Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schach aktuell
Sportpreis für Riehen | Faszinierende Schachausstellung in Leukerbad

Sportpreis 2023 für Riehen

Angesichts des Sieges in der SMM des vergangenen Jahres erhielt die SG Riehen Ende März den Sportpreis 2023 ihrer Gemeinde. Es ist nach sechs Bronze- und fünf Silbermedaillen der erste Titelgewinn des Klubs, der am 23. Februar 1928 gegründet worden ist. Für das Meisterteam spielten 2023 Markus Ragger, Andreas Heimann, Adrian Demuth, Ioannis Georgiadis, Nicolas Brunner, Oliver Renet, Dennis Breder, Ognjen Cvitan, Gregor Haag, Dorian Jäggi und Matthias Rüfenacht. Mannschaftsleiter war Peter Erismann. In der aktuellen SMM-Rangliste steht Riehen nach 4 Runden punktgleich mit der SG Zürich auf Rang 2. (be.)

SMM. Nationalliga A. Stand (nach 4 Runden): 1. SG Zürich 8 (22). 2. Riehen 8 (19). 3. Genf 6 (18,5). 4. Réti 4 (19). 5. Luzern 3 (15). 6. Winterthur 3 (14). 7. Mendrisio 3 (13). 8. Wollishofen 2 (15,5). 9. Schwarz-Weiss Bern 2 (12,5). 10. Bodan 1 (11,5). Erfolgreichste Punktesammler: IM Gabriel Gähwiler (Luzern), IM Theo Hommeles (Bodan), IM Ilja Mutschnik und Noah Fecker (beide Zürich) je 3,5 Punkte aus 4 Partien, IM Daniel Fischer (Zürich) 3/3, GM Christian Bauer (Zürich), IM Nicolas Brunner (Riehen), IM Dennis Kaczmarczyk, Igor Schlegel (beide Winterthur), IM Quentin Burri und Aurelio Colmenares (beide Genf) je 3/4, IM Theo Stijve (Luzern), IM Ioannis Georgiadis (Riehen), IM Emiliano Aranovitch (Mendrisio) und Julian Turkmani (Schwarz-Weiss) je 2,5/3. 5. Runde (23. Juni): Genf - Zürich, Riehen - Schwarz-Weiss, Winterthur - Réti, Wollishofen - Luzern, Mendrisio - Bodan.

Auslotung des Formenreichtums

Die Lust an der Abwechslung im Turnierschach treibt unentwegt neue Blüten. Nach Rapid-Turnieren, die online und in teils komplizierten Modi ausgetragen werden, nach Ausflügen zum Fischerschach oder Thementurnieren steht dieses Wochenende ein weiteres Spektakel auf dem Programm, das «Casablanca Schach». Schauplatz dieses Turniers ist Casablanca in Marokko, Organisator die «Casablanca Stock Exchange» und die Protagonisten sind Magnus Carlsen, Vishy Anand, Hikaru Nakamura sowie Bassem Amin. Gespielt werden Partien ab ausgewählten Stellungen, die teils aus historischen Partien stammen.

Erkundet soll in diesem Setting, welche Möglichkeiten heutige Topspieler im Vergleich mit ihren berühmten Vorgängern finden. Carlsen & Co. werden in jeder Runde jeweils zwei Minuten eingeräumt, um die ihnen vorgesetzten Partien bis zu der definierten Position durchzuspielen, wonach der Schiedsrichter die Uhren in Gang setzt. Die von GM Hicham Hamdouchi und GM Laurent Fressinet ausgewählten Positionen erfüllen genau definierte Kriterien. So soll die Bewertung ungefähr gleich sein (etwa 0,00, laut Engines), die Stellung muss nach 6 bis 15 Zügen entstanden sein und soll beiden Spielern viele Möglichkeiten bieten, damit man spannende Partien erwarten kann.

Die Zeitkontrolle beträgt 15 Minuten mit einer 10-Sekunden-Zugabe, Remis-Angebote sind nicht zulässig. Anlass der Veranstaltung sind die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Fide. (be.)

