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Schach aktuell
Sportpreis für Riehen | Faszinierende Schachausstellung in Leukerbad

Fabiano Caruana gewinnt Rapid & Blitz

Unmittelbar nach dem zur «Grand Chess Tour 2023» zählenden «Rapid» wurde diesen Freitag und Samstag in Saint Louis das doppelrundige «Blitz»-Turnier ausgetragen. Den ersten Durchgang gewann Maxime Vachier-Lagrave vor Jan Nepomnjaschtschi und Wesley So, den zweiten Le Quang Liem vor Fabiano Caruana und Samuel Sevian. In der Gesamtwertung siegte Caruana knapp vor MVL, Nepomnjaschtschi und Le Quang Liem. Als Abschluss der GC-Tour steht nun ab Dienstag, 21. November, der «Sinquefield Cup» auf dem Programm. In der GCT-Gesamtwertung führt souverän Caruana. (be.)

Saint Louis. Rapid & Blitz. Endstand: 1. Caruana (USA) 21 (von maximal 36 Punkten)/13 GCT-Punkte. 2. Vachier-Lagrave (FRA) 20,5/10. 3. Nepomnjaschtschi (RUS) 20/7,5 und Le Quang Liem (VIE) 20/WC. 5. Firouzja (FRA) 18,5/6. 6. So (USA) 17/4,5. und Robson (USA) 17/WC. 8. Sevian (USA) 16,5/WC. 9. Giri (NED) 16/2. 10. Xiong (USA) 13,5/WC.

Sinquefield Cup (21. bis 30.11.). Startliste: Nepomnjaschtschi, Firouzja, Caruana, Giri, Aronjan (USA), So, Vachier-Lagrave, Duda (POL), Rapport (RUM), Dominguez (USA).

Weiterer Rückschlag für Georgiadis

Nach der Niederlage in der 6. Team-EM-Runde in Montenegro gegen Magnus Carlsen verlor Nico Georgiadis am Samstag an Brett 1 auch gegen den belgischen Grossmeister Daniel Dardha. Immerhin hielt die Schweiz ein 2:2, wonach sie jetzt auf Rang 32 liegt, 4 Plätze hinter dem Startrang. Zwei Runden vor Schluss führen Deutschland und England punktgleich. Die beiden Teams hatten sich am Samstag mit einem 2:2 begnügt, wobei lediglich am letzten Brett zwischen Luke McShane und Alexander Donchenko länger gekämpft worden ist.

Bei den Frauen ist nur Bulgarien noch ungeschlagen. Der Schweiz mit Topgrossmeisterin Alexandra Kostenjuk an Brett 1 gelang bislang kein Exploit. Als Startnummer 11 liegt sie punktgleich mit der Ukraine und Spanien auf Rang 12. (be.)

Open. 7. Runde (Spitzenpaarungen): England - Deutschland 2:2 (GM Vitiugov - GM Keymer remis, GM Howell - GM Svane remis, GM Adams - GM Blübaum remis, GM Mcshane - GM Donchenko remis). Dänemark - Norwegen 1,5:2,5 (GM Bjerre - GM Carlsen remis, GM Mads Andersen - GM Tari remis, GM Thybo - IM Amar remis, GM Rasmussen - IM Kaasen 0:1). Montenegro - Österreich 1,5:2,5. Rumänien - Serbien 1,5:2,5. Ungarn - Armenien 1,5:2,5. Tschechien - Frankreich 1:3. Kroatien - Niederlande 2:2. Ferner: Schweiz - Belgien 2:2 (GM Georgiadis - GM Dardha 0:1, GM Bogner - GM Glek 1:0, GM Pelletier - Lenaerts 1:0, IM Kurmann - Roos 0:1). Spitze: 1. Deutschland 11 (137,5). 2. England 11 (130). 3. Serbien 11 (127). 4. Frankreich 10 (115). 5. Armenien 10 (112,5). 6. Griechenland 10 (102,5). Ferner: 32. Schweiz 5 (56).

Frauen. 7. Runde (Spitzenpaarungen): Frankreich - Bulgarien 1:3. England - Aserbeidschan 1:3. Deutschland - Polen 1,5:2,5. Ungarn - Griechenland 1:3. Georgien - Rumänien 3:1. Ferner: Schweden - Schweiz 1:3 (GM Pia Cramling - GM Kostenjuk 0:1, WIM Frisk - Georgescu remis, Anna Cramling Bellon -- WGM Hakimifard remis, Ostensson - WIM Hryzlova 0:1). Spitze: 1. Bulgarien 12 (141,5). 2. Frankreich 11 (144). 3. Aserbeidschan 11 (134). 4. Griechenland 10 (111,5). 5. Polen 10 (99,5). Ferner: 12. Schweiz 8 (95,5).

Abschluss der Grand Chess Tour

Beim «Rapid & Blitz» in Saint Louis gewann sehr überraschend Ray Robson den dreitägigen Schnellschachteil. Dieses Turnier ist die zweitletzte Etappe der «Grand Chess Tour 2023». Das doppelrundige Blitz wird am Freitag und Samstag ausgetragen. Nach kurzer Pause folgt gleichenorts das letzte Turnier, der «Sinquefield Cup», in etwas anderer Besetzung. (be.)

Team-EM: Deutschland führt

In der sechsten der elf Team-EM-Runden am Freitagnachmittag in Montenegro stand das Schweizer Männer-Team im Fokus der Aufmerksamkeit, denn deren Gegner hiess Norwegen mit Magnus Carlsen an Brett 1. Noch als Weltmeister hatte der mittlerweile 32-Jährige an dieser EM in Island Ende 2015 gegen Yannick Pelletier einen Springer eingestellt und verloren, nun hiess der Gegner Nico Georgiadis, einer der talentiertesten der Schweizer, der allerdings keine Profikarriere einschlug. Auch gegen ihn musste Carlsen lange arbeiten, doch diesmal schaffte er den Sieg, allerdings erst nach 70 Zügen. Dank dem 3:1 ist Norwegen wieder näher an die Top-20 gerückt, während die Schweizer Männer auf Platz 30 und damit hinter ihren Startplatz 28 zurückgefallen sind.

