8:0-Gala gegen Dänemark«Jetzt sind wir giggerig auf Kanada»
Die Schweiz steht an der Eishockey-WM in Prag bereits nach fünf Spielen als Viertelfinal-Teilnehmerin fest. Am Sonntagabend warten die Nordamerikaner.
Fünftes Spiel, fünfter Sieg. Gegen müde Dänen feierte die Nationalmannschaft eine Gala. Für den Gegner kam bei diesem Mittagsmatch alles zusammen: Während er nur 17 Stunden nach dem Sieg gegen Grossbritannien wieder im Einsatz stand, hatte Fischers Team zuletzt zwei freie Tage geniessen können.
Ein nicht unwichtiger Faktor, wie auch Tristan Scherwey feststellte: «Die Dänen waren bald einmal frustriert.» Für die Extraportion Frust sorgte die Linie des SCB-Stürmers. Alle trafen: Calvin Thürkauf in Unterzahl zum 6:0, Christoph Bertschy nach schönem Direktspiel mit seinen Sturmpartnern zum 7:0 und schliesslich Scherwey selbst zum Schlussstand.
Dieser Treffer wurde erst nach erfolgloser Coach’s Challenge der Dänen inklusive 2-Minuten-Strafe bestätigt – Patrick Fischer beliess seine 4. Linie geschlossen als neue Powerplay-Formation auf dem Eis, es dürfte sich um eine kleine Belohnung des Nationaltrainers gehandelt haben.
Auch wenn sie nicht entscheidend waren, dürfte Fischer dennoch nicht unerfreut konstatiert haben, dass die letzten vier Tore (Sven Senteler traf zum 5:0) allesamt nicht von den NHL-Spielern erzielt worden waren. «Natürlich waren diese Treffer schön für uns», sagte auch Scherwey. «Wichtiger war bislang aber, dass wir bei 5-gegen-5 erst vier Tore kassiert haben und unser Powerplay brillant war. So gewinnt man Spiele.»
Es waren bislang aber nicht nur im Powerplay die NHL-Spieler, die den Unterschied ausmachten. Auch gegen die Dänen erzielten sie die ersten vier Treffer, nur einmal sass ein Däne auf der Strafbank. Und als die Spieler aus der National League auch zu skoren begannen, war der Gegner bereits im Selbstzerstörungsmodus: Wegen eines schlechten fliegenden Wechsels seiner Teamkollegen fand sich Verteidiger Oliver Larsen plötzlich im aussichtlosen Kampf «alleine gegen alle» wieder. Und wie die Dänen Thürkauf den Shorthander zum 6:0 offerierten, gehörte auch in die Kategorie Slapstick.
Die Show von Hischier und Co.
Zunächst glänzten die üblichen Verdächtigen: Roman Josi (1 Tor/1 Assist), Kevin Fiala (2 Tore/1 Assist) und vor allem Nico Hischier (1 Tor/2 Assists) dominierten nach Belieben und zogen ein Katz-und-Maus-Spiel auf. Sie dachten dabei an alle Fans nah und fern: Josis auf Weltklasse-Niveau zelebrierte Stärken in der Offensive waren auch für die TV-Zuschauer ein Augenschmaus, während Hischiers Dominanz als Center in allen Zonen mit und ohne Puck vor allem für die Zuschauer im Stadion ein Genuss gewesen sein durfte. Die neue Paradelinie Niederreiter/Hischier/Fiala liess 60 Minuten lang so gut wie keine Torgefahr zu.
Für Fischers Team geht es in den letzten beiden Spielen vor der K.-o.-Phase nun noch um die Frage, ob es ein drittes Mal in Serie die Gruppenphase einer WM auf Rang 1 abschliessen wird. Wahrscheinlich werden dafür sowohl gegen Kanada (Sonntag) als auch Finnland (Dienstag) Siege vonnöten sein, eventuell reicht aber bereits ein «Dreier» gegen die Nordamerikaner.