Programm. Samstag (18. Mai). Runde 1 (Start 16:15 Uhr Ortszeit = 17:15 MEZ/Carlsen gegen Anand & Nakamura gegen Amin). Runde 2 (17:30 Uhr/Amin gegen Carlsen & Anand gegen Nakamura). Runde 3 (18:45 Uhr/Nakamura gegen Carlsen & Amin gegen Anand). Sonntag (19. Mai). Runde 4 (19:15 Uhr/Anand gegen Carlsen & Amin gegen Nakamura). Runde 5 (20:30 Uhr/Carlsen gegen Amin & Nakamura gegen Anand). Runde 6 (21:45 Uhr/Carlsen gegen Nakamura & Anand gegen Amin). Die Veranstaltung wird live auf chess.com übertragen. Jeder Runde geht eine 15-minütige Einführung voraus, das der Auswahl der Stellung gewidmet ist, entweder mit einem Gast oder über Online-Umfragen.

Beeindruckende Schach-Set-Sammlung in Leukerbad

Eine wunderbare Ausstellungs-Idee hat der 1945 geborene, in Zürich lebende und arbeitende Psychoanalytiker Mario Gmür in Leukerbad umgesetzt. Dort präsentiert er im von ihm selbst konzipierten «museum gleichundanders» seine beeindruckende Sammlung an Schach-Sets und kombiniert diese mit Bildern.

CREATOR: gd-jpeg v1.0 (using IJG JPEG v62), quality = 100

Das Konzept und den Ausstellung-Titel «gleichundanders» erklärt er mit den folgenden Worten: «In einem Wort. Nicht <gleich und anders>. Wie siamesische Zwillinge bildet es eine Einheit. Das <gleich> birgt das <anders> in sich, schon bei der Geburt des Werdens. Ohne diesen dem Ursprünglichen innewohnenden elementaren Gegensatz hätte die Spannung nicht bestanden, welche die Evolution erst ermöglichte. Sie liess und lässt entstehen, was wir als Welt erleben. Und davon sind wir selbst Teil, geboren aus der und in die Vielfalt, die aus der Einheit eines Gegensatzpaares hervorspriesst.»

CREATOR: gd-jpeg v1.0 (using IJG JPEG v62), quality = 100

Und zur Ausstellung schreibt Mario Gmür: «Die ausgestellten Werke veranschaulichen diesen Zusammenhang und rufen ihn uns einmal mehr ins Bewusstsein: Die Bandbreite der Schachspiele aus aller Welt; die Metamorphose der Büroklammer bei ihrer Verformung zum Kunstwerk; der Bedeutungswandel durch Buchstabentausch im Schüttelreim und in der <Linguarena>; die witzige Gleichheit des <Vor- und Rückwärts> im Palindrom; gesammelte Todesanzeigen, die die Bruchstelle der existentiellen Identität im Moment des Todes markieren; Zeichnungen, die die Vielfalt des Baumes im kreativen Gestalten aufscheinen lassen; anonyme obsessive Skizzen des Mütterlichen, die vom Doppelleben in Form verborgener Sexualität zeugen; weitere Studien, die im Zustand des Abgleitens in psychotische Umnachtung entstanden sind; schliesslich Ausflüge in das Gebiet des Zusammentreffens von Dichtung und Malerei.»

Zu finden ist das «Museum Gleichundanders» an der Kurparkstrasse 10 in 3954 Leukerbad, Vis à vis des Restaurants «Fein». Geöffnet ist die Ausstellung jeweils am Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr. (be.)

Fraktioniertes Weltschach

Die Fide hat seit ihrer Gründung 1924 manche Krisen durchlitten, in der Ära des 2018 zum Präsidenten gewählten Russen Arkadi Dworkowitsch (52) ist es nun allerdings aufgrund des Alleingangs von Magnus Carlsen zu einer ernsthaften Fraktionierung gekommen. Der mittlerweile 33-jährige Norweger hat sich nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Jan Nepomnjaschtschi 2021 in Dubai vom klassischen WM-Zyklus abgekoppelt und spielt nur noch an Turnieren mit, die ihm «Spass machen», wie er sagt. Jüngste Beispiele hierfür sind das Top-Turnier in Weissenhaus vom Februar, das Teil einer neuen Turnierreihe sein soll, das «Superbet Rapid & Blitz» in Polen, die erste Etappe der «Grand Chess Tour 2024» sowie die «Chess.com Classic» im online-Rapidschach.

Carlsens Haltung darf man durchaus auch als Reaktion auf die aktuellen politischen Verwerfungen interpretieren. Sie wird zu einem weiteren Bedeutungsverlust der Fide insbesondere im Westen Europas beitragen, zumal sich nun im kommenden WM-Match mit Titelverteidiger Ding Liren und Herausforderer Gukesh D ein Chinese und eine Inder gegenübersitzen werden. Als Austragungsort ist Singapur im Gespräch. Ein ernsthafter europäischer Nachfolger von Carlsen ist nicht in Sicht. Der von Carlsen selber immer favorisierte Alireza Firouzja konnte sich nicht für das Kandidatenturnier qualifizieren, schlug den Norweger aber jüngst im Final der online-Serie «Chess.com Classic». (be.)