Das deutsche EM-Team

Souverän führt Deutschland mit Vincent Keymer am Spitzenbrett. Er besiegte am Freitag Richard Rapport und stoppte die unheimliche Serie der von Iwan Sokolow trainierten Rumänen, die bis am Freitag nicht eine Partie-Niederlage zu beklagen hatten. Bei den Frauen führt Frankreich vor Bulgarien, die Schweizerinnen stehen nach ihrer 1,5:2,5-Niederlage gegen Polen auf Rang 17.

Zwischenzeitlich war während der Live-Kommentare folgendes fantastisches Gewinn-Motiv Thema, das Vincent Keymer am deutschen Spitzenbrett übersehen hatte:

GM Keymer (DEU) - GM Rapport (RUM), Stellung nach 21. … Tfd8?? (anstatt 21. … Lg4, mit nur leichtem weissen Vorteil).

Weiss am Zug gewinnt.

Schwarz hatte ohne lange zu überlegen seinen Turm auf die Linie des weissen Freibauern gebracht, um diesen Turm nach d6 zu stellen, was ein Unentschieden sehr wahrscheinlich gemacht hätte. Keymer hätte darauf nun den sehr erstaunlichen Sperrzug 22. Sd4!! gehabt, was ihm laut Computer einen 5.31-Vorteil eingebracht hätte, z.B. 22. … f5 23. d6 Txd6 24. Lxf7+ Kf8 25. Lb3 Txd4+ 26. Kc2 Td7 27. Txd7 Lxd7 28. Th8+! Ke7 29. Txa8 Kd6 30. Txb7 fxe4 31. Td8 Kc6 32. Tdxd7 Txd7 usw. Keymer zog jedoch 22. Se1 und kam nur durch gütige Hilfe des Gegners zum Sieg nach 85. Zügen. (be.)

Team-EM. Open. 6. Runde: Deutschland - Rumänien 2:2 (GM Keymer - GM Rapport 1:0, GM Svane - GM Deac remis, GM Blübaum - GM Schewtschenko remis, GM Kollars - GM Nisipeanu 0:1). Norwegen - Schweiz 3:1 (GM Carlsen - GM Georgiadis 1:0, GM Tari - GM Bogner 1:0, IM Amar - GM Pelletier remis, IM Kaasen - IM Kurmann remis). Belgien - Montenegro 2:2 (GM Dardha - GM Kadric 1:0, GM Glek - GM Djukic remis, Beukema - GM Draskovic 0:1, Lenaerts - GM Blagojevic remis). Niederlande - England 0,5:3,5 (GM Jorden van Foreest - GM Vitjugow 0:1, GM Warmerdam - GM Howell 0:1, GM Bok - GM Adams remis, GM Vrolijk - GM McShane 0:1). Serbien - Armenien 2:2 (GM Predke - GM Martirosjan 1:0, GM Sarana - GM Sargissjan remis, GM Indijc - GM Sargsjan 0:1, GM Markus - GM Ter-Sahakjan remis). Polen - Ungarn 2:2 (GM Wojtaszek - GM Erdos remis, GM Teclaf - GM Gledura remis, GM Bartel - GM Kozak remis, GM Socko - GM Balog remis). Spitze (38 Teams): 1. Deutschland 10 (100,5). 2. England 10 (95). 3. Rumänien 9 (95). 4. Serbien 9 (88). Ferner: 30. Schweiz 4 (39).

Frauen. 6. Runde: Bulgarien - Aserbeidschan 2,5:1,5 (GM Stefanova - IM Mammadsada remis, IM Salimova - IM Fataljewa 1:0, WGM Radeva - IM Balajajewa remis, Peycheva - IM Mammadowa remis). Frankreich - Georgien 2,5:1,5 (IM Daulyte-Cornette - GM Chotenaschwili 1:0, IM Milliet - GM Batsjaschwili remis, WGM Hejazipour - IM Arabidse 0:1, IM Guichard - IM Jawachischwili 1:0). Niederlande - Deutschland 1,5:2,5 (IM Roebers - GM Pähtz 1:0, GM Peng - WGM Wagner 0:1, Machteld van Foreest - WGM Heinemann 0:1, Kazarian - WGM Schneider remis). Griechenland - Armenien 2:2. Schweiz - Polen 1,5:2,5 (GM Kostenjuk - GM Socko 1:0, Georgescu - IM Kiolbasa 0:1, WIM Hryzlova - WGM Zawadzka remis, Manko - WIM Sliwicka 0:1). Spanien - England 1,5:2,5. Spitze (32 Teams): 1. Frankreich 11 (112,5). 2. Bulgarien 10 (90,5). 3. Aserbeidschan 9 (101). 4. Deutschland 9 (82). Ferner: 17. Schweiz 6 (59,5).

Schweizerinnen halten gegen die Ukraine ein 2:2

Am Samstag begann im montenegrinischen Budva die Team-EM. Bei den Schweizer Männern ist dasselbe Aufgebot am Start wie 2021, bei den Frauen sitzt jetzt u.a. GM Alexandra Kostenjuk am ersten Brett, wodurch für dieses Team ein Top-10-Platz möglich ist. Wie das 3,5:0,5 am Samstag gegen Island und dann das 2:2 gegen die Startnummer 4 Ukraine zeigten, ist dieses Ziel durchaus realistisch. Die Männer verloren als Nummer 28 zum Start 1:3 gegen die Niederlande und bezwangen dann knapp die Färöer mit 2,5:1,5.

Für Norwegen spielt Magnus Carlsen an Brett 1, das Team ist aber nur die Nummer 8 der 38 Mannschaften. Tatsächlich gewann die Nummer 1 der Welt am Spitzenbrett gegen die Slowakei seine Partie gegen GM Pechac, doch GM Tari verlor gegen GM Viktor Gazik, was zu einem 2:2 führte. Und am Sonntag folgte sogar ein 1,5:2,5 gegen Österreich. Das letzte Mal, dass Carlsen für sein Land die EM bestritt, war 2008. Da büsste er 16 Elopunkte ein, nicht zuletzt, weil er sowohl gegen Aronjan wie auch gegen den Schweizer Yannick Pelletier verloren hatte!

