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Unterwasserkrimi in Stäfa
«Das gibt es doch nicht – wer klaut einen Bojenstein?»

Wo ein Riesenklotz die Boje festhielt, liegt jetzt nur noch eine leichte Betonplatte am Seegrund vor Stäfa. 
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Das hat Kurt Werner in über 30 Jahren Unterwasserarbeiten noch nicht erlebt. Ein tonnenschwerer Stein, an dem eine Bootsboje hängt, wurde gegen eine viel zu kleine Platte ausgetauscht. «Ich habe geglaubt, ich sehe nicht richtig», sagt der Oetwiler, der für Private Kontrollen und Reparaturen an den Bojen ausführt. In der Szene ist er deshalb auch als Bojenwerner bekannt.

Zufällig entdeckte er am Freitag an einem Boot, an dem er eine Halteleine zur Boje ersetzte, dass diese nicht mehr am originalen schweren Klotz hing. Da lag nur noch dieser mickrige Stein, vielleicht hundert Kilo schwer, auf dem Grund auf der Höhe des Alterszentrums Lanzeln. «Völlig untauglich für ein richtiges Boot», erzählt Werner. «Da kann man nur ein Schlauchboot oder Pedalo anhängen.»

Besitzer fiel aus allen Wolken

Der Tauchspezialist hat das sofort der Gemeinde Stäfa mitgeteilt, die für die Vermietung der Bojenplätze zuständig ist. Dem Vernehmen nach will sie der Sache am Montag auf den Grund gehen. Der Bootsbesitzer sei aus allen Wolken gefallen, als ihn Werner von seiner Entdeckung in Kenntnis setzte. Vor wie langer Zeit der Bojenstein ausgetauscht wurde, ist ungeklärt. «Reines Glück, dass das Boot nicht von einem Sturm mitsamt dem leichten Stein ans Ufer geworfen wurde», sagt der Unterwassertechniker.

«Wer klaut einen Bojenstein, dazu braucht man ja einen grossen Helikopter», fragt er sich. Den Wert des Originals, das 120 auf 120 Zentimeter misst und 35 Zentimeter dick ist, schätzt er auf 1200 Franken. Über Wasser wiegt der Stein rund eine Tonne und hält Boote bis zu drei Tonnen Gewicht fest. Und immer wieder sagt Werner einen Satz: «Das glaube ich einfach nicht.»

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