Warschau. «Superbet Rapid & Blitz Poland». Rapidturnier: 1. Wei Yi (CHN) 13. 2. Carlsen (NOR) 12. 3. Praggnanandhaa (IND) 10. 4. Schewtschenko (UKR), 5. Duda (POL), je 9. 6. Erigaisi Arjun (IND), 7. Abdusattorow (USB), je 8. 8. Keymer (DEU), 9. Gukesh D (IND), 10. Giri (NED), je 7. Blitzturnier (doppelrundig): 1. Carlsen 14. 2. Wei Yi 12,5. 3. Duda 10,5. 4. Erigaisi 10. 5. Abdusattorow 9,5. 6. Praggnanandhaa 9. 7. Giri 7. 8. Schewtschenko, 9. Keymer, ej 6. 10. Gukesh D 5,5. Gesamtwertung: 1. Carlsen, 2. Wei Yi, 3. Duda, 4. Praggnanandhaa, 5. Erigaisi, 6. Abdusattorow, 7. Schewtschenko, 8. Giri, 9. Keymer, 10. Gukesh D.

Champions Chess Tour. Chess.com Classic (online-Rapid). Endstand. Division 1: 1. Firouzja 100 Punkte. 2. Carlsen 80. 3. Keymer 60. 4. Duda 50. 5. Nepomnjaschtschi, Lazavik, je 40. 7. Ivic, Sarana, je 30. Stand Tour (nach 2 von 4 Turnieren): Firouzja, Carlsen, je 180 Punkte. Keymer 110. Lazavik 100. Nepomnjaschtschi 90. MVL 80. So 70. Aronjan 65. Sarana 60. Duda, Martinez, je 50. Fedosejew 40. Bok 32. Ivic, Oparin, Andrejkin, je 30. Giri 27. Artemjew, Sevian, Grischtschuk, je 25.

WM-Kandidaten: Dramatische Schlussrunde

Mit Dommaraju Gukesh, der Ende Mai 18 wird, setzte sich am WM-Kandidatenturnier in Toronto der zweitjüngste der drei Inder durch. Wie Wiswanathan Anand, der als Weltmeister 2013 von Magnus Carlsen entthront worden ist, stammt er aus der am Golf von Bengalen gelegenen Millionenstadt Chennai. Gukesh hat im Titelkampf vom Dezember beste Chancen, denn der aktuelle chinesische Weltmeister Ding Liren ist seit Monaten völlig ausser Form.

Der gefeierte WM-Herausforderer.

Dramatisch gescheitert in dieser Qualifikation ist der 31-jährige US-amerikanische Topfavorit Fabiano Caruana, hinter Magnus Carlsen klar die Nummer 2 der Welt. Er hatte in der Hinrunde gegen seinen fulminant startenden Teamkollegen Hikaru Nakamura verloren und erst spät wieder Anschluss an die Spitze gefunden. In der letzten, 109 Züge langen Partie vom Sonntag gegen den unter Fide-Flagge spielenden Russen und zweifachen-WM-Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi vergab er im Mittel- wie im Endspiel klare Gewinnstellungen und damit die Chance auf ein Tiebreak gegen Gukesh. Bei den Frauen siegte mit 9 Punkten klar die Chinesin Tan Zhongyi. (be.)

