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Das lange Warten auf den Wind hat sich gelohnt

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Erst am Sonntagnachmittag hiess es auf dem Zürichsee: Fahrt frei. Der Zürichsee-Cup konnte beginnen.
Durch den vom Obersee her aufkommenden Wind konnten die 16 Teams aus sieben Vereinen loslegen.
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Regatten werden am Zürichsee-Cup jeweils von einem Begleitschiff aus mit einem Hornsignal gestartet. Am Samstagmittag ist das Startboot jedoch vor dem Clubhaus der Seglervereinigung Thalwil im Hafen vertäut. Eine rot-weisse Flagge ist gehisst, was bedeutet: Mangels Wind ist der Regattastart fürs Erste abgeblasen worden.

Die Besatzungen der Jollen und Jachten harren nun der Dinge, die da kommen sollten. Der 16-jährige Rafael Bommer vom Zürcher Yacht-Club kommentiert die Flaute mit der Gelassenheit eines alten Seebären: «Geduld gehört zum Segeln.» Erst mal eine Zwischenverpflegung nehmen Julius Unger und Laurent Lauener, Junioren vom Segel- und Yachtclub Herrliberg, ein. Auf der 420er-Jolle liegen zwei Wakeboards. «Wenn wir weiter warten müssen, schnallen wir uns die Bretter an die Füsse und gleiten halt hinter einem Motorboot über den See», sagt Laurent. Gezwungen, untätig zu sein, ist auch Wettfahrtleiter Francis Théraulaz vom Gastgeber Seglervereinigung Thalwil. «Ohne Wind läuft eben gar nichts», sagt er lakonisch.

Klarer Sieger bei Optimisten

Immerhin steht zu diesem Zeitpunkt ein Sieger schon fest. Bei den kleinsten Booten, den Optimisten, setzt sich der 12-jährige Simon Kaiser vom Segelclub Stäfa eindeutig durch. Die Segelklasse mit der Alterslimite von 15 Jahren hat ihr Pensum bei genügend Wind schon am Freitagnachmittag zur Eröffnung des Zürichsee-Cups in Angriff genommen. Simon gewinnt die ersten beiden Läufe und erreicht in der dritten Regatta Rang 2. «Ich bin in Dänemark aufgewachsen, dort ist Segeln sehr beliebt und meine Eltern hatten auch eine Jacht», schildert der Jungspund seine Anfänge in der Sportart, in der er es schon weit gebracht hat: Für Swiss Sailing wird der Stäfner Sekundarschüler im August im bulgarischen Burgos die EM in der Optimisten-Klasse bestreiten.

Das Fachsimpeln um die äusseren Bedingungen nimmt seinen Fortgang. Einige Kenner der Materie rechnen mit thermischen Winden, die jederzeit aufkommen könnten, wenn die Sonneneinstrahlung die Erdoberfläche und in der Folge die Luft erwärmt. Heiss wird es zwar, Wind bleibt aber Fehlanzeige. Die Jollen- und Jachtensegler werden mehrmals auf den Rundkurs geschickt, kehren aber unverrichteter Dinge zurück. Das Hornsignal ertönt dreimal, was jeweils den Abbruch der Regatten bedeutet.

Endlich kehrt der Wind

Erst am Sonntagnachmittag heisst es: Fahrt frei. Es windet, zwar nur leicht, aber vom Obersee her, was den 16 Teams aus sieben Vereinen gelegen kommt. OK-Präsident Fredi Selinger hält fest: «Das Warten hat sich gelohnt. Endlich kommen alle zum Segeln.» Die Wettkampfleitung lässt für die Jollen und Jachten zwei Läufe hintereinander durchführen. Beide kommen in die Wertung. Damit kann gemäss Reglement ein Schlussklassement erstellt werden.

Warten wegen Protestwelle

Bis das Team mit der Startnummer 9 des Zürcher Yacht-Clubs als Sieger feststeht, dauert es allerdings weitere geschlagene drei Stunden, weil es mehrere Proteste gegen die Wertung der Läufe absetzt. Gutgeheissen werden dabei die Einsprüche aus den Reihen der Segelclubs Männedorf und Stäfa. Stäfas Team mit der Startnummer 6 rückt damit in der Gesamtwertung auf Platz 2 vor. Die Seglervereinigung Thalwil erreicht als Titelverteidiger Rang 3.