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Einst Spieler, jetzt YB-Besitzer
Christoph Spycher wird Miteigentümer der Young Boys

Christoph Wuschu Spycher, VR-Delegierter Sport des BSC Young Boys, telefoniert beim Trainingsbeginn seiner Mannschaft vor der Super League Saison 2023/24, am Freitag, 23. Juni 2023 in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
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Als Christoph Spycher 2010 von Eintracht Frankfurt zu YB wechselte, war nicht absehbar, welche Hauptrollen er im Club dereinst übernehmen würde. Er war als Führungsspieler vorgesehen, das schon, auch als Identifikationsfigur. Aber nicht als designierter Sportchef, nicht als kommender Chefstratege. Schon gar nicht zeichnete sich da ab, dass er dereinst Anteile am Club übernehmen würde.

Doch knapp 14 Jahre später ist genau das eingetroffen. Am Donnerstagvormittag gibt der Club bekannt, dass der 45-Jährige als Aktionär eine Minderheitsbeteiligung an der BSC Young Boys AG übernimmt. Spychers rasanter Aufstieg in der Karriere nach der Karriere erreicht eine neue Stufe.

Der Grossteil der Aktien bleibt im Besitz der Familie Rihs, wobei nun auch der Sohn von Eigentümer Jöggi Rihs, der 44-jährige Stefan Rihs, offiziell zum Mitbesitzer wird. Insgeheim hatte er schon 2022 im Rahmen einer frühzeitigen Nachfolgeplanung eine substanzielle Beteiligung übernommen. Das ist als langfristiges Bekenntnis der Familie zu YB zu verstehen. Gleichzeitig soll mit Spycher die regionale Verankerung verstärkt werden.

Spycher war bis 2014 Profi, 2016 stieg er vom Talentmanager zum Sportchef auf. 2018 folgte nach 32 Jahren der erste Meistertitel. Der frühere Verteidiger wurde zum Gesicht der Berner, die nicht mehr fürs Veryoungboysen stehen, sondern zum Serienmeister und Doublesieger avanciert sind. Der Berner, der in Oberscherli in der Gemeinde Köniz aufgewachsen war, stiess aber auch an Grenzen. Das Tagesgeschäft forderte ihn, manchmal überforderte es ihn fast.

Was kommt nach 2025?

Deshalb wurde 2022 für ihn die Position des VR-Delegierten Sport geschaffen. In dieser Funktion ist er zwar immer noch nahe am Puls, aber er kann sich während der Saison auch mal in die Ferien verabschieden, ohne ständig am Telefon hängen zu müssen.

Bis 2025 läuft Spychers Vertrag als Chefstratege. Dazu sagte er einst: «Möglich, dass ich noch einmal verlängere. Vielleicht ist es aber auch besser, wenn ich dann für eine andere Person Platz mache, weil mich eine andere Tätigkeit reizt. Das ist, was ich am Ende bei YB von allen Mitarbeitern verlange: dass sie den Erfolg des Clubs über persönliche Interessen stellen.»

Nun hat der Club eine Lösung gefunden, mit der Spycher als Miteigentümer langfristig eingebunden bleibt. Auch dann, falls er sich ab 2025 noch stärker aus dem Tagesgeschäft zurückziehen sollte. Im Videointerview mit der vereinseigenen Medienstelle antwortet er auf die Frage: Einmal YB, immer YB? «Ich werde sicherlich immer eng mit dem Verein verbunden bleiben, in welcher Funktion auch immer.» Und: «Was die Zukunft genau bringen wird, kann ich heute nicht sagen. Klar ist, ich fühle mich bei YB sehr wohl.»

Den YB-Chefstrategen Spycher wird es irgendwann nicht mehr geben. Aber den YB-Aktionär Spycher schon. Das ist für den Club eine sehr gute Nachricht.