Gespielt werden in Budva je neun Runden mit der Bedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie plus 30 Sekunden pro Zug. Rundenstart ist immer um 15 Uhr Schweizerzeit (entspricht der Lokalzeit). Zur Eindämmung möglicher Betrügereien wird das Geschehen allerdings mit einer Verspätung von 15 Minuten übertragen. Ein Ruhetag ist auf den 16. November angesetzt. Topfavoriten sind bei den Männern Aserbeidschan, Rumänien und Deutschland, bei den Frauen Georgien, Aserbeidschan, Deutschland sowie die Ukraine.

Russland ist in Budva nicht dabei. Aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine ist das Land in Europa gesperrt, hatte aber wohlweislich schon zuvor den Verband gewechselt. Gemeldet sind ihre Teams jetzt bei der Asian Chess Federation. (be.)

Team-EM (Spitzenbretter). Open. 1. Runde: Dänemark (Startnummer 20) - Aserbeidschan (1) 2,5:1,5. Rumänien (2) - Österreich (21) 2:2. Schweden (22) - Deutschland (3) 1,5:2,5 (Grandelius - Keymer remis, Hillarp Persson - Svane remis, Sorensen - Blübaum remis, Kucuksari - Donchenko 0:1). England (4) - Georgien (23) 2,5:1,5 (Vitjugov - Mchedlischwili remis, Howell - Jobava remis, McShane - Kacharava 1:0, Haria - Quparadze remis). Ferner: Schweiz (28) - Niederlande (9) 1:3 (GM Georgiadis - GM Jorden van Foreest 0:1, GM Bogner - GM Warmerdam 0:1, GM Pelletier - GM Vrolijk remis, IM Kurmann - GM Lucas van Foreest remis). 2. Runde: Deutschland - Ungarn 2,5:1,5 (Keymer - Erdos 1:0). Österreich - Norwegen 2,5:1,5 (Dragnev - Carlsen remis). Albanien - Montenegro 0,5:3,5. Tschechien - England 2:2. Armenien - Kroatien 2:2. Israel - Spanien 2,5:1,5. Ferner: Färöer - Schweiz 1,5:2,5 (Nielsen - GM Georgiadis remis, Poulsen - GM Pelletier 0:1, Egilstoft - IM Kurmann remis, IM Rodgaard - IM Bänziger remis). Spitze: Deutschland, Frankreich, Niederlande, Serbien, Polen, Israel, alle 4. Ferner: 28. Schweiz 2.

Frauen. 1. Runde: Georgien (1) - Israel (17) 3:1. Slowenien (18) - Aserbeidschan (2) 1,5:2,5. Deutschland (3) - Griechenland (19) 2:2. Ferner: Schweiz (11) - Island (27) 3,5:0,5 (WIM Georgescu - WIM Prudnykova 1:0. WGM Hakimifard - WGM Ptacnikova 1:0. WIM Hryzlova - Johannsdottir 1:0. WFM Manko - WFM Thorsteinsdottir remis). 2. Runde: Spanien - Georgien 3:1. Aserbeidschan - Niederlande 2;5:1,5. Ukraine - Schweiz 2:2 (GM Uschenina - GM Kostenjuk remis, IM Buksa - WIM Georgescu remis, IM Gaponenko - WGM Hakimifard remis, GM Zhukova - WIM Hryzlova remis). Spitze: Aserbeidschan, Frankreich, Polen, Spanien, Serbien, alle 4. Ferner: 6.-12. Schweiz 3.

Schweizer Teams. Männer: GM Nico Georgiadis (Elo 2556), GM Sebastian Bogner (2536), GM Yannick Pelletier (2505), IM Oliver Kurmann (2436), IM Fabian Bänziger (2422). Frauen: GM Alexandra Kosteniuk (2526), WIM Sofiia Hryzlova (2199, Schweizer Meisterin), WFM Mariia Manko (2105, Bundesmeisterin), WIM/FM Lena Georgescu (2284, dreifache Schweizermeisterin), WGM Ghazal Hakimifard (2245).

Lausanne schlägt ETH Zürich

Die EPF Lausanne siegte zuhause im vierten Polychamps-Wettkampf gegen die ETH Zürich mit 5:4. Danach hat jetzt jede der beiden Hochschulen diesen Vergleich zweimal gewonnen. Die acht over-the-board-Partien sind auf Twitch einsehbar, das Online-Turnier wurde auf Lichess übertragen.

EPFL - ETHZ 5:4 (Niels Willems - Noah Fecker 0:1, Julien Joly - IM Theo Stijve 1:0, Damien Ribière - Kirill Zaitsev 1:0, Oriol Saguillo - Vincent Lou 0:1, Benedict Wasserfallen - Oliver Angst 1:0, Samuele Bisi - Anna Adzic 1:0, Victoria Tokplo - Sofia Li 1:0, Sophia Pheng - Ana Marija Vego 0:1, Online-Team EPFL - Online-Team ETHZ 0:1).

Usbekistan richtet Rapid- und Blitz-WM aus

Die Rapid- und Blitz-WM wird dieses Jahr in der antiken Stadt Samarkand in Usbekistan ausgetragen und dauert vom 26. bis 30. Dezember. Angesetzt sind die Kategorien «Offen» und «Frauen». Usbekistan wird auch die Schacholympiade 2026 ausrichten. (be.)

Indien beeindruckt auf der Isle of Man

Die Siegerpokale am äusserst stark besetzten «Grand Suisse»-Turnier auf der Isle of Man gingen nach Indien. Im Open gewann am Sonntag, 5.11., Vidit Gujrathi vor Hikaru Nakamura (USA) und dem Russen Andrej Jessipenko. Sowohl Vidit wie Nakamura haben sich damit einen Platz im kommenden WM-Kandidatenturnier gesichert, das im April 2024 in Toronto ausgetragen wird. Ausgezeichneter Fünfter wurde der deutsche Nachwuchsstar Vincent Keymer, noch vor den Top-10-Spielern Anish Giri (7.) und Fabiano Caruana (10.). Letzterer lag lange in Führung, war aber in Runde 10 einmal mehr an seinem Team-Kollegen Nakamura gescheitert (siehe Chess24).

