Trinkwasser auf dem PerronSBB: Brunnennetz-Projekt aus Kostengründen «nicht prioritär»
Weil ein flächendeckendes Angebot zu teuer wäre, richten die Bundesbahnen Trinkbrunnen bei Bauprojekten und Sanierungen künftig vorerst nur «nach Möglichkeit» ein.

Der Sprint ans Gleis hat nicht gereicht, der Zug ist weg. Da wär ein Schluck Wasser zur Erfrischung nicht schlecht – vor allem jetzt, da die Temperaturen tendenziell wieder steigen. Das Trinkwasserangebot an den Bahnhöfen ist allerdings nicht überall gleichermassen gegeben. Und das dürfte sich auch nicht so schnell ändern.
Laut SBB wünschen sich zwar viele Bahnreisende verfügbares Trinkwasser. Aus diesem Grund haben die Bundesbahnen auch vor vier Jahren in Basel und Lausanne zwei neue Brunnenmodelle getestet. Das Basler Modell wurde allerdings bereits nach einem halben Jahr wieder demontiert – wegen «geringer Nutzung», so die SBB auf Anfrage. Der Brunnen in Lausanne sei hingegen noch in Betrieb. Die Bundesbahnen wollten mit den Testläufen herausfinden, wie Trinkbrunnen besser sichtbar gemacht und das Trinkbrunnenangebot an den Bahnhöfen verbessert werden kann.
Allerdings blieben die Erkenntnisse aus diesem Test bisher in der Schublade – und dort werden sie auf absehbare Zeit auch bleiben. Denn ein flächendeckendes Trinkwasserangebot an den Bahnhöfen liegt laut den SBB nicht im Budget. Für ein solches wären hohe Investitionen nötig, etwa für den Ausbau des Leitungsnetzes oder die Anschaffung neuer Brunnen. Das mache den Ausbau des Trinkbrunnennetzes an Schweizer Bahnhöfen «aufgrund der beschränkten finanziellen Mittel derzeit nicht prioritär», so eine SBB-Sprecherin.
Die Trinkwasser-Thematik sei für die SBB aber weiterhin aktuell, so die Sprecherin. So würden etwa bei Sanierungen von Bahnhofsgebäuden oder Bahnhofsplätzen «nach Möglichkeit» Trinkbrunnen eingeplant.
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