NLA Runde 2

Zürich - Schwarz-Weiss Bern 5:3 (Bauer - Klauser 1:0, Pelletier - Mattenberger 0:1, Fecker - Löffler 1:0, Petkidis - Jaggy 0:1, Mutschnik - Dobschat 1:0, Vogt - Sa. Schweizer 1:0, Fischer - Barth 1:0, Grünenwald - Turkmani 0:1). Genf - Réti Zürich 4,5:3,5 (Edouard - Martins 1:0, Sokolow - Bogner 0:1, Vernay - Stojanovic remis, Benitah - Wyss 1:0, Riff - Degtjarew 0:1, Burri - Gantner 1:0, Colmenares - Kriste 1:0, Toktomushev - Rodriguez 0:1). Luzern - Mendrisio 4:4 (Bänziger - Aranovitch remis, Atlas - Bellini remis, Stijve - Mantovani 1:0, R. Lötscher - Patuzzo remis, Gähwiler - Salvetti 1:0, Rusev - Medici remis, Haugner - Levacic 0:1, Naarden - Cacciola 0:1). Riehen - Wollishofen 4,5:3,5 (Georgiadis - Gähler 1:0, Heimann - Prusikin remis, Demuth - Borsuk remis, Breder - O. Moor remis, Haag - R. Moor remis, Brunner - Hochstrasser remis, Jäggi - Fend remis, Cvitan - Frey remis). Winterthur – Bodan Kreuzlingen 4:4 (Kaczmarczyk - Jogstad 1:0, Hasenohr - Zeller 1:0, Schärer - Hommeles 0:1, Georgescu - Kühn remis, Bichsel - Wildi remis, Schlegel - Knödler remis, Gattenlöhner - Egle remis, Kienböck - Seitz 0:1). Stand: 1. Zürich 4 (11). 2. Genf 4 (9,5). 3. Riehen 4 (9). 4. Luzern, Mendrisio, je 3 (9). 6. Bodan 1 (7). 7. Winterthur 1 (6). 8. Réti 0 (7). 9. Wollishofen 0 (6,5). 10. Schwarz-Weiss 0 (6).

Hochspannung am WM-Kandidatenturnier

Noch vier Spieler haben an diesem Wochenende die Chance auf den Sieg im WM-Kandidatenturnier in Toronto und damit auf die Qualifikation für den Titelkampf gegen den chinesischen Weltmeister Ding Liren. Am ungünstigen ist dabei die Lage für den Topfavoriten Fabiano Caruana, der nach 12 der 14 Runden einen halben Punkt hinter dem 17-jährigen Gukesh D (IND), Hikaru Nakamura (USA) und Jan Nepomnjaschtschi (RUS) liegt. Er trifft am Samstag mit Schwarz auf den zweiten indischen Nachwuchsstar Praggnanandhaa (live ab 20.30 Uhr MEZ) und dann am Sonntag mit Weiss auf den Russen, der als einziger der acht Kandidaten noch ungeschlagen ist. (be.)

Jan Nepomnjaschtschi (am Brett sitzend) muss noch gegen die beiden US-Amerikaner Nakamura und Caruana antreten.

WM-Kandidaten: Start zur Rückrunde

Nach dem ersten Durchgang des WM-Kandidatenturniers in Toronto führt Jan Nepomnjaschtschi dank zwei Siegen vor dem ebenfalls noch ungeschlagenen US-Amerikaner Fabiano Caruana und dem erfahrensten der drei Inder, dem 29-jährigen Vidit Santosh Gujrathi. Einmal mehr nicht überzeugen kann Alireza Firouzja, der 20-jährige im Iran aufgewachsene Wahlfranzose, den Magnus Carlsen und andere als das grosse Nachwuchstalent bezeichnet haben. Aufgrund seiner Niederlagen gegen Vidit, Nepomnjaschtschi und Hikaru Nakamura liegt er jetzt allerdings nur auf dem zweitletzten Zwischenrang.

Jan Nepomnjaschtschi: Gute Chancen auf dritten WM-Match.

Der 33-jährige Russe Nepomnjaschtschi wird vom Eröffnungsspezialisten Jan Gustafsson sekundiert, der einst eng mit Magnus Carlsen zusammen gearbeitet hat. Dieses neue Engagement hat dem deutschen Grossmeister einige Kritik eingebracht, denn natürlich wird ein allfälliger Erfolg Nepomnjaschtschis in Russland propagandistisch ausgeschlachtet. Sollte er das Turnier gewinnen, erhält er eine dritte Chance auf den prestigeträchtigen WM-Titel. 2021 hatte er den Titelkampf in Dubai kläglich gegen Carlsen verloren, 2023 äusserst knapp gegen den Chinesen und jetzigen Weltmeister Ding Liren.

Der zweite Durchgang des Kandidatenturniers in Kanada beginnt heute Samstag, 13. April. Spielbeginn ist 20.30 Uhr MESZ. Die Partie zwischen Nepomnjaschtschi und Caruana steht in der 14. und letzten Runde am 21. April auf dem Programm. Der US-Amerikaner hat dann Weiss. (be.)

