LiveBundesratswahl im TickerPfister gewählt dank geschlossener Linken und vieler Stimmen von FDP und Mitte – Zentralschweiz jubelt
Der Gesundheitsdirektor aus dem Kanton Zug kann sich schon im zweiten Wahlgang durchsetzen. Das Parlament hat Martin Pfister als Viola Amherds Nachfolger gewählt.
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Die Vereinigte Bundesversammlung hat Martin Pfister mit 134 von 245 gültigen Stimmen im zweiten Wahlgang in die Landesregierung gewählt.
Bereits im ersten Wahlgang fehlte dem Zuger Gesundheitsdirektor lediglich eine Stimme.
Pfisters Konkurrent, der St. Galler Nationalrat Markus Ritter, erhielt 110 Stimmen.
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Beinahe gewählt: Martin Pfister liegt in Führung
Martin Pfister liegt vorne. Er hat im ersten Wahlgang 122 Stimmen erhalten.
Das ist nur eine weniger als das absolute Mehr, das bei 123 Stimmen liegt. Markus Ritter erhielt 105 Stimmen. Auf diverse andere entfielen 18 Stimmen. Alle 245 Wahlzettel waren gültig, keiner leer oder ungültig.
Die Stimmenzähler kehren zurück
Der erste Wahlgang ist ausgezählt.
Letzte Überzeugungsarbeit?
Einige Parlamentarierinnen und Parlamentarier nutzen die Pause, um sich einen Kaffee zu holen, andere telefonieren oder lesen Zeitung. Markus Ritter diskutiert derweil angeregt mit Kollegen aus der Mitte-Fraktion.
Eine Stimme fehlt
Nur ein Platz in der Vereinigten Bundesversammlung ist an diesem Tag leer geblieben: Derjenige von Mitte-Nationalrätin Maya Bally. Sie musste sich laut Angaben der Mitte Aargau einer Notoperation unterziehen, sei aber auf dem Weg der Besserung.
Jetzt werden die Stimmen gezählt
Die Wahlzettel sind alle eingesammelt und die Stimmenzähler verlassen den Saal. Jetzt dauert es voraussichtlich zwischen 20 und 30 Minuten, bis das Resultat des ersten Wahlgangs verkündet wird.
Die Wahl beginnt
Im ersten Wahlgang können alle wählbaren Kandidaten gewählt werden. Die Nationalratspräsidentin fordert die Mitglieder der Vereinigten Bundesversammlung dazu auf, den Vor- und Nachnamen aufzuschreiben.