Auch Scherwey weiss: «Gegen die Kanadier wird ganz klar mehr Qualität auf der anderen Seite sein.» Verstecken würden er und sein Team sich aber nicht: «Wir wollen auch gegen sie das Zepter von Anfang an in die Hand nehmen. Wir freuen uns, sind giggerig auf dieses Spiel.»
Folgt noch ein «Büeli-Rekord»?
Im Schatten der 8:0-Gala gingen zwei Nebenstorys etwas unter. Einerseits Leonardo Genonis Shutout, den er in den Schlusssekunden mit einem Big Save festhielt. Und andererseits einmal mehr ein Episödchen des unverwüstlichen Andres Ambühl. Der 40-Jährige kam zu seinem fünften Assistpunkt des Turniers. Er egalisierte damit seine persönliche Bestmarke in 19 WM-Turnieren. Sollte in Tschechien auch noch Vorlage Nummer 6 kommen, wäre dies also ein «Büeli-Rekord».
Dänemark
Schweiz
39’
Beinahe fällt hier das 6:0! Dichow verliert nach einem Abschluss von Christoph Bertschy die Übersicht, rettet dann aber noch vor der Linie
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So leicht sieht das aus… Hier das 3:0 von Kevin Fiala
34’
Nick Olesen erst noch mit einem Abschluss vor Genoni. Dann versuchen es die Dänen erneut, doch Oliver Larsen mit dem Fehler. Simion fängt das Zuspiel ab und bedient Senteler.
34’ TOR SCHWEIZ, 0:5
Sven Senteler trifft!
32’
Kevin Fiala beinahe mit dem Hattrick. Der Stürmer hat das leere Tor vor sich, doch Frederik Dichow rettet mit dem Stock in der Luft. Wow! Dänemark ist wieder komplett
32’
Loeffel scheitert am Pfosten.
30’
Kein weiteres Tor, aber die Dänen kassieren gleich die nächste Strafe. Poulsen weiss sich gegen Fiala nur mittels Beinstellen zu helfen.
28’
Profitieren kann der Gegner davon aber nicht, obwohl er sich fast zwei Minuten lang in der Schweizer Zone festsetzen kann. Und nun muss Wejse für ein Beinstellen an Siegenthaler raus. Powerplay für die Schweiz
Bitter für Thürkauf, dem es in Prag noch nicht wunschgemäss läuft. Erst verpasst der Stürmer das 5:0, dann fasst er zwei Strafminuten
26’
Strafe gegen Thürkauf.
26’
Dänemark erstmals gefährlich. Alexander True lenkt einen Schuss von der blauen Linie ab, doch Genoni pariert
24’
Nico Hischier mit dem Gegenzug. Der Walliser setzt sich gegen zwei Dänen durch, bedient dann Fiala, der erst scheitert, dann aber per Buebetrickli doch noch trifft.
24’ TOR SCHWEIZ, 0:4
Kevin Fiala…
Für Andres Ambühl ist es im 136. WM-Spiel der 66. Punkt
21’
39 Sekunden sind gespielt. Und schon stellt Kevin Fiala in Überzahl auf 3:0. Andres Ambühl wird zuvor am Abschluss gehindert, legt dann perfekt auf für Fiala. Der 2. Assist geht an Nico Hischier
21’ TOR SCHWEIZ, 0:3
Kevin Fiala trifft
21’
Weiter geht es. Die Schweiz noch während 88 Sekunden in Überzahl. Fällt das 3:0?
Neben Roman Josi brilliert auch Nico Hischier. Lesen Sie unsere Story zum 25-jährigen Walliser
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Pause
Das erste Drittel ist zu Ende. Die Schweiz brutal effizient. Die Dänen mit mehr Abschlüssen (6:5), dennoch steht es 2:0. Dank Nico Hischer und «de Josle». «Die Dänen stehen kompakt, wir müssen noch geradliniger spielen», so der Captain im Pausen-Interview bei SRF.
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