Zaitsev gewinnt Letzi-Open

Die zweite Auflage des im Rapid- und klassischen Format ausgetragenen Zürcher Letzi-Open im GZ Loogarten (5. bis 7. April) lockte 105 Spielerinnen und Spieler an. Es siegte Kyrilo Zaitsev von der SG Zürich mit 6,5 Punkten aus sieben Partien vor Sharif Mansoor (ASK Réti) und Vital Studer (Nimzowitsch), die auf 6 Punkte kamen. Der topgesetzte, in der Schweiz lebende Gewinner Zaitsev gab nur ein Remis gegen Anselm Schönbächler ab, der Neunter wurde. Ungeschlagen blieben auch die Zweit- und Drittplatzierten. Sharif Mansoor (Nr. 3) remisierte gegen Kala Kishan Udipi (6.) und Mirko Mikavica (8.), Vital Studer (Nr. 8) gegen Robert Matei (20.) und Alister Smith (28.).

Schachprominenz bei Grossanlass in Bern

Am kommenden Sonntag, den 7. April, feiert der Schweizerische Schachbund (SSB) auf dem Berner Bundesplatz mit diversen Reden und Veranstaltungen das 100-jährige Bestehen des Weltschachbundes Fide sowie das 50-Jahr-Jubiläum der hiesigen Jugendschachstiftung. Einer der Höhepunkte wird die Präsentation der von der Lausanner Illustratorin Catherine Pearson gestalteten neuen Schachbriefmarke sein. Es ist in der Geschichte der Schweizer Philatelie erst die zweite Marke mit einem Schachmotiv. Übergeben wird sie vom SP-Politiker Christian Levrat als Verwaltungsratspräsident «Die Schweizerische Post AG», der selber Schachspieler ist.

Die neue Schachbriefmarke.

Eröffnet wird der Grossanlass mit dem Einzug der Olympischen Fackel, die von Mumbai in Indien herkommend, dem Ort der Olympiade 2022, auf dem Weg nach Budapest ist, wo kommenden September die nächste Olympiade stattfindet. Von der Fide anwesend sind Präsident Arkady Dworkowitsch sowie Deputy Chair Dana Reizeniece-Ozola. Nach dem Auftakt auf dem Bundesplatz folgt um 15 Uhr im Hotel «Bellevue» eine Uhrensimultanvorstellung an je 16 Brettern von GM Alexandra Kostenjuk, Weltmeisterin von 2008, und IM Werner Hug, Juniorenweltmeister von 1971.

SSB-Präsident André Vögtlin hofft mit dieser Veranstaltung vermehrt Menschen in der Schweiz für das Schach zu sensibilisieren. Als er Kontakt mit der Post aufgenommen habe, sagt der Muttenzer, habe er sich nicht vorstellen können, dass das Projekt diese Dimension annehmen würde. Das an die Fackelzeremonie und Briefmarken-Inauguration anschliessende Dinner mit geladenen Gästen erachtet er als «gute Gelegenheit, unsere Beziehungen zur FIDE, zur Europäischen Schachunion ECU und zu den Schachverbänden unserer Nachbarländer zu vertiefen.»

Vögtlin ist auch Projektleiter eines zweiten Grossanlass zum 100-Jahr-Jubiläum der FIDE. Er brachte die Idee eines Online-Weltrekords mit Eintrag ins «Guinnessbuch der Rekorde» ein, der am Samstag, 20. Juli, realisiert werden soll, dem internationalen Tags des Schachs. Weltweit werden dann während 24 Stunden SchachspielerInnen aus der ganzen Welt auf verschiedenen Plattformen gegeneinander antreten. (be.)

Caruanas grosse Chance

Am Donnerstag, 4. April, begannen in Toronto die doppelrundigen Kandidatenturniere, die jeweils letzte Ausscheidung für die WM-Matches bei den Männern und den Frauen. Favoriten bei den Männern sind die US-Amerikaner Fabiano Caruana (31/Elowertung 2803) und Hikarua Nakamura (36/2789). Sie trafen gleich in Runde 1 aufeinander, wobei Caruana mit Weiss einige gute Chancen ausliess. In Durchgang 2 lief Nakamura in eine Eröffnungsvorbereitung von Vidit und verlor, während Caruana standesgemäss Abasow schlug und dann am Samstag mit Schwarz gegen Firouzja remis hielt. Der Aseri Nijat Absasow (28/2632) ist der klare Aussenseiter des Turniers. Er kam nur zum Zuge, weil Magnus Carlsen als Nummer 1 der Welt kein Interesse mehr hat, am prestigeträchtigen Titelkampf des Weltschachbundes Fide teilzunehmen.

Auf Chess Base gab Carlsen kund, wer für ihn Favorit ist.

