Coop-Verteilzentrum in Regensdorf1500 Jobs für täglich 16’500 Lebensmittel-Bestellungen
Coop.ch will aus Regensdorf die ganze Deutschschweiz beliefern. Migros Online baut dort bereits.
Die Speditionsunternehmen DHL und Dachser haben ihre Logistikzentren bereits in Regensdorf angesiedelt. Die Migros baut dort gerade das grösste Verteilzentrum für ihre Online-Kundschaft. Und nun will auch Coop künftig alle Bestellungen aus der Deutschschweiz und dem Tessin über den Ort im Zürcher Unterland abwickeln.
Während Migros ein bestehendes Verteilzentrum umbaut, plant Coop einen Neubau auf der grünen Wiese. Diese liegt im nördlichen Industriegebiet und grenzt an den Furtbach. Das Bauvorhaben ist ausgesteckt. Genaueres dazu erfährt man im Baugesuch, das derzeit bei der Gemeinde öffentlich aufliegt.
Die Unterlagen zeigen: Bei der sogenannten E-Shop-Zentrale Allegra handelt es sich um ein Projekt von beeindruckender Grösse. 1500 Mitarbeitende sollen im Verteilzentrum beschäftigt sein. Gearbeitet wird im 3-Schicht-Betrieb während 18 Stunden am Tag. Dies an sechs Tagen die Woche, von Montag bis Samstag.
Verteilzentren im Limmattal schliessen
Mit 1500 Mitarbeitenden wird Coop.ch zu den grössten Unternehmen Regensdorfs gehören. Wieso das Verteilzentrum viel Personal benötigt, erklärt Rebecca Veiga, Leiterin der Coop-Medienstelle: «Wir sind mit über 20’000 Artikeln des täglichen Bedarfs die grösste Online-Lebensmittelanbieterin der Schweiz. Wir setzen dabei heute und auch in naher Zukunft auf unsere Mitarbeitenden, die unseren Verpackungsprozess zuverlässig und effizient umsetzen.»
Mit dem Neubau ersetzt Coop die beiden Verteilzentren in Dietikon und Spreitenbach. Der Standort Regensdorf wird allerdings bedeutend grösser als jener im Limmattal sein. «Wir rechnen mit einer deutlichen Zunahme der Bestellaufträge in den nächsten Jahren und investieren dazu in den notwendigen Ausbau der Infrastruktur», sagt Veiga.
Was das heisst, erklärt die Leiterin der Medienstelle so: «Die neue Leistungskapazität soll ermöglichen, dass wir 16’500 Aufträge pro Tag für die Kundinnen und Kunden ausliefern können.» Damit sind Bestellungen gemeint, die entweder direkt an die Haustür der Kundinnen und Kunden oder zu einer gewünschten Abholstation geliefert werden.
Mit Parkhaus und Hochregallager
Das Verteilzentrum besteht aus drei Gebäuden. Im mehrstöckigen Hauptgebäude sind die verschiedenen Lager untergebracht, etwa für Gemüse, Fleisch und Tiefkühlprodukte. Dort werden auch die Lebensmittel angeliefert, die Bestellungen zusammengestellt und die Fahrzeuge für die Auslieferung beladen. Daneben ist ein Parkhaus mit 650 Parkplätzen für die Mitarbeitenden und ein vollautomatisches Hochregallager geplant. Von aussen dürften das Hauptgebäude und das Hochregallager durch die Fassaden aus Holzelementen auffallen.
Die Gemeinde ist durch die Nähe zur Autobahn für Logistikunternehmen besonders attraktiv. Diese erreichen die A1 über die Anschlüsse in Zürich-Affoltern oder Wettingen innerhalb weniger Minuten – sofern die Strassen frei sind. Und da liegt die Krux: Die Hauptverkehrsachsen durchs Katzenseegebiet im Osten und durch Buchs und Otelfingen im Westen sind zu den Stosszeiten bereits überlastet.
Bis 3800 Fahrten Mehrverkehr pro Tag
Coop hat wegen der Anzahl Parkplätze dem Baugesuch ein Umweltverträglichkeitsgutachten beilegen müssen. Darin sind der Mehrverkehr und die Auswirkungen auf die Strassen berechnet. Laut dem Gutachten werden alleine die Mitarbeitenden knapp 2000 Fahren pro Tag verursachen. Zudem kommen sämtliche Lebensmittel per Lastwagen. Für die Warenanlieferung wird mit 224 Fahrten täglich gerechnet. Für den Warenausgang sind es 1250 Fahrten. Mit jenen der Mitarbeitenden und Besuchenden kommt das Gutachten auf die Zahl von 3800 Fahrten pro Tag.
Bis Coop die Online-Bestellungen in Regensdorf abwickeln kann, dauert es noch ein paar Jahre. Wenn der Baubewilligungsprozess reibungslos verläuft, dürfte dies Ende 2027 sein.
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