Tipps und Quiz zum StromsparenDas sind die grössten Stromfresser im Haushalt – und so sparen Sie Energie
Netflix streamen, Haare föhnen, Ventilator anstellen: Worauf könnten Sie verzichten, und was würden Sie dadurch bewirken? Unsere Übersicht zeigt es.
Der Schweiz droht spätestens im Winter ein Energie-Engpass. Deswegen will der Bundesrat den Haushalten Sparmassnahmen verordnen. Was das genau bedeutet, sagt er aber nicht. Sicher ist, dass jede und jeder Einzelne von uns einen Beitrag zum Stromsparen leisten kann. Zum Beispiel, indem ineffiziente Geräte seltener oder kürzer genutzt werden. Finden Sie in unserem Quiz heraus, welche täglichen Aktivitäten im Haushalt besonders einschenken:
Die Berechnungen im Quiz haben für uns Fachleute der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) gemacht. Mit ihrer Expertise beantworten wir auch wichtige Fragen rund ums Stromsparen – und zeigen, wie Sie mit einfachen Tricks viel bewirken können:
Ich mag nicht kalt duschen. Wie kann ich hier trotzdem Energie sparen?
Hauptsache, kein Vollbad! Das ist mit Abstand die energieintensivste Methode, um sich zu waschen. Aber kalt duschen muss auch nicht sein: Sparpotenzial liegt nämlich auch in der Duschbrause. Mit einem neuen, effizienten Modell lassen sich bis zu 50 Prozent Wasser sparen, das dann auch nicht aufgeheizt werden muss. Und halten Sie es wie der deutsche Energieminister Robert Habeck: Nur so kurz duschen wie nötig.
Spielt es eine Rolle, ob ich den Computer im Stand-by-Modus lasse oder ganz ausschalte?
Ja, grundsätzlich sollten Sie Geräte wenn immer möglich ganz ausschalten. Denn alles im Stand-by-Betrieb braucht Strom, der WLAN-Router, der Radiowecker oder eben auch der Computer. Allerdings sind es bei einem Laptop gerade einmal 0,012 kWh in zwölf Stunden, also praktisch nichts. Für kurze Zeit lohnt sich das Ausschalten deshalb kaum. Wer den Laptop aber länger nicht benötigt, fährt ihn besser ganz herunter.
Ist ein Desktop-PC sparsamer als ein Laptop?
Nein, im Gegenteil. Ein durchschnittlicher Laptop, der weder besonders sparsam noch besonders leistungsfähig ist, benötigt deutlich weniger Energie als ein PC – aber auch deutlich mehr als ein Tablet. Generell gilt: Je grösser der Bildschirm und je höher die Auflösung, desto mehr Strom wird verbraucht. Sparen können Sie, indem Sie die Bildschirmhelligkeit reduzieren oder auf zusätzliche Geräte verzichten, wie eine externe Tastatur oder eine Maus.
Wie hält der Akku meines Smartphones möglichst lange?
Laden Sie Ihr Handy auch einmal oder mehrmals pro Tag auf? Zwar braucht ein einzelner Ladevorgang nur wenig Strom, aber das Ganze summiert sich, wenn es alle tun – und zwar immer häufiger, weil die Bildschirmzeit tendenziell zunimmt. Natürlich bestimmt in erster Linie die Nutzungshäufigkeit, wie schnell der Akku leer ist. Aber Sie können die Laufzeit auch mit bestimmten Einstellungen verlängern: Schalten Sie die GPS-Ortungsdienste aus, das sind die grössten Stromfresser. Auch WLAN und Bluetooth brauchen unnötig Energie, wenn sie nicht gerade in Verwendung sind. Und im Energiesparmodus geht das Gerät schneller in den Standby-Modus über.
Soll ich das Geschirr besser schnell oder langsam spülen?
Im Geschirrspüler benötigt das Aufheizen des Wassers am meisten Energie – und für ein Kurzprogramm muss es heiss sein. Darum sparen Sie Strom, wenn sie zwar lang, dafür aber weniger warm waschen lassen. Im Sparprogramm erreicht die Wassertemperatur in der Regel höchstens 50 Grad. Damit sich der Schmutz trotzdem gut löst, muss die Maschine länger laufen.
Ist das Eco- oder das Kurz-Programm der Waschmaschine sparsamer?
In der Waschküche gilt dasselbe wie beim Geschirrspüler: Kurz und heiss benötigt mehr Kilowattstunden als lang und lediglich warm. Darum sollten Sie auch hier – bei möglichst gefüllter Trommel – das Sparprogramm wählen. Das dauert zwar länger, spart aber Strom und Wasser. Zudem schont es die Kleider.
Wie koche ich Eier am effizientesten?
«Füllen Sie die Pfanne nur fingerhoch mit Wasser, legen Sie einen Deckel darauf, schalten Sie beim Siedepunkt den Herd aus und nutzen die Restwärme.» So hat 1988 der damalige Energieminister Adolf Ogi am Fernsehen demonstriert, wie man effizient kocht. Die «Ogi-Methode» bleibt bis heute ungeschlagen – ausser Sie verwenden einen Eierkocher.
Falls Sie einen Induktionskochherd besitzen, müssen Sie die Methode leicht anpassen: Da der Induktionsherd nach dem Abschalten über keine Restwärme verfügt, müssen die Eier nach dem Siedepunkt auf der tiefsten Leistungsstufe fertiggekocht werden. Sparsamer als die anderen Kochfelder ist Induktion bei der «Ogi-Methode» allemal.
Vier weitere Tipps zum effizienten Kochen: Immer den Deckel auf die Pfanne. Nur so viel Wasser wie nötig. Die Herdplatte nicht grösser wählen als die Pfanne. Bei konventionellen Herden wenn möglich mit Restwärme fertig kochen.
Ein Wasserkocher ist schnell. Aber braucht er nicht mehr Strom als eine Pfanne auf dem Herd?
Nein, Wasser für einen Tee, eine Suppe oder um Pasta zu kochen, wird am schnellsten und effizientesten mit dem Wasserkocher erhitzt, der durchschnittlich nur etwa dreieinhalb Minuten braucht. In einer zugedeckten Qualitätspfanne auf einer kleinen Herdplatte dauert es doppelt so lange. Der Vorgang benötigt zudem 50 Prozent mehr Strom. Noch grösser sind die Zeit- und Energieverluste, wenn man Wasser in einer billigen oder alten Pfanne ohne Deckel auf einer zu grossen Herdplatte kocht. Das Sieden benötigt so 15 Minuten, und man braucht mindestens viermal so viel Strom wie im Wasserkocher.
Soll ich das Licht immer wieder ein- und ausschalten oder besser brennen lassen?
Grundsätzlich gilt: Beleuchten Sie keine Räume, in denen sich niemand aufhält. Bewegungsmelder, Zeitsteuerungen und Präsenzsensoren helfen, beim Licht Strom zu sparen. Beim Einschalten benötigen die meisten Lampen zwar für den Bruchteil einer Sekunde ein Mehrfaches an Strom im Vergleich zum Verbrauch im Betrieb. Dies ist aber vernachlässigbar. Wer konsequent überall das Licht löscht, wo es in den nächsten Minuten oder gar Stunden nicht benötigt wird, spart auf jeden Fall Strom.
Welche Lampen sind die sparsamsten?
Sparlampen? Glühbirnen? Halogenlampen? Alle ersetzen! An LED-Leuchtmitteln führt heute kein Weg mehr vorbei, denn sie sind energieeffizienter, langlebiger und qualitativ deutlich überlegen.
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