AboInterview zur Schach-WM«Auf diesem Niveau sehr, sehr, sehr selten»
Jan Nepomnjaschtschi ist brillant. Eigentlich. Doch nun ist er gegen Magnus Carlsen eingebrochen. Was ist passiert? Erklärungen vom Schweizer Grossmeister Noël Studer.
Es gibt eine simple Erzählung dieser Schachweltmeisterschaft. Sie war ausgeglichen, dann kam die Partie sechs: ein brutaler, epischer Abnützungskampf, den Carlsen gewann, die WM-Partie mit den meisten Zügen überhaupt. Danach war Jan «Nepo» Nepomnjaschtschi platt.
Das ist nicht falsch. Gegen Carlsen nach einer Niederlage zurückzukommen, schafft fast niemand. Am ehesten Fabiano Caruana, sein Gegner im letzten WM-Final. Nepo ist eher nicht der Typ dafür. Er ist ein eher launischer, manchmal oberflächlicher Spieler. Sicher, er hat an seiner Mentalität gearbeitet. Aber wenn man das dann ausgerechnet gegen Carlsen beweisen muss, nach einer solchen Partie: schwierig.