Am Start in Kanada sind auch drei Inder, von denen die beiden U-19-Spieler Praggnanandhaa, der am Samstag mit Schwarz Vidit bezwang, sowie Gukesh als hoffnungsvollste Talente ihres Landes gelten. Ruhetage sind der 8. April nach Runde 4, der 12. April nach Runde 7, der 16. April nach Runde 10 und der 19. April nach der 12ten der 14 Runden. Allfällige Tiebreaks werden am 22. April ausgetragen. Für Caruana, den Carlsen bezüglich Schachverständnis immer als ihm ebenbürtig bezeichnet hat, ist diese Ausscheidung wohl die letzte Chance, doch noch Weltmeister zu werden. Den gleichaltrigen chinesischen Titelträger Ding Liren könnte er wohl schlagen. (be.)

Carlsen siegt auch in Karlsruhe

Nach dem souveränen Sieg beim Fischerschach-Turnier in Weissenhaus überzeugte der 33-jährige Norweger Magnus Carlsen über Ostern auch an der «Grenke Chess Classic» in Karlsruhe. Die Nummer 1 der Welt gewann zuerst das mit sechs Grossmeistern bestückte Rundenturnier über jeweils 2 Partien mit 45 Minuten Bedenkzeit plus 10 Sekunden Bonus pro Zug und setzte sich dann in seinem Match um Platz 1 gegen Richard Rapport durch, den Sekundanten von Fide-Weltmeister Ding Liren. Letzterer wurde Fünfter. Mühe bekundete auch Deutschlands Hoffnung Vincent Keymer, der in den 10 Runden nur eine Partie gewinnen konnte.

Magnus Carlsen nach wie vor dominant.

Remis-Angebote vor Zug 40 waren an diesem Turnier nicht erlaubt. Bei einem 1:1 in den Matches entschieden jeweils zwei 10-Minuten-Partien, respektive zwei 5-Minuten-Partien und allenfalls ein Armageddon. (be.)

Carlsen führt in Karlsruhe

Nach einer kleineren Pause sind Magnus Carlsen und andere Top-Spieler seit dem 26. März in Karlsruhe wieder aktiv. Ausgetragen wird dort nach längerem, auch Corona-bedingten Unterbruch, die fünfte Auflage der «Grenke Chess Classic». Als Modus angesetzt ist ein Rundenturnier mit sechs Teilnehmern über jeweils 2 Partien mit 45 Minuten Bedenkzeit plus 10 Sekunden Bonus pro Zug, gefolgt von Matches um die Plätze 1, 3 und 5. Remis-Angebote vor Zug 40 sind nicht erlaubt. Bei einem 1:1 in den Matches entscheiden jeweils zwei 10-Minuten-Partien, respektive zwei 5-Minuten-Partien und allenfalls ein Armageddon.

Am parallel zur «Classic» ausgetragenen Open nehmen über 2700 SpielerInnen teil.

An diesem Ostersonntag ab 15 Uhr stehen die Runden 9 und 10 auf dem Programm, am Montag die Platzierungs-Matches. Carlsen führt vor Richard Rapport, Maxime Vachier-Lagrave und Weltmeister Ding Liren, der sich nach längerer Schwächephase offenbar etwas gefangen hat. Live kommentieren die Partien jeweils IM Lawrence Trent und GM Jan Gustafsson. 2018 gewann die Chess Classic Fabiano Caruana, 2019 Magnus Carlsen. (be.)

Aronjan und Lee mit grossen Auftritten

Der im Oktober 1982 in Jerewan geborene, seit Ende 2021 für die USA spielende und in Saint Louis lebende Lewon Aronjan gewann dort in beeindruckendem Stil den American Cup 2024. Ohne eine Partie im klassischen Format zu verlieren schlug er dabei der Reihe nach alle seine neuen Nationalmannschafts-Kollegen, u.a. im Halbfinal Fabiano Caruana im Blitz-Playoff und dann im Grand Final Wesley So 2,5:1,5. Bei den Frauen setzte sich sensationell die erst 15-jährige IM Alice Lee durch. Am letzten Tag in dieser Stadt am Ufer des Mississippi war auch noch ein 7-rundiges Blitzturner angesetzt, das Fabiano Caruana dank sechs Punkten gewann.

Alice Lee mit ihren Eltern in Saint Louis.