Indischer Doppelsieg: Vaishali Rameshbabu und Vidit Gujrathi, der 2019 den ersten Bieler Triathlon gewann.

Das Frauen-Turnier dominierte Vaishali Rameshbabu, die als Startnummer 12 sowohl Anna Musitschuk (UKR/Nummer 5) wie Tan Zhongyi (CHN/4) hinter sich liess. Die Nummer 1, Alexandra Gorjaschkina, kam lediglich auf Rang 17. Insgesamt waren unter den 144 Open-Teilnehmern 14 Inder am Start, von denen es 3 unter die besten 13 schafften. Bei den Frauen waren 6 Inderinnen gemeldet, wobei sich 3 in den Top-20 klassierten. (be.)

Senioren-WM: Adams und Nunn siegten

An den Senioren-Weltmeisterschaften bei Palermo auf Sizilien setzten sich die beiden englischen Favoriten durch, wenn auch nur knapp. Im offenen Turnieren «Ü-50» (11 Runden, 88 Teilnehmer) siegte Michael Adams, in der Kategorie «Ü-65» (11/150) John Nunn. WGM Monica Calzetta Ruiz (SPA) vor WGM Galina Strutinskaja (RUS) und IM Masha Klinova (ISR) gewannen bei den Seniorinnen die Medaillen (11 Runden/32 Teilnehmerinnen). Aus der Schweiz war niemand am Start. (be.)

Nakamura schlägt Caruana

In einer komplexen Partie verlor Fabiano Caruana am Samstag mit Schwarz gegen seinen US-Teamkollegen Hikaru Nakamura und büsste damit seine Chancen auf den Sieg im «Grand Suisse» ein. Diesen könnte sich jetzt der Inder Vidit sichern, der in der Schlussrunde dieses Fide-Turniers auf der Isle of Man von heute Sonntag gegen den klar schwächer einzustufenden Serben Alexandr Predke spielt, während Nakamura mit Schwarz Erigaisi als Gegner hat. Ausgezeichnet klassiert ist auch der Deutsche Vincent Keymer, der allerdings mit Schwarz gegen Caruana antreten muss. Rundenbeginn ist 14.30 Uhr. (be.)

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Grand Suisse. Spitzenstand (nach 10 der 11 Runden (114 Teilnehmer): 1. GM Jessipenko (RUS), 2. GM Nakamura (USA), 3. GM Vidit (IND), je 7,5. 4. GM Predke (SER), 5. GM Erigaisi (IND), 6. GM Keymer (DEU), alle 7. 7. GM Caruana (USA), 8. GM Deac (RUM), 9. GM Maghsoodloo (IRI), 10. GM Giri (NED), 11. GM Witjugow (ENG), alle 6,5. Ferner: 22. GM Aronjan (USA) 6, 31. GM Niemann (USA), 39. GM Firouzja (FRA), je 5,5. 11. Runde (Spitzenpaarungen): Erigaisi - Nakamura, Vidit - Predke, Giri - Jessipenko, Caruana - Keymer, Maghsoodloo - Witjugow, GM Praggnanandhaa (IND) - Deac.

Ding Liren sagt US-Reise ab

Für das «Rapid & Blitz» sowie den «Sinquefield Cup», die traditionellen Abschlussturniere der Grand Chess Tour ab Mitte November in St. Louis, hat sich der chinesische Fide-Weltmeister Ding Liren ohne Angabe von Gründen abgemeldet. Ihn ersetzen Le Quang Liem aus Vietnam, respektive der vor Ort lebende Lewon Aronjan.

Ding Liren, der am 25. Oktober 31 Jahre alt geworden ist, spielte nach seinem nervenaufreibendem WM-Sieg Ende April 2023 über Jan Nepomnjaschtschi noch beim Superbet Turnier in Bukarest mit, wo er allerdings lediglich Achter geworden ist. Im Juni sind vier Partien aus dem online-Turnier «Aimchess Play» registriert, danach ist der Chinese ganz aus der Schachszene abgetaucht.

Im April 2024 werden in Toronto beide WM-Kandidatenturniere ausgetragen, das offene Turnier sowie das Turnier der Frauen. Der WM-Kampf zwischen Titelverteidiger Ding Liren und dem Sieger der Kandidatenturnier soll auch noch 2024 stattfinden, wobei Zeit und Ort momentan nicht feststehen. Offenbar will der Weltschachbund Fide die Zeit im WM-Zyklus aufholen, die aufgrund der Corona-Pandemie eingebüsst worden ist. Der WM-Kampf der Frauen soll im normalen Turnus stattfinden, also erst 2025. (be.)

Caruanas zweiter Frühling

Von Magnus Carlsens Rückzug aus dem WM-Geschäft des Weltschachbundes Fide könnte auch Fabiano Caruna profitieren, der Spieler, den der eineinhalb Jahre ältere Norweger seit dem knapp gewonnen WM-Kampf im November 2018 bezüglich Verständnis dieses Brettspiels immer als ihm ebenbürtig bezeichnet hat. Mittlerweile 31-jährig befindet sich der in Miami geborene US-amerikanisch-italienische Doppelbürger in Hochform. Nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung an den US-Landesmeisterschaften am 17. Oktober in Saint Louis liegt er nun auch beim «Grand Suisse» in der Spitzengruppe. Das Turnier, das auf der Isle of Man ausgetragen wird, geht an diesem Sonntag zu Ende.

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Das Open mit 114 Teilnehmern wird in Douglas ausgetragen und hat den Status eines Qualifikations-Turniers für das WM-Kandidatenturnier im April 2024 in Toronto. Das heisst, dass der Erste und Zweite nach den 11 Runden einen Startplatz in dieser letzten Etappe der WM-Ausscheidung zugesprochen bekommt. Caruana wie Praggnanandhaa sind dafür bereits qualifiziert, doch für andere Nachwuchstalente wie Firouzja, Gukesh, Abdusattorow und auch Keymer bietet die Isle of Man eine gute Chance auf solch einen begehrten Startplatz. (be.)

