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Rechnung der Stadt Wädenswil
Das Defizit ist gestiegen – trotzdem gibt es positive Signale

Blick von Herrlisberg über die Stadt Wädenswil und den Zürichsee.
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Der 200-Millionen-Finanzhaushalt der Stadt Wädenswil ist noch nicht im Lot. Die Rechnung 2020 schliesst mit einem Defizit von 3,5 Millionen Franken. Budgetiert hatte die Stadt ein Minus von 1,1 Millionen Franken. Die Corona-Pandemie hat sich in Wädenswil bereits im letzten Jahr negativ auf die städtische Kasse ausgewirkt, wie die Stadt am Freitag mitteilte.

In verschiedenen Bereichen sind die Einnahmen eingebrochen. Weil etwa das Hallenbad geschlossen war, gab es weniger Eintritte. Gesunken ist der Nettoertrag als Folge von Covid-19 auch im Alterszentrum Frohmatt oder bei der familienergänzenden Betreuung der Primarschule, weil die Auslastung zurückging. Zudem musste die Stadt mehr Beiträge an den ZVV abliefern, weil der öffentliche Verkehr ebenfalls weniger eingenommen hatte.

Es gibt zwar auch Bereiche, in denen die Stadt Kosten eingespart hat. Beispielsweise sind bei den Schulhäusern während des Lockdown weniger Unterhaltsarbeiten angefallen. Mit rund 2 Millionen Franken haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Rechnung 2020 belastet, schätzt Walter Münch (FDP), Stadtrat Finanzen. Damit entsprechen sie fast dem Betrag, um den sich die Rechnung gegenüber dem Budget verschlechtert habe.

Mehr Steuereinnahmen

Trotz höherem Defizit und schwierigem Umfeld gibt sich der Finanzvorstand aber optimistisch. Es sind vor allem zwei Entwicklungen, die Walter Münch positiv stimmen. Erstens sind die Steuereinnahmen gestiegen, um 5,2 Millionen Franken gegenüber dem Budget. Zweitens hat sich die Steuerkraft pro Einwohnerin oder Einwohner um 210 auf 3521 Franken verbessert.

«Das sind wichtige Entwicklungen», sagt Walter Münch. Denn sie seien nachhaltig. Zu den besseren Steuereinnahmen hätten vor allem Privatpersonen beigetragen. «Aber auch bei den juristischen Personen ist der Trend positiv», sagt er mit Verweis auf die Ansiedlung von Unternehmen im neuen Gewerbegebiet Werkstadt Zürichsee.

Weniger Ressourcenausgleich

Allerdings wirkt sich der Aufwärtstrend bei den Steuereinnahmen und der Steuerkraft negativ auf den Ressourcenausgleich aus. Weil gleichzeitig die kantonale Steuerkraft leicht gesunken ist, erhält Wädenswil 5,1 Millionen Franken weniger aus dem kantonalen Topf, nämlich noch 2,4 Millionen Franken. Damit werden die Mehreinnahmen bei den Steuern praktisch ausgeglichen.

Das trübt die Zuversicht des Finanzvorstands aber nicht. Die positive Entwicklung bei den Steuereinnahmen zeige, dass Wädenswil ein attraktiver Standort sei mit der guten Lage und einem reichhaltigen Angebot, gerade auch für Familien.

Boden wird teurer

Wädenswil wachse deshalb auch weiter, was sich bei den Grundstückgewinnsteuern positiv bemerkbar macht. Statt 8,3 Millionen Franken wie budgetiert hat Wädenswil 9,2 Millionen Franken eingenommen. Der Grund seien eine Zunahme bei den Transaktionen und ein Anstieg der Immobilienpreise, sagt Walter Münch.

Das Eigenkapital der Stadt beträgt Ende 2020 noch 106,3 Millionen Franken. Es ist um 2,2 Millionen gesunken. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt aufgrund des höheren Defizits bei 25 statt wie budgetiert bei 27 Prozent. Die Nettoschuld pro Einwohner steigt um 519 auf 716 Franken an.

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