100-Millionen-Boot gibt Rätsel auf Bug an Bug: Putins Privatjacht neben deutschem Kriegsschiff
Während der deutsche Kanzler erstmals das Weisse Haus besuchte, um über die Krise in der Ukraine zu diskutieren, bot sich im Hamburger Hafen selbst für routinierte Shipspotter ein bizarrer Anblick.
Zwei Schiffe liegen im Hamburger Hafen nebeneinander. Was sich ausser für Schiffsgucker liest wie eine Metapher für ein unwichtiges Ereignis, sorgte nichtsdestotrotz in den vergangenen Stunden für Aufregung im Nachbarland. Bei den Schiffen handelt es sich nämlich um ein Kriegsschiff der deutschen Marine, das neben der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin genutzten 100-Millionen-Dollar-Privatjacht Graceful lag.
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Offenbar liess Putin seine Jacht in der Schiffswerft Blohm + Voss» überholen. Laut der Zeitung «Kieler Nachrichten» dockte die Jacht, deren jährlichen Unterhaltskosten auf fünf bis zehn Millionen Dollar geschätzt werden, bereits im September 2021 ein. Was genau daran gemacht wurde, ist nicht bekannt. Augenscheinlich sei, dass zwei Balkone installiert worden seien, das Unterboot wohl gereinigt und die Motoren überholt worden seien.
In Anbetracht der derzeitigen Ukraine-Krise, in der der deutsche Kanzler Olaf Scholz erstmals das Weisse Haus besuchte, um mit dem US-Präsidenten Joe Biden nach Lösungen in der Ukraine-Krise suchen, sei es jedenfalls «ein Bild für die Geschichtsbücher, das sich dem Betrachter gerade am Hamburger Hafen biete». So umschreibt die «Kieler Nachrichten» die skurrile Szenerie im Hamburger Hafen.
Nach den Berichterstattungen soll die Jacht den Hafen am Montag allerdings recht zügig verlassen haben (hier befindet sie sich jetzt). Die Graceful sei durch den Nord-Ostsee-Kanal Richtung Ostsee und Russland «abgedampft», schreibt die Tageszeitung.
Für die «Bild» ist es eine Flucht und der Grund eindeutig: die Ukraine-Russland-Krise. Offenbar habe Putin Angst, dass sein Schiff in Hamburg festgesetzt werde, spekuliert das Blatt. Dies, weil etliche Regierungen Sanktionen gegen das Umfeld des russischen Präsidenten beschlossen hätten, falls Russland in die Ukraine einmarschiere.
Vom Swimmingpool zum Dancefloor auf Knopfdruck
Hohe Wellen schlug bereits die Kontroverse um die Jacht von Amazon-Gründer Jeff Bezos und die Koningshaven-Brücke in Rotterdam, die womöglich abgebaut werden soll, um den Weg zum Meer für das Schiff freizumachen. Die Jacht des russischen Autokraten stiess beim Verlassen der deutschen Gewässer auf keine derlei Hindernisse – die Begegnung mit Indiana Jones verlief friedvoll.
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Erst seit wenigen Jahren widmet sich die 1877 gegründete Schiffswerft Blohm + Voss» dem Bau von Superjachten. Ihre schwimmenden Paläste beginnen bei einer Länge von 80 Metern und einer vorgegebenen Rumpfform. Der Rest ergibt sich aus Wünschen der Auftraggeber. So auch bei der 82 Meter langen Graceful.
Die Jacht, deren Planungs- und Bauzeit mit 23 Monaten angegeben wird, wurde vor acht Jahren ausgeliefert. Aus Fachkreisen heisst es, der Auftraggeber habe viel Wert auf einen Indoorpool mit den stattlichen Ausmassen (15 x 3 Meter) gelegt. So lasse sich der Pool bei Bedarf per Knopfdruck in eine Tanzfläche verwandeln. Hierzu fährt die Crew den Poolboden hydraulisch nach oben. Dass Putin gerne tanzt, hat er schon längst und des Öfteren gezeigt.
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In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass die Koningshaven-Brücke in Kopenhagen liegt. Richtig ist, dass sie in Rotterdam liegt.
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