Grand Suisse. Stand nach 9 der 11 Runden (114 Teilnehmer). Spitzenstand: 1. GM Jessipenko (RUS), 2. GM Nakamura (USA), 3. GM Vidit (IND), 4. GM Caruana (USA), 5. GM Deac (RUM), 6. GM Maghsoodloo (IRI), alle 6,5. 7. GM Predke (SER), 8. GM Kusubow (UKR), 9. GM Erigaisi (IND), 10. GM Keymer (DEU), 11. GM Sevian (USA), 12. GM Fedosejew (SLO), alle 6. Ferner: 14. Niemann (USA), 23. GM Aronjan (USA), 24. GM Giri (NED), 26. GM Abdusattorow (USB), 27. GM Duda (POL), 28. GM Vachier-Lagrave (FRA), 30. GM Praggnanandhaa (IND), je 5,5. 38. GM Firouzja (FRA) 5. 61. Shankland (USA) 4,5. 73. Mishra (USA), 86. Iwantschuk (UKR), je4.

Endspurt bei der Senioren-WM

Dieses Wochenende wird auch die Senioren-WM in Terrasini auf Sizilien entschieden. In den illustren Feldern der Altersgruppen Ü-50 und Ü-65 sind Spieler wie Michael Adams, Klaus Bischoff, John Nunn, Rafael Waganjan oder Rainer Knaak am Start. Aus der Schweiz ist niemand dabei. Gespielt wird täglich ab 15 Uhr.

Bundesliga: Viernheim mit bestem Start

Beim Start zur Deutschen Bundesliga am Wochenende sicherten die bei Bayern München engagierten zwei Schweizer Nationalspieler ihrem Klub 2 von 3 Einzelpunkte. GM Nico Georgiadis an Brett 6 schlug am Samstag beim 5:3-Auswärtssieg über Aufsteiger Heimbach-Weis-Neuwied den Internationalen Meister Tomas Kraus und rettete sich dann mit Weiss gegen den polnischen GM Lukasz Cyborowski beim 5:3 über SC Remagen Sinzig glücklich in ein Remis. GM Sebastian Bogner wiederum spielte nur am Samstag, wobei er mit Weiss an Brett 7 mit GM Jorge Joao Viterbo Ferreira remisierte.

In Runde 1 schaffte Aufsteiger MSA Zugzwang mit Pavel Eljanow am Spitzenbrett ein 4:4 gegen den an den übrigen 7 Brettern klar stärker kotierten SC Remagen Sinzig und der SC Ötigheim schlug den Hamburger SK 4,5:3,5. Ein Highlight war beim 6,5:1,5 der OSG Baden-Baden über SK Doppelbauer Turm Kiel das Knowhow von Francisco Vallejo Pons, der ein Endspiel «zwei Springer gegen Bauer» gewinnen konnte (siehe Bundesliga-Partien). In der Runde 2 konnte sich Favorit SC Viernheim dank einem 7,5:0,5 über SV Mülheim Nord bereits leicht absetzen. Serienmeister OSG Baden-Baden hingegen wurde nach dem überraschenden 4:4 mit dem Hamburger SK etwas zurückgebunden. (be.)

Deutsche Bundesliga. 1. Runde: SK Kirchweyhe - USV TU Dresden 4,5:3,5. SV Werder Bremen - HSK Lister Turm 6,5:1,5. SV Viernheim - SG Solingen 5,5:2,5. Schachfreunde Deizisau - SV Mülheim Nord 5:3. SK Doppelbauer Turm Kiel - OSG Baden-Baden 1,5:6,5. Hamburger SK - SC Ötigheim 3,5:4,5. SC Heimbach-Weis-Neuwied - FC Bayern München 3:5. SC Remagen Sinzig - MSA Zugzwang 4:4. 2. Runde: Dresden - Bremen 3,5:4,5. Lister Turm - Kirchweyhe 1:7. Solingen - Deizisau 3,5.4,5. Mülheim - Viernheim 0,5:7,5. Baden-Baden - Hamburg 4:4. Ötigheim - Turm Kiel 5:3. Bayern - Remagen 5:3. Zugzwang - Heimbach 3,5:4,5. Spitzenstand: SC Viernheim 4 Mannschaftspunkte/13 Brettpunkte/BW 59,5. SK Kircheyhe 4/11,5/51. SV Werder Bremen 4/11/48. FC Bayern München 4/10/50. SC Ötigheim, Schachfreunde Deizisau, je 4/9,5/40,5.

Usbekischer Doppelsieg

In Partien mit langer Bedenkzeit ist Magnus Carlsen kaum zu schlagen. Beim «Qatar Masters» am Persischen Golf verlor der mittlerweile 32-jährige Norweger allerdings gleich zweimal. Zuerst überspielte ihn in Runde 2 sensationell der Kasachen Alisher Suleymenov (siehe Meldung vom 12. Oktober), dann verlor er bei seiner Aufholjagd in der drittletzten Runde auch gegen den Inder Murali Karthikeyan. Dank seiner insgesamt imposanten fünf Siegen und zwei Remis belegte er am Freitag immerhin noch den 16. Rang. Und auch in der Weltrangliste büsste er lediglich 11 Punkte ein, weshalb er nach wie vor einsam an der Spitze liegt, etwa 34 Punkte vor Fabiano Caruana.

Die Plätze 1 und 2 in Katar gingen an die Usbeken Nodirbek Yakubbojew und Nodirbek Abdusattorow mit 7 Punkten vor dem Inder Narayanan S.L. sowie dem dritten Usbeken Javokhir Sindarow, der mit Hikaru Nakamura und Anish Giri remisiert hatte. Die beiden besten westlichen Spieler kamen auf Rang 5 (Nakamura, 6,5 Punkte) repsektive 11 (Giri, 6 Punkte). 5 Usbeken und 8 Inder unter den besten 30 bei bei lediglich 3 US-Spielern und 2 Europäern signalisieren, wohin sich die Kräfte im Weltschach verschieben dürften. Unter den insgesamt 158 gemeldeten Spielern waren 71 Inder eingetragen.

