Kampf für MuslimeDemba Ba legt sich mit dem chinesischen Staat an
Der Stürmer setzt sich gegen Unterdrückung ein. Doch sein Engagement für die chinesischen Uiguren scheint aussichtslos zu sein und könnte ihm selbst schaden.
Demba Ba ist bekannt für sein Engagement und seine Stimme ausserhalb des Fussballstadions. Der Stürmer von Istanbul Basaksehir ruft in den sozialen Medien und in Interviews immer wieder gegen Rassismus, Polizeigewalt und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten auf. Nun hat sich Ba mit dem chinesischen Staat angelegt.
Der Stürmer kritisierte auf Twitter, wo ihm 1,3 Millionen Menschen folgen, wiederholt den Umgang der chinesischen Regierung mit den Uiguren. Die muslimische Volksgruppe wird in China schon seit langem unterdrückt. Geleakte Dokumente sowie Satellitenbilder belegen, dass es in der nordwestlichen Region Xinjiang Internierungslager gibt, in denen insgesamt über eine Million Uiguren religiös umerzogen werden sollen. Die chinesische Regierung streitet die Vorwürfe ab, die Internierungslager seien in Wahrheit nur Berufsbildungszentren.
«Wenn wir aufstehen, stehen die Menschen mit uns auf.»
Demba Ba, der selber drei Jahre in der höchsten chinesischen Liga gespielt hatte, postete daher in den vergangenen Wochen regelmässig Beiträge, um über den dortigen Missstand aufzuklären. Unter anderem lud er ein Video hoch, in dem chinesische Polizisten zu sehen sind, die uigurische Gefangene abführen. Ba benützte den Hashtag #UyghuriLivesMatter.
Ausserdem sagte er kürzlich in einem Interview: «Als Sportler haben wir eine Kraft, die wir nicht einmal kennen. Wenn wir zusammenkommen und reden, ändern sich die Dinge. Wenn wir aufstehen, stehen die Menschen mit uns auf.»
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Bereits der deutsche Mittelfeldspieler Mesut Özil machte sich öffentlich für die Uiguren stark. Daraufhin wurde er in China diskreditiert. Eine Zeitung bezeichnete ihn als «verwirrte Person», die ihren Einfluss missbrauche, und eine Premier-League-Partie seines Clubs Arsenal wurde kurzerhand aus dem Programm des chinesischen Staatsfernsehens gestrichen.
Dass man Özil ausserdem aus dem chinesischen Fussball-Computerspiel «Pro Evolution Soccer» entfernte, wird für ihn verkraftbar gewesen sein. Dass sich an der Situation der Uiguren in China danach scheinbar nichts geändert hat, wird ihn schon mehr geärgert haben. Menschen wie er und Demba Ba werden weiterkämpfen müssen.
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