AboIn Schweden schon bekanntDas sind die Erfahrungen mit feministischer Aussenpolitik
Schweden warb schon lange vor der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock für Gleichstellung auf allen Ebenen. Diese hat zu Erfolgen geführt, aber auch zu diplomatischen Spannungen.
Als Margot Wallström nach ihrer Ernennung zur schwedischen Aussenministerin 2014 bekannt gab, sie wolle eine «feministische Aussenpolitik» betreiben, da wunderten sich viele im Ausland, was das denn nun bitte schön sein solle. In Schweden aber wirkte ihre Ankündigung, als hätte sie nur eine Formulierung ihres Premierministers Stefan Löfven weitergedacht.
Löfven hatte nach dem Wahlsieg seine Regierung als feministisch bezeichnet und angekündigt, die schwedische Gleichstellungspolitik auf allen Ebenen vorantreiben zu wollen. Sein Argument: Gleichstellung ist nicht irgendein isoliertes Frauenproblem, sondern kommt, wenn sie denn konsequent umgesetzt wird, der gesamten Gesellschaft volkswirtschaftlich zugute. Wallström führte in den kommenden Jahren mehrfach eine UNO-Studie von 2015 an, der zufolge die weltweite Wirtschaftsleistung um mehr als ein Viertel zunehmen würde, wenn der Arbeitsmarkt Männern und Frauen überall gleiche Chancen bieten würde.