans Bett gefesselt und mit Medikamenten ruhiggestellt. In erster Instanz wurden die Ärzte freigesprochen – heute entscheidet das Obergericht, ob es diesem Urteil folgt.
Seit seiner Kindheit überfordert der heute 26-jährige Brian Lehrer, Ärztinnen, Aufseher und Beamte. Auch im Strafvollzug wurde er immer wieder gewalttätig. So wurde er u.a. wegen Körperverletzung diesen Sommer vom Obergericht zu 6 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt.
Seit Jahren wird der Fall Brian – früher auch Fall Carlos – aber auch in der Öffentlichkeit verhandelt. Zum ursprünglichen Bild des «monströsen» Gewalttäters ist in den letzten Jahren ein zweites hinzugekommen: das des Justizopfers. Die Einzelhaft, in der sich Brian seit drei Jahren befindet, wurde vom UNO-Sonderbeauftragten Nils Melzer scharf kritisiert.
Warum stösst das Schweizer Justizsystem bei diesem Fall immer wieder an seine Grenzen? Und: Wie könnte es weitergehen, wenn Brian in drei Jahren aus der Haft entlassen wird? Darüber spricht «Tages-Anzeiger»- Redaktorin Liliane Minor, die den Fall seit Jahren begleitet, in einer neuen Folge des Podcasts «Apropos».
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