Bereits am 25. Oktober geht es im internationalen Turnierschach mit dem «Fide Grand Swiss» auf Isle of Man weiter, das zum Ausscheidungs-Zyklus für das WM-Kandidatenturnier 2024 zählt. Der Sieger bekommt dort einen Startplatz. Unter den 114 Spielern sind Caruana, Nakamura, Alireza Firourja, Giri und Gukesh D, die Nummer 1 Indiens, am Start. Carlsen fehlt dort. Er ist an den klassischen WM-Matches nicht mehr interessiert und will deshalb die aktuellen WM-Ausscheidungen nicht beeinflussen. (be.)

Caruana überlegen US-Meister

Meister Caruana (links) gegen Meister-Schüler Mishra.

Bereits eine Runde vor Schluss am Montag stand Fabiano Caruana als Sieger der diesjährigen US-Meisterschaft fest, nachdem er in einer heftig umkämpften Partie den erst 15-jährigen Nachwuchsstar Abhimanyu Mishra bezwingen konnte. Am Dienstag begnügte sich der 31-jährige mit einem schnellen Remis gegen seinen Team-Kollegen Wesley So. Mit aktuell fast 2795 Elopunkten steht er wieder sehr nahe an der magischen 2800er-Grenze, die er in seinen bislang besten Jahren als WM-Finalist schon mal klar überschritten hatte. Bronze holte Perez Dominguez, womit alle Medaillen an Spieler des Nationalteams gingen. Mishra wurde ausgezeichneter Vierter, einen halben Punkt vor Hans Niemann und dem eingewanderten Armenier und einstigen Weltklassespieler Lewon Aronjan. (be.)

Saint Louis. US-Meisterschaft. Endstand. Männer: 1. Caruana (Elo 2786) 8. 2. So (2753) 6,5 3. Dominguez (2745) 6. 4. Mishra (2599) 5,5. 5. Niemann (2667), 6. Aronjan (2742), je 5. 7. Sevian (2698), 8. Robson (2699), je 4,5. 9. Tang (2504), 10. Swiercz (2621), 11. Shankland (2698), 12. Xiong (2693), alle 4. Frauen: 1. IM Yip 8,5. 2. WGM Tokhirjonova 8. 3. Lee 7,5. 4. WGM Abrahamyan 7. 5. GM Krush 6,5. 6. IM Paikidze 5,5. 7. Yan 5. 8. IM Zatonskih, 9. Yu, je 4,5. 10. WGM Pourkashiyan 3,5. 11. Eswaran 3. 12. Cervantes 2,5. Die vor der letzten Runde führende Carissa Yip verlor mit Weiss überraschend gegen die mehr als 150 Elopunkte schwächere Fide-Meisterin Ruiyang Yan, aber WGM Tokhirjonova patzte gegen FM Jennifer Yu in der Schlussphase ebenfalls.

Riehen gewinnt NLA

NLA-Leader SG Riehen gewann am Samstagabend gegen Luzern mit 4,5:3,5 und damit erstmals in der 95-jährigen Vereinsgeschichte die Schweizer Mannschaftsmeisterschaft. Am Sonntag doppelten die Basler mit einem 6,5:1,5 gegen Winterthur nach. Silber ging an die SG Zürich, Bronze an Genf. Gespielt wurde die zentrale Doppelrunde übers Wochenende im «Hotel & Conference Center Sempachersee» in Nottwil.

Die Meister-Aufstellung. Mit dem Pokal in den Händen der zufriedene Riehen-Captain Peter Erismann.

Stehend vlnr: Ruedi Staechelin (Präsident SG Riehen), Adrien Demuth, Markus Ragger, Olivier Renet, Dorian Jäggi, Gregor Haag.Kniend vlnr: Dennis Breder, Matthias Rüfenacht, Peter Erismann (Mannschaftsleiter), Nicolas Brunner, Ioannis Georgiadis, Andreas Heimann.

Die SG Zürich als Verfolger von Riehen war schon in der Runde 8 mit 3,5:4,5 an der SG Winterthur gescheitert, obwohl dort GM Nico Georgiadis als Nummer 1 mit Weiss gegen GM Christian Bauer verlor. Entscheidend für dessen Missgeschick war folgende sehenswerte Partiesequenz:

GM Georgiadis - GM Bauer, Stellung nach 17. … Tf8-d8

Weiss am Zug.

Der Franzose hat leichten Vorteil und dabei bliebe es nach zum Beispiel 18. Sc5 Sxc5 19. dxc5 Dc7 20. Le2 De7 21. h4 e5 22. Td1 Kf8 23. g3. Georgiadis meinte wohl, er müsse der schwarzen Versammlung am Damenflügel Aktivität im Zentrum und am Königsflügel entgegensetzen und zog 18. e5? worauf er nach 18. … a4 19. Sc5? (besser 19. Sbd2) Lxc5 20. dxc5 Sxc5 21. Lh7+ bereits klar auf Verlust stand. Es folgte noch 21. … Kh8 22. Te1 La6 23. Te3 Td5 24. Tc3 Tad8 25. h3 Db4 26. Tc1 Lb5 27. Txc5 Txc5 28. Dxc5 Td1+ 0:1.

NLA. 8. Runde. Luzern 1 - Riehen 1 3,5:4,5 (GM Krämer - GM Heimann remis, IM Kurmann - GM Ragger 0:1, IM Lötscher - IM Georgiadis 1:0, IM Atlas - GM Demuth remis, IM Bänziger - IM Breder 1:0, IM Gähwiler - IM N. Brunner remis, Haugner - GM Renet , WGM Hakimifard - Haag 0:1). SG Zürich 1 - SG Winterthur 1 3,5:4,5 (GM Pelletier - IM Kaczmarczyk remis, GM Bauer - GM Nico Georgiadis 1:0, GM Vogt - Hasenohr 0:1, IM Petkidis - Schärer remis, Grünenwald - IM Ballmann remis, IM Fischer - Kienböck 0:1, Friedrich - Schlegel remis, Silberring - WIM Georgescu remis). Mendrisio 1 - Genf 1 2:6 (GM Godena - GM Edouard remis, IM Bellini - GM Fontaine remis, IM Mantovani - GM Riff 0:1, IM Aranowitsch - IM Burri remis, Patuzzo - GM Vernay 0:1, Cacciola - GM Sokolov remis, Medici - Toktomuschjew 0:1, IM Levacic - IM Benitah 0:1). Réti 1 - Trubschachen 1 5:3 (GM Bogner - IM Noe remis, IM Martins - Rohrer0:1, GM Stojanovic - IM Filipovic 1:0, IM Degtjarjew - IM Milosevic remis, IM Maier - Bayer remis, Sigfusson - WIM Heinatz remis, Jonas Wyss - Adler 1:0, Vincent Lou - Simon 1:0). Wollishofen 1 - Nyon 1 4:4 (GM Prusikin - Ondozi 1:0, GM Peng - IM Joie remis, IM Roger Moor - IM Netzer 0:1, IM Hochstrasser - Gautier 0:1, Umbach - Asllani 1:0, Gähler - Rasch 0:1, Fend - Gautier remis). Jürgen Fend vergab in dieser letzten Partie der Runde im 63. Zug den Sieg mit Weiss.

