Historisches AusflugslokalDas Teehüsli auf dem Uetliberg ist neu lindgrün – und endlich wieder offen
Ab diesem Wochenende wird im Häuschen beim Spielplatz Hohenstein wieder gewirtet. Junge Freiwillige servieren Zimtschnecken, heisse Getränke – und noch immer keinen Alkohol.
Das Teehüsli auf dem Uetliberg stand in den vergangenen Jahren leer. Jetzt kommt es zur grossen Wiedereröffnung, wie die «Limmattaler Zeitung» schreibt.
Eine Gruppe junger Zürcherinnen und Zürcher ist dafür verantwortlich. Sie haben den Verein Teehüsli Hohenstein neu gegründet. Martina Bee, Kindergartenlehrerin aus Wiedikon, sagte gegenüber Lokalinfo, dass sie die Idee einer Neueröffnung schon lange mit sich herumgetragen habe. «Bei einem Spaziergang am Uetliberg, mitten im Lockdown der ersten Corona-Welle, waren dann plötzlich die nötige Triebkraft und die Musse da.» Architekt und Vereinspräsident Joel Flückiger sagte zur «Limmattaler Zeitung»: «Das Teehüsli ist ein schöner Ort, wo man sich von der Stadt erholen kann.»
Das kleine Häuschen steht nur wenige Minuten entfernt von der Uetliberg-Bahnstation Ringlikon beim Spielplatz Hohenstein, wo Familien, Hündler und Biker haltmachen. Die Mitglieder des Vereins haben das kleine Haus renoviert und entstaubt. Sie strichen es ausserdem mit lindgrüner Farbe an, beseitigten Feuchtigkeitsschäden und modernisierten die Innenausstattung– alles in ehrenamtlicher Arbeit.
Am kommenden Wochenende ist das Teehüsli am Samstag und am Sonntag ab 10 Uhr geöffnet. Danach ist jeweils nur ein Betrieb am Sonntag vorgesehen. Wenn sich genügend neue Vereinsmitglieder melden, kann sich der Verein auch vorstellen, die Öffnungszeiten auf mehrere Wochentage auszudehnen.
Nebst Tee gibt es im Ausflugslokal auch Sirup, Apfelpunsch und Kaffee zu geniessen sowie Leckereien wie Zimtschnecken. Wer seine eigene Teetasse mitbringt, muss 50 Rappen weniger bezahlen, denn der Abwasch ist im Teehüsli eine Herausforderung. Das Haus hat weder fliessend Wasser noch Strom. Ein Brunnen und eine kleine Solaranlage auf dem Dach müssen genügen.
2015 musste das Teehüsli schliessen, weil die Betreiber nicht mehr genug Freiwillige fanden, die wirten wollten. Das Verfallsdatum von Guetsli, Chips und anderen Produkten lief ab. Statt bei den Gästen landete das Essen im Abfall.
Das Teehüsli auf dem Uetliberg hat eine lange Geschichte. Bereits 1909 eröffnete der Verein abstinenter Arbeiter Zürich eine Waldschenke. Der neue Verein bleibt den Grundsätzen treu. Im Teehüsli wird auch in Zukunft kein Alkohol ausgeschenkt.
tiw
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