Tipps fürs sichere ReisenDatenklau in den Ferien: So schützen Sie sich
Welche Datensicherheitsfallen auf Reisen drohen und wie man sich davor schützt: Hier sind fünf Expertentipps.
Auf Qualität statt auf Quantität setzen
Wer verreist, sollte nur jene Geräte mitnehmen, die unterwegs wirklich benötigt werden. Das verringert das Risiko eines Verlustes oder die Gefahr, Opfer eines Diebstahls zu werden. Man sollte sich vorab informieren, wie sich ein gestohlenes Gerät aus der Ferne schnell sperren lässt.
Vor der Abreise ist es zudem ratsam, die Software – insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsupdates – zu aktualisieren und Virenscanner auch in den Ferien auf dem neusten Stand zu halten. Und: WLAN, Bluetooth oder NFC nur dann aktivieren, wenn man sie tatsächlich braucht.
Nie ohne Schutz in öffentliche WLAN-Netze einsteigen
Im Kaffee, am Flughafen oder in Restaurants: Mittlerweile kann man an vielen Orten kostenlos über WLAN im Internet surfen oder E-Mails checken. Das Problem: Meistens handelt es sich um öffentliche WLAN-Netze, die jeder und jede ohne Passwort nutzen kann. Dementsprechend weiss man nicht, wer sich sonst noch alles im selben Netzwerk tummelt. Für Profis ist es ein Leichtes, ungeschützte Daten abzufangen.
Tobias Christen, CEO vom auf Privatsphären- und Datenschutz spezialisierten Unternehmen DSwiss mit Sitz in Zürich, rät deshalb, bei der Nutzung eines öffentlichen WLAN auf einen sogenannten VPN-Dienst (Virtuelles Privates Netzwerk) zu setzen. Dieser verschlüsselt die gesamte Kommunikation und bietet einen guten Schutz.
Computer in der Hotellobby: Hände weg!
Mit dem breiten Einsatz von Laptops und Tablets hat die Nutzung der frei zugänglichen Computer in der Hotellobby stark abgenommen. Trotzdem stellen sie weiterhin eine Gefahr dar. Zum einen können die Geräte mit Schadsoftware infiziert sein. Zum anderen ist es schnell passiert, dass man vergisst, sich zum Beispiel beim E-Mail-Konto abzumelden. Ebenfalls Vorsicht ist beim Gebrauch von USB-Sticks geboten. Wer einen solchen an einem Hotelcomputer nutzt, sollte ihn nicht mehr beim privaten Gerät einsetzen.
Allgemein gilt: Am besten verzichtet man darauf, sich an einem Hotelcomputer im Onlinebanking oder bei Webshops anzumelden. Zudem ist es ratsam, im Browser den Inkognito-Modus zu nutzen und am Schluss das Fenster zu schliessen.
Empfehlenswert: Digitalisierte Reisedokumente
Unterwegs Pass, Kreditkarten oder wichtige Reisedokumente zu verlieren, das will niemand. Deshalb sollte man im Vorfeld alle wichtigen Daten unbedingt digitalisieren. Zwar ist eine digitale Kopie eines Dokumentes aus rechtlicher Sicht nicht gleichwertig wie das Original. Trotzdem hilft sie in jeder Verlustsituation. Wichtig: Damit die digitalisierten Dokumente nicht in falsche Hände geraten, müssen sie an einem sicheren Ort abgelegt werden. Das kann zum Beispiel in einem Cloud-Speicher sein, auf den man von jedem Gerät mit Internetverbindung Zugriff hat.
Gleiches gilt für den Inhalt des Portemonnaies. Wenn man diesen abfotografiert oder scannt, hat man einerseits den Überblick, was fehlt, und andererseits hat man so wichtige Informationen wie die Notfallnummer für die Kreditkartensperrung zur Hand.
Ohne starke Passwörter geht es nicht
Einer der häufigsten Fehler auf Reisen – aber auch im Alltag – ist es, Geräte wie zum Beispiel das Smartphone aus Bequemlichkeit nicht mit einem genügend guten Passwort abzusichern. Gerade wenn man in einem fremden Land unterwegs ist, fällt man oftmals schnell als Tourist auf und wird zur Zielscheibe für Diebe. Auch wenn man keine Betriebsgeheimnisse auf dem Handy abgelegt hat, bedeutet ein verlorenes oder gestohlenes Gerät, das nicht gut genug geschützt ist, viel Stress.
Doch welche Grundregeln gilt es bei der Passwortwahl zu beachten? «Unbedingt ein langes, zufälliges Passwort verwenden. Und niemals dasselbe Passwort auf zwei Seiten gleichzeitig nutzen», sagt Experte Tobias Christen. Beim E-Mail-Service und wo immer möglich empfiehlt sich zudem, die 2-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Beim Smartphone sollte man zudem einen sechsstelligen PIN-Code verwenden, der nicht herleitbar ist.
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