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Das Urgestein weint, während der Präsident tobt

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Seit wenigen Tagen hatte Alain Nef die Gewissheit: Er wird seine Karriere als Fussballer beenden. Der FC Zürich, der Verein, dem er über 21 Jahre lang die Treue gehalten hatte, wollte mit dem Verteidiger nicht verlängern. Im letzten Super-League-Spiel seiner Laufbahn gegen den FC St. Gallen wird Nef von Trainer Ludovic Magnin in der 90. Minute vom Platz genommen.

Während der Captain von Mitspielern und auch Gegnern wie Tranquillo Barnetta geherzt wird, ereignet sich in der Präsidenten-Loge Kurioses. Sieht man auf den TV-Bildern noch kurz, wie ein gerührter Alain Nef mit den Tränen zu kämpfen hat, erfolgt ein Schnitt und der Zuschauer sieht, wie ein erregter Ancillo Canepa in seiner Loge umherstapft, wütend mit den Armen in Richtung Feld gestikuliert.

Was ist hier nicht in Ordnung?

Nur über was regt sich der Präsident des FCZ in jenem Moment so dermassen auf? Über seinen Captain? Hoffentlich nicht. Oder macht sich Ungeduld breit, weil er im letzten Meisterschaftsspiel einfach unbedingt einen Sieg will und mit dem 1:1 unzufrieden ist? Sähe er es lieber, wenn die Verabschiedung des mehr als verdienten Nefs schneller vonstattenginge? Zu dem Zeitpunkt der Auswechslung Nefs liegen die Zürcher hinter den Europa-League-Plätzen auf Rang 7. Der Sprung auf Platz 5 ist nur noch theoretisch möglich, es bräuchte fünf Treffer.

Ebenfalls möglich ist, dass Canepa einfach erbost ist über die Nonchalance, wie sein Club verteidigt. Denn zuvor vergibt in der 85. Minute Majeed Ashimeru die 100-prozentige Chance zum Siegtreffer, als er alleine vor Brecher den Ball am Tor vorbeischiebt.