9. Runde: Winterthur - Riehen 1,5:6,5 (N. Georgiadis - Ragger 0:1, Kaczmarczyk - Brunner remis, Hasenohr - Demuth 0:1, Georgescu - I. Georgiadis 0:1, Schlegel - Haag 0:1, Ballmann - Breder 0:1, Schärer - Renet remis, Kienböck - Rüfenacht remis). Luzern - Zürich 3:5 (Kurmann - Pelletier remis, Krämer - Bauer remis, Atlas - Vogt remis, R. Lötscher - Petkidis 0:1, Gähwiler - Grünenwald remis, Bänziger - Fischer remis, Haugner - Friedrich remis, Hakimifard - Patzelt 0:1). Genf - Trubschachen 5,5:2,5 (Edouard - Noe 1:0, Fontaine - Rohrer remis, Riff - Filipovic remis, Burri - Milosevic remis, Vernay - Bayer 1:0, Sokolow - G. Heinatz remis, Toktomushev - Adler 1:0, Benitah - Simon remis). Wollishofen - Réti 4,5:3,5 (Peng - Bogner remis, Prusikin - Stojanovic remis, Hochstrasser - Maier remis, R. Moor - Martins 0:1, Gähler - Sigfusson remis, Mäser - Degtjarew remis, Umbach - Lou 1:0, Fend - Wyss 1:0). Nyon - Mendrisio 3,5:4,5 (Ondozi - Godena remis, Joie - Bellini remis, Netzer - Mantovani remis, A. Gautier - Aranovitch 0:1, Asllani - Patuzzo 0:1, Rasch - Cacciola 1:0, Vilaseca - Medici 0:1, S. Gautier - Salvetti 1:0).

Endstand: 1. Riehen 18 (52,5/Schweizer Meister). 2. Zürich 14 (42,5). 3. Genf 13 (42,5). 4. Winterthur 10 (39). 5. Luzern 8 (35). 6. Réti 8 (34). 7. Mendrisio 6 (28,5). 8. Wollishofen 6 (27,5). 9. Nyon 5 (31,5/Absteiger). 10. Trubschachen 2 (27/Absteiger).

Erfolgreichste Spieler: IM Yohan Benitah (Genf) 7,5 Punkte aus 9 Partien, IM Dennis Breder (Riehen) 7/9, GM Mihajlo Stojanovic (Réti), GM Adrien Demuth, IM Ioannis Georgiadis (beide Riehen), IM Dennis Kaczmarczyk und Igor Schlegel (beide Winterthur) je 6,5/9, Fabrizio Patuzzo (Mendrisio) 6/8, GM Clovis Vernay, GM Andrei Sokolow (beide Genf), GM Christian Bauer, IM Daniel Fischer (beide Zürich) und IM Nicolas Brunner (Riehen) je 6/9.

Problemschach-SM in Bern

Gewinner des Open.

An der internationalen Schweizer Lösermeisterschaft (38th Open Swiss Solving Championship) in Bern, die traditionsgemäss auch der erste Wettkampf in der neuen Weltcupsaison ist, nahmen 16 Löser aus 6 Nationen teil. Der litauische Grossmeister Martynas Limontas konnte seinen Sieg aus dem Vorjahr bestätigen. Sein Erfolg kam eher überraschend, da er gegenüber dem Elo-Favoriten und Nummer 7 der Weltrangliste, GM van Beers (BEL), über 150 Elo weniger aufweist. Er erreichte jedoch von 60 möglichen Punkten deren 53,5, was einer grandiosen Performance von 2781 Elo entsprach. Den dritten Podestplatz holte sich der zweite Litauer, IM Satkus.

Gewinner Schweiz.

Hinter den beiden Deutschen Teilnehmern Schäfer und GM Zude folgte schliesslich auf dem 6. Platz der erste Schweizer, Klaus Köchli (Roveredo), der somit überraschend den Schweizermeistertitel in die Südschweiz bringen konnte. Der Verantwortliche des TA-Problemteils platzierte sich inmitten der 10 Titelträger, die am Start waren. Das Schweizer Podest vervollständigten der neuntplatzierte IM Maeder (Bern), der den Ex-Weltmeister und Rekordlandesmeister GM Baier (Basel) um einen Platz hinter sich lassen konnte. Der Elo-Schnitt der 10 höchstkotierten Löser war 2368 Elo. Der Sieg in der Kategorie B ging an Helmut Locher (DEU) vor dem Schweizer Daniel Aeppli. Webseite der Schweizer Vereinigung der Kunstschachfreunde siehe hier. (TA)

Bern. 38th Open Swiss Solving Championship 2023. Endstand: 1. GM Limontas (LTU) 53,5 Punkte von 60. 2. GM van Beers (BEL) 48,5. 3. IM Satkus (LTU) 42,75. 4. Schäfer (GER) 39. 5. GM Zude (GER) 38,5. 6. Klaus Köchli (SUI) 37,5. 7. GM Wissmann (NED) 36,5. 8. IM Kolcak (SVK) 34. 9. IM Thomas Mäder (SUI) 34. 10. GM Roland Baier (SUI) 28,5. 11. de Boer (NED) 26,5. 12. Roland Ott (SUI) 26. 13. Martin Hoffmann (SUI) 25,75. 14. Andreas Nievergelt (SUI) 25,25. 15. Stefan Zollinger (SUI) 23,5. 16. van Rijn (NED) 20,5.