Cyrill Pinto gibt Einblick hinter die Kulissen
Bundeshausredaktor Cyrill Pinto ist heute in Bern unterwegs und gibt einen Einblick wie es im Bundeshaus hinter den Kulissen aussieht.
Mitte erwartet Wahl eines offiziellen Kandidaten
Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy würdigt nochmals Viola Amherd und wünscht ihr alles Gute. Danach stellt er die Mitte-Kandidaten Markus Ritter und Martin Pfister vor. «Wir erwarten, dass sich die Fraktionen an den Wahlvorschlag halten.» Beide Kandidaten stünden für den Zusammenhalt der Schweiz. Politische Stabilität sei keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr gelte es, am System der Konkordanz und am Prinzip der Kollegialität festzuhalten.
Nur die SVP gibt eine Wahlempfehlung ab
Es bleibt dabei: Nur die SVP gibt eine Wahlempfehlung ab – für Markus Ritter. Die anderen Fraktionen lassen verlauten, sie unterstützten die offiziellen Kandidaten.
Bundesratsmitglieder verlassen den Saal
Nachdem Viola Amherd am Ende ihres Votums die Stimme bricht, geht sie zuerst zurück an ihren Platz. Dort umarmt sie ihre Bundesratskollegin Elisabeth Baume-Schneider. Dann erhält sie einen grossen Blumenstrauss vom Mitte-Fraktionspräsidenten Philipp Matthias Bregy. Auffällig viele Blumen sind violett – das dürfte kein Zufall sein: Es ist die Farbe des Feminismus, und Amherd hat sich während ihrer Amtszeit eingesetzt für mehr Frauen in der Armee und in ihrem Departement. Auch im Sport war ihr die Frauenförderung wichtig. Amherd posiert nun für ein letztes Foto mit der Nationalratspräsidentin und dem Ständeratspräsidenten. Danach wird der Bundesrat verabschiedet, alle sieben Mitglieder verlassen den Saal.
Amherd: «Der politischen Kultur Sorge tragen»
Die scheidende Bundesrätin Viola Amherd ruft dazu auf, der politischen Kultur und dem politischem System Sorge zu tragen und den Tendenzen der Polarisierung entgegen zu wirken. Weltweit setze sich zunehmend die Macht des Stärkeren durch. «Es geht heute um die grundlegende Frage, wie wir unsere Demokratie, unseren Rechtsstaat und unsere Bevölkerung schützen können.» Die Schweiz liege mitten in Europa. Ihre Sicherheit sei eng mit jener Europas verbunden. Am Ende ihrer Rede versagt Amherd die Stimme, sie wird von Emotionen überwältigt. «Es war mir eine Ehre», sagt sie. Der Saal applaudiert.
Die Kandidaten verfolgen das Geschehen
Markus Ritter sitzt kerzengerade auf seinem Platz in der letzten Reihe und hört zu, wie die Nationalratspräsidentin den Dank an Viola Amherd verliest. Martin Pfister muss die Wahl aus einem Zimmer im zweiten Stock des Parlamentsgebäudes mitverfolgen, weil er nicht der vereinigten Bundesversammlung angehört. Nun erhebt sich der ganze Saal und applaudiert für Amherd.
«Amherd schrieb Geschichte»
Nationalratspräsidentin Maja Riniker würdigt die scheidende Bundesrätin. Viola Amherd habe sich rasch den Ruf einer Macherin erarbeitet, sagt sie. Und sie habe als erste Verteidigungsministerin Geschichte geschrieben. Ihr unermüdlicher Einsatz sei honoriert worden. Riniker erwähnt unter anderem Amherds Engagement bei der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge , bei der Mobilisierung der Armee während der Pandemie und für die Konferenz auf dem Bürgenstock. Der Gegenwind sei ihr nicht erspart worden. «Doch Sie hielten Kurs.» Viola Amherd habe das grosse Ganze im Blick behalten und die Armee modernisiert. Auch habe sie die Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit erkannt.
Amherd gibt den Stab weiter
Im Nationalratssaal wird das Rücktrittsschreiben von Bundesrätin Viola Amherd verlesen. Es fällt kurz aus: Es sei an der Zeit, den Stab an eine unverbrauchte Kraft weiterzugeben, schrieb Amherd. Es seien herausfordernde Zeiten gewesen. Sie sei dankbar, dass zahlreiche wichtige Projekte von Bundesrat und Parlament gutgeheissen worden seien.

Bundeshausredaktor Cyrill Pinto vor Ort
Die Augen der politischen Schweiz schauen heute nach Bern. Unser Bundeshausredaktor Cyrill Pinto ist vor Ort und berichtet aus dem Bundeshaus.
Die Sitzung ist eröffnet
Jetzt wird Bundesrätin Viola Amherd verabschiedet. Anwesend sind auch die Mitglieder des Bundesrates.
«Gutes Durchschnittsholz»
Politologe Adrian Vatter bezeichnet die Mitte-Kandidaten gegenüber SRF als «gutes Durchschnittsholz». Es seien valable Kandidaten.
Bloss nicht den falschen Namen schreiben
Die beiden Kandidaten wurden wegen ihrer optischen Ähnlichkeit im Wahlkampf oft sls Zwillinge bezeichnet. Nun begrüsst eine Blick-Moderatorin Martin Pfister vor der Kamera mit dem Namen Markus Ritter. Er nimmt es sportlich und sagt, genau das werde wichtig sein für ihn: «Dass man den Namen richtig aufschreibt.» Dann ergänzt er lächelnd: «Glauben Sie mir, Sie sind nicht die einzige, die die Namen vertauscht.»
«So eng wie selten»
Mitte-Präsident Gerhard Pfister sagt nach der kurzen Sitzung seiner Fraktion: «Es wird entweder ein sehr guter Kandidat oder ein sehr guter Kandidat.» Laut Pfister hat sich die Lage seit gestern nicht verändert. «Bis heute kann ich nicht klar sagen, wer es werden wird – ich glaube, es ist so eng wie selten.» Er hoffe, dass die Institutionen respektiert und keine Spielchen gespielt würden.
Im Bundesratszimmer ist alles bereit
Der Saal ist noch so gut wie leer, doch erste Mitglieder der Vereinigten Bundesversammlung treffen ein.

Im «Bundesratszimmer» ist schon alles bereit: Hier werden die Wahlzettel später ausgezählt.

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