Ausgetragen wurde dieser American Cup nicht als klassisches «Rundenturnier», sondern im sogenannten «Doppelausscheidungsformat». In diesem momentan beliebten Format muss ein Spieler zweimal ein Mini-Match verlieren, um aus dem Turnier auszuscheiden. So dürfen sich die Spieler auch mal eine Schwäche erlauben. Zudem gibt es mehrere «Finals», sowohl in der Hauptgruppe («Champions Bracket») wie in der Trostgruppe («Elimination Group»). Die beiden Sieger tragen dann den Grossen Final aus, den «Grand Final». Allerdings steht der Sieger auch dann noch nicht zwingend fest. Da jeder Spieler oder jede Spielerin das Recht hat, ein Match zu verlieren, erhält der Sieger, die Siegerin, der Champions Group eine zweite Chance, wenn er oder sie den Grossen Final verloren hat. Dann entscheidet ein Rapid Final. Genau das war im Frauen-Turnier der Fall, in dem Irina Krush, die Siegerin der «Champions Group», der Siegerin der «Elimination Group», Alice Lee, unterlag. (be.)

American Cup 2024

Die dritte Ausgabe des «American Cups» in Saint Louis wird dieses Jahr in der «World Chess Hall of Fame» ausgetragen. Angesetzt sind eine offene Gruppe sowie eine Frauengruppe mit je acht Teilnehmer respektive Teilnehmerinnen. Ausgetragen werden Matches im aus den online-Turnieren bekannten «Doppelausscheidungsformat», hier mit zwei klassischen Partien und zwei Schnellschachpartien. Die Bedenkzeit der Rapidpartien wurde gegenüber dem Vorjahr auf 15 Minuten plus 10 Sekunden Zugabe verkürzt.

Angesetzt sind im Open wie bei den Frauen an jedem der beiden Spieltage eines Matches jeweils eine klassische Partie, gefolgt von einer Schnellschachpartie. Die VerliererInnen erhalten in der Trostgruppe (genannt «Elimination Bracket») eine zweite Chance. Dort werden die Matches über zwei Tage nur mit Schnellschachpartien gespielt. Auf diesen «Zweite Chance»-Weg wurden am Freitag Fabiano Caruana als Nummer 1 sowie Wesley So als Nummer 2 verwiesen, weil sie ihre Matches im «Champions Bracket» gegen Lewon Aronjan respektive Ray Robson verloren. (be.)

«Grand Slam Tour» im Freestyle Chess angekündigt

Was bei der Freestyle Challenge in Weissenhaus angedacht worden ist, setzen der deutsche Geldgeber Jan Henric Büttner und Magnus Carlsen als Nummer 1 der Welt nun offenbar um: Nur wenige Wochen nach der Erstauflage ihres Fischerschach-Turniers gaben sie am Freitag die Gründung des «Freestyle Chess Players Club» (FCPC) bekannt, der die geplante Serie von fünf Turnieren pro Jahr auf fünf Kontinenten umsetzt. Genannt wird diese Serie «Freestyle Cess Grand Slam Tour» und Mitglied des FCPC kann jeder Spieler oder jede Spielerin werden, der oder die eine Elo-Zahl über 2725 aufweist.

In der aktuellen Liste wären das allerdings nur 24 Spieler, wobei sowohl Vincent Keymer (aktuell 2724,2) wie Lewon Aronjan (2723,6), die beide in Weissensee dabei waren, nicht dazu gehören würden! Laut Büttner ist die nächste Veranstaltung vom 10. bis 17. November 2024 in Indien angesetzt. Ab 2025 wird wieder Weissenhaus vom 7. bis 14. Februar Station sein. Weitere Austragungsorte sind derzeit für Sommer, Herbst und Winter 2025 in New York, Cartagena/Kolumbien und Kapstadt/Südafrika sowie 2026 in Australien geplant. Mal schauen, was daraus wird. (be.)

Praggnanandhaa in Form für das Kandidatenturnier in Toronto

Der 19-jährige Usbeke Nodirbek Abdusattorow gewann diese Woche souverän die sechste Auflage des Prager Masters-Turniers und arbeitete sich damit auf Rang 4 der Weltrangliste vor. Von den drei Indern, die ab dem 5. April im Kandidatenturnier in Toronto darum kämpfen werden, wer dieses Jahr Weltmeister Ding Liren herausfordern darf, überzeugte nur der 18-jährige Praggnanandhaa R, der zusammen mit Nguyen und Maghsoodloo auf 5 Punkte kam. Mit 50 Prozent schloss der ein Jahr jüngere Gukesh D ab, Vidit S (29) als ältester des Trios schaffte nicht einen Sieg und wurde Letzter. In Kanada trifft das Trio auf Nepomnjaschtschi (RUS), Caruana (USA), Nakamura (USA), Firouzja (FRA) sowie Nicat Abasow, den bald 29-jährigen Aseri, der von der Absage des Norwegers Magnus Carlsen profitiert, aber nicht mal zu den Top-100 der Weltrangliste zählt.