Alle Teilnehmer der Lösermeisterschaften.

Cheating-Verdächtigungen auch in Katar

Seit die Computerprogramme meilenweit besser sind als Menschen stehen immer wieder Betrugsvorwürfe einzelner Spieler im Raum. Der berühmteste ist natürlich der Fall «Carlsen vs. Niemann», als die norwegische Weltnummer 1 dem Newcomer Hans Niemann unterstellte, in einer Partie gegen ihn unerlaubte Hilfe bekommen zu haben. Am «Qatar Masters», einem hoch dotierten Open-Turnier, standen nun solche Verdächtigungen erneut im Raum. Gleich mehrere Spieler monierten unter anderem, dass die Partien live anstatt mit 15-minütiger Verzögerung übertragen wurden, was mögliche Tipps von Aussen sehr erschweren würde.

Prominentester Kritiker war hier Magnus Carlsen. Nach der sensationellen Niederlage in Runde 2 gegen das kasachischen Nachwuchstalent Alisha Suleymenow zeigte er sich besonders irritiert von der Uhr, die sein Gegner offen sichtbar am Arm getragen hatte. Tatsächlich wäre es die Pflicht der Schiedsrichter gewesen, das von sich aus und gleich zu Beginn zu untersagen, dass der 23-Jährige mit der Uhr jedoch Informationen empfangen haben könnte, glaubt niemand. Er hat sehr viel Talent und an diesem Tag lediglich eine Sternstunde erwischt. Gleichwohl publizierte dann der Organisator ein «important announcement», in dem Sicherheits-Verschärfungen aufgeführt sind.

Carlsen zieht gegen Suleymenow (links) einen schwarzen Tag ein.

Niederlagen von Carlsen in klassischen Partien gehen immer um die Welt, denn er verliert ja kaum. Diese in Qatar erstaunte alle, weil der Kasache sehr konzentriert am Brett sass, in den wichtigen Momenten ohne sichtliches Zögern die besten Züge fand und den Norweger an die Wand spielte, als sei der eine Klasse schwächer. Man staune:

GM Suleymenow (KAS) - GM Carlsen (NOR), Runde 2, Stellung nach 17. … Sf6-e8?

Weiss am Zug.

Anstatt seinen Springer von f6 auf die Grundlinie zu ziehen, hätte Carlsen den e7-Springer nach g6 stellen müssen. Das sähe zwar fürchterlich passiv aus, aber jetzt steht Schwarz bereits auf Verlust! Und der Kasache findet nun äusserst eindrücklich eine ganze Serie «bester Züge»! 18. Sg5! Sg6 19. e5! d5 20. Db3! Le7 21. Sg5! Sg6 22. e5 d5 23. Db3! Le7

Weiss am Zug.

Und noch eine hübsche Phase: 21. Sxf7! Kxf7 22. cxd5 Lxd5 23. Txd5! exd5 24. Dxd5+ Kf8 25. Sd4 Sf4 26. Df3 Kg8 27. Dxf4 Db7 28. Sf5 b5

Weiss am Zug.

Und nun der Finish: 29. Lxb5! Lf8 30. Lc4+ Kh8 31. Sh6! 1:0. Das Abspiel 31. … De7 32. Sf7+ Kg8 33. Sd6+ Kh8 34. Sxc8 Txc8 35. g3 a5 36. b5 usw. mag sich Carlsen nicht zeigen lassen, denn Weiss hat 3 Bauern mehr und Schwarz gar nichts. Die 3. und 4. Runde liefen für Carlsen wieder normal, für Suleymenow auch, denn er verlor gegen den Inder Narajanan, der fast 150 Elopunkte mehr hat, und dann auch gegen den iranischen Top-GM Maghsoodloo. Gespielt werden 9 Runden. (be.)

Qatar-Masters. Spitze nach 6 der 9 Runden (160 Teilnehmer): Narayanan (IND), Sindarow (USB), Erigaisi Arjun (IND), Jakubbojew (USB), je 5. Nakamura (USA), Parawjan (RUS), Maghsoodloo (IRI), Abdusattorow (USB), Karthikejan (IND), Carlsen (NOR), Gukehs D (IND), Pranav (IND), alle 4,5. Ferner: 21. Giri (NED) 4.

Caruana führt souverän in Saint Louis

Wie immer im Herbst werden auch dieses Jahr in Saint Louis die US-Landesmeisterschaften ausgetragen. Im Fokus des Interesses stehen diesmal die beiden Nachwuchsspieler Abhimanyu Mishra und Hans Moke Niemann. Der erst 14-jährige Mishra war mit 12 Jahren und 4 Monaten der jüngste GM der Geschichte geworden, der 20-jährige Niemann fiel bei Magnus Carlsen in Ungnade und versucht sich, mit guten Ergebnissen zu rehabilitieren. Nach 7 Runden lag er dank Siegen über Sam Sevian, Mishra und Lewon Aronjan auf dem ausgezeichneten zweiten Platz, verlor dann aber in Durchgang 8 gegen Ray Robson und in Runde 9 gegen Caruana (bezwungen hatte ihn bis da nur Sam Shankland).

Souverän in Führung liegt nach 9 Runden Fabianao Caruana mit 6,5 Punkten. Mishra hat sich auf den ausgezeichneten Rang 4 vorgearbeitet. Nakamura fehlt, weil er es vorgezogen hat, am illustren «Qatar Masters» zu spielen. Ruhetage wurden in Saint Louis angesetzt auf den Montag (9.10.) und den Samstag (14.10.). (be.)

Saint Louis. US-Meisterschaft. Männer. Stand nach 9 Runden: Caruana (Elo 2786) 6,5. So (2753), Dominguez (2745), Mishra (2599), je 5,5. Niemann (2667) 4,5. Sevian (2698), Swiercz (2621), Shankland (2698), Aronjan (2742), Robson (2699), je 4. Xiong (2693) 3,5. Tang (2504) 3.