AboInterview mit Gilda Sahebi«Das Mullah-Regime im Iran wird von vielen Linken im Westen romantisiert»
Westliche Politikerinnen sollten aufhören, mit dem Kopftuch in den Iran zu reisen, sagt die deutsch-iranische Oppositionelle Gilda Sahebi.
Im Iran werden Mädchen in Schulen mit Gas vergiftet. Revolutionsführer Ali Chamenei fordert eine Untersuchung und Bestrafung der Täter. Steckt aber nicht das Regime selber dahinter?
Es gibt im Iran keine unabhängigen Behörden. Ob also wirklich eine Untersuchung stattfindet, wissen wir nicht. Was wir wissen: In Dutzenden Schulen und anderen Einrichtungen, in denen Mädchen und Frauen unterrichtet werden, wurde Giftgas eingesetzt. Mehr als 1000 Schülerinnen sind schwer erkrankt und mussten in Kliniken behandelt werden. Es gab Proteste von Eltern in verschiedenen Städten. Wir wissen auch, dass die Islamische Republik ein Überwachungsstaat ist, in dem sehr wenig geschieht, was der Staat nicht weiss. Dass eine ganze Anschlagsserie ohne mindestens die Duldung der Machthaber das Land überzieht – es fällt mir schwer, mir das vorzustellen.