Crime-Podcast «Unter Verdacht» (3/4)Der tödliche Churer Brandanschlag passt zu einem «dunklen Jahrzehnt der Schweizer Geschichte»
Das Feuer, in dem vor 35 Jahren zwei tamilische Buben starben, kam nicht überraschend. Es gab ähnliche Anschläge zuvor und danach. Warum?
In der Nacht auf den 2. Juli 1989 brannte an der Alexanderstrasse 38 in Chur ein altes Haus. Drinnen hatten zuvor 15 Tamilinnen und Tamilen ein kleines Familienfest gefeiert. Zwei Männer und zwei Kinder starben in den Flammen – es waren die Buben der Familie Kandiah, Murali und Mugunthan.
Der Brand geschah in einer ziemlich fremdenfeindlichen Stimmung in der Schweiz, insbesondere gegen Tamilinnen und Tamilen. In den Wochen vor dieser Brandnacht hingen in Chur Flugblätter der «ATO – Anti-Tamilen-Organisation». Nach dem Brand tauchte ein rechtsextremes Bekennerschreiben auf. Trotz dieser Hinweise auf eine rechtsextreme Tat wurde im rechtsextremen Milieu nie ermittelt.
Was sagt das über die Zeit der späten 1980er-Jahre in der Schweiz aus? Wie präsent war der Rechtsextremismus in der Schweizer Geschichte? Und welchem Umgang pflegt die Schweiz heute mit solchen Taten?
Die «Magazin»-Autorinnen Barbara Achermann und Anja Conzett haben 35 Jahre nach dem verheerenden Brand nochmals ausführlich zu diesem Fall recherchiert und unter anderem den Historiker und Rechtsextremismus-Experten Damir Skenderovic gefragt, wie diese Tat im Kontext der späten 1980er-Jahre verstanden werden muss. Was sie dabei herausgefunden haben, erzählen sie in einer neuen Staffel des Podcasts «Unter Verdacht».
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