Chilbi-Knatsch: Fussballclub schliesst Penaltybar
Für den Fussballclub sind die Einnahmen an der Chilbi seit der Konzeptumstellung zu gering. Darum verzichtet der Fussballclub ab diesem Jahr auf die Penaltybar: Ein Entscheid, den nicht alle nachvollziehen können.
Wenn am Freitag die Chilbi startet, stehen die Mitglieder des Fussballclubs Langnau ab jetzt nur noch vor der Bar und nicht mehr dahinter. Die bei den langjährigen Chilbigängern legendäre Penaltybar des FC Langnau wird dieses Jahr nicht mehr an der Chilbi vertreten sein. «Aufwand un Ertrag haben einfach nicht mehr gestimmt», sagt Fredy Münger, Präsident des FC Langnau.
Mit dem neuen Chilbikonzept, das vor fünf Jahren eingeführt worden ist, wurde das Angebot der Chilbi vergrössert und auf den Dorfplatz ausgeweitet. Seither spüle die Chilbi deutlich weniger Geld in die Vereinskasse als früher, sagt Münger. Auch wenn die Chilbi nun grösser sei, würden deshalb nicht viel mehr Besucher kommen. «Der Kuchen muss nun unter mehr Vereinen aufgeteilt werden», sagt Münger. War der Anlass früher noch die Haupteinnahmequelle für den Fussballclub, rentiert sie heute für den FC Langnau nicht mehr.
Unterschiedliche Motivation
Um die Penaltybar dennoch zu retten, wurde eine Chilbisitzung mit allen beteiligten Vereinen einberufen. «Wir machten den Vorschlag, dass die Vereine alternierend, also alle zwei Jahre an der Chilbi teilnehmen könnten», berichtet Münger. Auf diese Weise wären zwar nicht die Einnahmen gestiegen, aber die Vereine hätten den Aufwand nur alle zwei Jahre. Doch der Vorschlag wurde nicht aufgenommen. «Die anderen Vereine haben teilweise auch nicht die gleiche Motivation wie wir», sagt Münger. Denn während der FC Langnau die Chilbi nutzt, um die Vereinskasse zu füllen, sind andere Vereine auf die Chilbi angewiesen, um bekannter zu werden.
Während andere Vereine die Chilbibesucher mit Musik unterhalten und neben Getränken auch Essen anbieten, beschränkt sich der Fussballclub auf den reinen Barbetrieb. «Für uns ist die Chilbi Mittel zum Zweck. Wir möchten Sport machen», sagt der Präsident des FC Langnau. Um die Mitgliederbeiträge auch ohne die Einnahmen durch die Penaltybar auf einem moderaten Level zu halten, hat der FC Langnau bereits Ideen für andere Anlässe, die Geld in die Vereinskasse spülen. «Wir planen zusammen mit anderen Vereinen ein Juniorenturnier auf die Beine zu stellen», sagt Münger.
Neben dem FC Langnau sind auch beim Damenturnverein die Einnahmen an der Chilbi zurückgegangen. «Wir haben noch Geduld», sagt Elisabeth Herzog, Präsidentin des Damenturnvereins. Das neue Chilbikonzept benötige noch Anlaufzeit, ist sie sich sicher. Ausserdem müsse man etwas tun, um die Besucher ins Vereinszelt zu locken. Der Damenturnverein gibt sich daher besonders Mühe mit der Dekoration seines Zelts und bietet neben Getränken auch Hamburger an. Zudem nutzt der Damenturnverein den Anlass, um den Kontakt zu jungen Leuten zu behalten.
Grössere Konkurrenz
Zufrieden mit dem Chilbikonzept ist der Verein der Albisschützen. «Auch wenn der Umsatz grösser sein könnte, ist die Chilbi unsere grösste Einnahmequelle im Jahr», sagt der Präsident der Albisschützen, Hanspeter Ingold. Mit Fleisch vom Grill lockt der Verein, dessen Zelt sehr zentral gelegen ist, die Laufkundschaft an.
Rolf Schatz, OK-Präsident der Chilbi und GLP-Gemeinderat, bedauert, dass der FC Langnau die Penaltybar nicht mehr betreibt. «Als Platzhirsch vor der Konzeptumstellung, war der FC Langnau verwöhnt», sagt Schatz. Die Konkurrenz sei nun grösser und der FC Langnau könne sich mit einem reinen Barbetrieb nicht behaupten. Offen zeigt sich Schatz bezüglich des Standorts. «Es wäre denkbar, dass der Fussballclub in einem der kommenden Jahre ebenfalls einen attraktiveren Platz an der Hauptstrasse erhalten hätte», sagt Schatz. Er würde sich freuen, wenn der Fussballclub sich an der nächsten Chilbi wieder beteiligt. Von den anderen Vereinen hat Schatz keine negativen Rückmeldungen erhalten.
Vom 19. bis 21. Mai erstreckt sich die Chilbi vom Dorfplatz entlang der Höfli- und Widmerstrasse bis zum Schulhaus Vorder Zelg in Langnau. Die Chilbi beginnt am Freitag um 17 Uhr, am Samstag um 13.30 Uhr sowie am Sonntag um 12.30 Uhr. Die Marktstände sind bis 23Uhr und die Festbeizli bis 2 Uhr geöffnet. Ende der Chilbi am Sonntag um 20 Uhr.
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