Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Unesco-Weltkulturerben
Das sind die neuen Welterbestätten

Zählt nun zu den Welterbestätten: Luftaufnahme des Sonnenobservatoriums Chanquillo in Casma in Peru.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

33 neue Stätten hat die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) neu in die Liste des Welterbes aufgenommen. Diese setzen sich aus 28 Kultur- und fünf Naturstätten zusammen. So wurden unter anderem ein prähistorisches Sonnenobservatorium inmitten einer Wüste und ein Wattenmeer in Südkorea ausgezeichnet.

Da das Unesco-Welterbekomitee aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nicht tagen konnte, prüft es dieses Jahr Nominierungen für 2020 und 2021. Die diesjährige Sitzung, die im chinesischen Fuzhou stattfindet und an der virtuelle Teilnehmer aus der ganzen Welt teilnehmen, tagt noch bis zum 31. Juli. Nachfolgend eine Auswahl der Welterbestätten, die es bislang auf die berühmte Liste geschafft haben:

Von Zügen über Heilquellen

Die Unesco hat unter anderem die Transiranische Eisenbahn in Iran gewürdigt. Diese verbindet das Kaspische Meer im Nordosten mit dem Persischen Golf im Südwesten und überquert dabei zwei Gebirgszüge sowie Flüsse, Hochland, Wälder und Ebenen und vier verschiedene Klimazonen. Die 1938 fertiggestellte, 1394 km lange Zugstrecke ist laut einer Mitteilung der Unesco wegen ihres Umfangs und der Ingenieurleistungen aussergewöhnlich. Um steile Strecken und andere Schwierigkeiten zu überwinden, war der Bau von 174 grossen Brücken, 186 kleinen Brücken und 224 Tunneln erforderlich.

Ein Personenzug der Transiranischen Eisenbahn auf der Strecke Zarrindasht-Mahabad.

Ebenfalls auf der Liste steht der archäoastronomische Komplex Chanquillo in der Wüste Perus. Die prähistorische Stätte (250-200 v. Chr.) diente einst dazu, die Sonne zu beobachten, um Daten über ein Jahr hinweg zu bestimmen. Die Anlage umfasst mehrere Gebäudekomplexe, einen Tempel und 13 Türme, die eine kammartige Linie bilden. Laut Forschern dienten diese als Sonnenobservatorium. Das zeremonielle Zentrum war wahrscheinlich einem Sonnenkult gewidmet. Gemäss der Unesco ist die innovative Anlage «ein Zeugnis für den Höhepunkt einer langen historischen Entwicklung der astronomischen Praktiken im Casma-Tal».

Das saudiarabische Ḥimā-Kulturgebiet mit seinen Felszeichnungen wurde ebenfalls auf die Liste aufgenommen. Die Stätte liegt an einer der alten Karawanenrouten der Arabischen Halbinsel und enthält eine umfangreiche Sammlung von Felszeichnungen, welche Reisende und Heere, die hier campierten, bis ins späte 20. Jahrhundert hinein hinterliessen. «Ihre gemalten, geschriebenen oder eingeritzten Äusserungen über Liebe, Bräuche, Religionen und Jagd sowie über Tiere und Pflanzen stellen eine einzigartige Chronik der letzten 7000 Jahre menschlicher Kultur dar», schreibt die Unesco.

Felszeichnungen in Abar Humma in Najran, Saudiarabien

Der Leuchtturm von Cordouan wurde auf einem flachen Felsplateau an der Gironde-Mündung vor der französischen Atlantikküste errichtet und ist noch heute in Betrieb. Der an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert aus weissen Kalksteinblöcken erbaute Turm ist 68 Meter hoch. Laut dem Unesco-Komitee verkörpert er die grossen Etappen der architektonischen und technologischen Geschichte der Leuchttürme.

Der Leuchtturm von Cordouan steht auf der Höhe der Gironde-Mündung vor der französischen Atlantikküste.

Auch Kurorte in ganz Europa, darunter Bath in England, Montecatini Terme in Italien und Františkovy Lázně in der Tschechischen Republik wurden als gemeinsame Gruppe als Kulturstätten bestätigt. Die «Bedeutenden Kurstädte Europas» haben vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert internationale Bedeutung erlangt. Die Kur hat in Europa eine besondere Tradition: Rund um Heilquellen entstanden Kurstädte mit einem eigenen städtebaulichen Typus. Ihre Blüte erlebte die Bäderkultur zwischen 1700 und den 1930er Jahren.

Zu den fünf Naturerbestätten gehört unter anderem das «Getbol» genannte Wattenmeer im Süden Koreas. Das Gebiet weist gemäss Unesco eine komplexe Kombination von geologischen, ozeanografischen und klimatologischen Bedingungen auf. Zudem beherbergt das Gebiet eine grosse biologische Vielfalt. 2150 Tier- und Pflanzenarten leben dort, darunter 22 weltweit bedrohte oder fast bedrohte Arten.

Die Suncheonman-Bucht in Südkorea.

Mehr als 1100 Welterbestätten ausgezeichnet

Auf der Liste des Unesco-Welterbes stehen laut «CNN» mehr als 1100 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. Laut Unesco müssen Stätten von «aussergewöhnlichem universellem Wert» sein, um in die Liste des Welterbes aufgenommen zu werden. So können sie beispielsweise «ein einzigartiges oder zumindest aussergewöhnliches Zeugnis einer kulturellen Tradition oder einer lebenden oder untergegangenen Zivilisation» sein. Oder sie enthalten «überragende Naturphänomene oder Gebiete von aussergewöhnlicher natürlicher Schönheit und ästhetischer Bedeutung».

Der Nominierungsprozess kann sich dabei über Jahre erstrecken. Wenn eine Sehenswürdigkeit den Unesco-Welterbestatus erhält, kann das Land finanzielle Unterstützung und fachliche Beratung von der Organisation bekommen, um die Stätte zu erhalten.

Die Unesco ernannte 1978 die ersten Welterbestätten. Zu den ersten Reisezielen, die in die Liste aufgenommen wurden, gehört der Yellowstone-Nationalpark in den Vereinigten Staaten und die Galapagos-Inseln in Ecuador. Auch vier Jahrzehnte später ist die Ernennung zum Welterbe für viele Reiseziele immer noch eine begehrte Auszeichnung.

Newsletter
Celsius
Erhalten Sie die wichtigsten Hintergründe und Analysen rund um Klima und Wetter.

Weitere Newsletter