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Spektakuläres Video vom Capitol
«Das ist unser Haus!»

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Es sind Bilder, die sich für immer in das kollektive Gedächtnis der Amerikanerinnen und Amerikaner einprägen werden. Am 6. Januar attackierten rechtsradikale Spinner mit Konföderierten-Fahnen und anderen rassistischen Symbolen das Capitol, den Sitz des US-Kongresses.

Als Luke Mogelson, Reporter des «New Yorker», zuhörte, wie US-Präsident Donald Trump die Meute in seiner Rede aufpeitschte, wusste er, dass es zu heftigen Ausschreitungen kommen könnte. Er ging vor das Capitol – und war dabei, als der Mob das US-Parlament stürmte.

Mogelsons Aufnahmen sind spektakulär. So nah an den Demonstrierenden war zuvor wohl noch niemand. Seine Aufnahmen zeigen, wie gewaltbereit die Massen waren. «Wir schützen die Verfassung vor Feinden im Ausland und in den USA», schreit einer vor dem Capitol. Erschreckend auch, wie sehr die Journalisten ins Visier der Demonstranten geraten. Einer ruft dazu auf, das Hauptquartier des US-Senders CNN zu stürmen. «Schreibt die Namen auf und jagt einen nach dem anderen!», schreit einer draussen, als er die Ausrüstung von Journalisten zerstört.

Wie eine Touristengruppe

Auch drinnen im Capitol wäre es zweifellos sehr brenzlig geworden, hätten die Sicherheitskräfte die Parlamentarierinnen und Parlamentarier nicht rechtzeitig evakuiert. «Verrat, Verrat», ruft einer im Innern. «Wessen Haus ist das? Das ist unser Haus!», schreit die Meute. Als der Mob realisiert, dass er im Senat keine Politiker antreffen wird, erhält das Geschehen auch eine skurrile Note. Der Mob wirkt wie eine Touristengruppe. Mehrere machen Selfies und Fotos von Unterlagen der Abgeordneten.

Eine Szene zeigt zum Beispiel Jake Angeli, den berühmten «Hörner-Mann». Er trägt eine Pelzkappe, aus der Hörner ragen, und Felle. Wie selbstverständlich läuft er durch den US-Senat und setzt sich auf den Platz des US-Vizepräsidenten Mike Pence, den er später als «verdammten Verräter» bezeichnet.

Ein hilfloser Polizist

Ein Polizist macht Angeli darauf aufmerksam, dass er den «heiligsten Ort der US-Demokratie» besetze. Er hindert Angeli aber nicht daran, sich von einem Kollegen fotografieren zu lassen. («Ich mache eigentlich keine Fotos von mir, aber das ist eine Ausnahme.») Er kann auch nicht verhindern, dass sich Angeli und Kollegen zu einer Art Gebet versammeln. Wie auch? Der Mob ist in der Überzahl, der Polizist absolut hilflos.

Mogelsons Aufnahmen dürften zu einem wichtigen Zeitdokument werden. Ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen die Videoaufnahmen, die Pro Publica zusammengetragen hat. Das Recherchenetzwerk hat Videoclips aus der bei Trump-Anhängern beliebten Plattform Parler zusammengetragen.

Sowohl die Aufnahmen des «New Yorker» als auch die von Pro Publica zeigen Szenen, die man vielleicht in Venezuela oder bei einem Putsch in einem westafrikanischen Land erwartet hätte. Sie zeigen, wie leicht auch das Herz einer Demokratie angegriffen werden kann. Auch in den USA.

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