Coronavirus: Das sollten Reisende wissen
Der neuartige Erreger hat Europa erreicht. Wie reagieren Reiseveranstalter? Schützen Gesichtsmasken? Fragen und Antworten.
Mein Reiseveranstalter hat meine Reise nach Wuhan abgesagt, wo das Coronavirus ausgebrochen ist. Muss ich für die Kosten aufkommen?
Rechtlich gesehen: Ja. Kann eine Reise beispielsweise wegen Naturkatastrophen, Unruhen oder Epidemien nicht stattfinden, müssen Kunden die Reise grundsätzlich dennoch bezahlen. In einem solchen Fall ist von «höherer Gewalt» die Rede. Grössere Reiseveranstalter verzichten aber im Sinne der Kulanz zum Teil freiwillig darauf, die Kosten in Rechnung zu stellen. Es lohnt sich, beim Anbieter nachzuhaken und zu fragen, inwiefern er entgegenkommt.
Übernimmt die Annullierungskostenversicherung die Auslagen?
Das ist nur dann der Fall, wenn das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten oder das Bundesamt für Gesundheit von einer Reise in ein entsprechendes Land abrät.
Haben die Bundesbehörden schon Reisewarnungen herausgegeben?
Das Bundesamt für Gesundheit rät aktuell von Reisen nach Wuhan ab. Die Stadt sei von den chinesischen Behörden «praktisch unter Quarantäne gestellt worden», und die Verkehrsverbindungen bestünden nur noch sehr beschränkt, lautet die Begründung. Für alle anderen Regionen in China hat das Bundesamt besondere Verhaltensregeln veröffentlicht.
Ich reise demnächst nach China. Was muss ich wissen?
Das Bundesamt für Gesundheit und die Weltgesundheitsorganisation empfehlen, sich regelmässig die Hände zu waschen. Weiter raten die Behörden zu einem vorsichtigen Umgang mit Tieren: Märkte, an denen Fleisch oder lebendige Tiere gehandelt werden, sollen gemieden werden. Kontakt mit lebenden Tieren und deren Exkrementen ist ebenfalls zu vermeiden. Schliesslich ruft das Bundesamt für Gesundheit dazu auf, Eier und Fleisch nur durchgekocht zu essen.
Was ist im Umgang mit den chinesischen Behörden zu beachten?
«Informieren Sie sich vor Ort über die aktuell gültigen Massnahmen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden», teilt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mit. Solche Massnahmen können sein: Reisebeschränkungen innerhalb des Landes, Abriegelung von Ortschaften, in denen das Virus ausgebrochen ist, sowie medizinische Kontrollen bei der Ein- und Ausreise.
Ich bin gerade aus China zurückgekehrt und fühle mich körperlich unwohl.
Was soll ich tun?
Bei Atembeschwerden und Krankheitssymptomen empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit, einen Arzt aufzusuchen. Dabei soll der Patient auf seine Chinareise hinweisen.
Schützen Gesichtsmasken vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus?
Die zurzeit häufig von Menschen aus Asien getragenen einfachen chirurgischen Gesichtsmasken schützen laut dem Basler Virologen Hans Hirsch nicht wirksam vor einer Infektion mit Viren, die mit kleinsten Tröpfchen übertragen werden. Die Masken liegen nicht eng genug an und schützen zudem die Augen und ihre Schleimhäute nicht. Diese Masken könnten eine Weiterverbreitung dieser Tröpfchen von einem Erkrankten oder Infizierten begrenzt reduzieren, aber nicht ausreichend verhindern.
Nützt Händewaschen?
Händewaschen ist eine wichtige Hygienemassnahme im Alltag, solange kein direkter Kontakt mit Erkrankten erfolgte. Auch die Infektiosität anderer respiratorischer Erreger wird reduziert. Desinfektionsmittel sind wirksamer und schneller in der Anwendung. Deshalb werden an Spitaleingängen, wo Händewaschen nicht praktikabel ist, Desinfektionsmittel angeboten.
Gibt es noch Masken?
In manchen Apotheken sind die Masken ausverkauft. Käufer waren zunächst Touristen aus Asien, nun aber auch Schweizer Kunden. Der Zulieferer des Apothekenbetreibers Galenica hat aufgrund der grossen Nachfrage alle verfügbaren Masken ausgeliefert. Erst im Februar können wieder Masken geliefert werden
Video: Coronavirus – was bislang geschah:
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