Das indische Geschwisterpaar Vaishali und Praggnanandhaa.

Im Sommer wird Praggnanandhaa auch am Bieler Schachfestival vom 12. bis 26. Juli auftreten, zusammen mit seiner 22-jährigen Schwester Vaishali, die 2021 mit ihm schon am Meister-Open teilgenommen hatte. Pragg bestreitet mit Vincent Keymer (GER), Liem Quang Liem (VIE), Javokhir Sindarov (USB), Haik Martirosjan (ARM) sowie dem 15-jährigen Abhimanyu Mishra (USA) das GMT-Masters-Turnier, Vaishali das GMT-Challengers mit Jonas Bjerre (DEN), Alexander Donchenko (GER), Saleh Salem (UAE), Marc’Andria Maurizzi (ITA) und dem 14-jährigen Ukrainer Ihor Samunenkov.

Kommende Woche beginnt in Saint Louis der traditionelle «American Cup 2024», an dem sich vom 12. bis zum 21. März der US-Top-WM-Kandidat Fabiano Caruana für die WM-Ausscheidungen einspielt. Ausgetragen wird das Turnier im gleichen Format wie die Online-Events auf «chess.com», dh. mit Mini-Matches im Doppelausscheidungsformat über je 2 klassische und Rapid-Partien. (be.)

Schülerturnier im März in der Zürcher Enge

An den beiden Nachmittagen des Mittwochs, 27. März 2024, und des Mittwochs, 3. April 2024, führt der Zürcher Schachverband das Schülerturnier im Kirchgemeindehaus Enge in Zürich durch. Es geht über sieben Runden und richtet sich an Kinder mit Jahrgang 2008 oder jünger. Zur Wahl stehen die Kategorien U-8 (Jg. 16 und jünger), U-12 (Jg. 12/13/14/15) sowie U-16 (Jg. 08/09/10/11). Die Bedenkzeit pro Spieler und Partie beträgt 10 Minuten plus 5 Sekunden pro Zug.

Als Preise sind Medaillen für die ersten drei Ränge und Naturalpreise für alle übrigen Teilnehmer ausgeschrieben. Der Einsatz beträgt Fr. 10.- und ist am ersten Spieltag bar bis 14 Uhr zu entrichten (Bezahlung mit Twint ist nicht möglich). Anmeldung bis Sonntag, 24. März 2024, per Mail mit Vorname, Nachname und Geburtsdatum an andrea.clivio@hispeed.ch. Information Im Internet auf www.zuercherschachverband.ch unter NEWS, oder Hr. Andrea Clivio, Mail andrea.clivio@hispeed.ch, Tel. 044 252 82 72.

Deutscher Doppelsieg, Schweiz mit Platz 2 und 3

In überlegener Manier gewannen die Deutschen Teams den Mitropacup im eigenen Land. Bei den Männern siegten sie vor der Schweiz und Tschechien, bei den Frauen vor Frankreich und den Schweizerinnen. Insbesondere das Männer-Quintett überzeugte mit 9 Siegen in den 9 Runden, obwohl ihr Spitzenspieler Vincent Keymer nicht mitmachte. Im Schweizer Männerteam beeindruckte Sebastian Bogner mit 6,5 aus 8 und einer Eloperformance von 2722 Punkten, wofür er mit Gold an Brett 2 ausgezeichnet wurde. Das Schweizer Frauenteam konnte auf die amtierende Schweizermeisterin Sofiia Hryzlova zählen, die 7,5 Punkte aus 9 holte und damit an Brett 3 Gold gewann. Eine WGM-Norm brachte ihr das nur deshalb nicht ein, weil sie lediglich zwei Frauengrossmeisterinnen als Gegnerinnen hatte, statt wie gefordert drei. (be.)

Nachdem in der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft (SGM) Nyon als Meister und Zürich als Absteiger aus der 1. Bundesliga bereits festgestanden hatten, ging es in der zentralen Schlussrunde in Nyon nur noch um die übrigen Podestplätze und die sicherten sich Kirchberg und Payerne. Das Aufstiegsspiel von der 2. in die 1. Bundesliga bestreiten am 20. April Valais als Sieger der Zone A und Nimzowitsch Zürich als Erstplatzierter der Zone B. In die 1. Regionalliga absteigen müssen die beiden Gruppenletzten Fribourg (Zone A) und Réti II (Zone B). (be.)