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Umstrittene Protestaktionen
Britische Klimaaktivisten wollen sich nicht mehr festkleben

Kunstwerke beschmieren, an den Boden festkleben und Strassen blockieren? Dafür ernten Klimaaktivisten Sympathien und Kritik zugleich. (Symbolbild)
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Die Aktivisten der Bewegung Extinction Rebellion in Grossbritannien wollen sich vorerst nicht mehr aus Protest gegen mangelnden Klimaschutz an Kunstwerken festkleben und Strassen blockieren.

Das verkündete die Gruppe am Neujahrstag in einer Mitteilung mit der Überschrift «Wir hören auf». Die – in der Bevölkerung durchaus umstrittenen – Störaktionen seien zwar wichtig gewesen, um aufzurütteln und systematisches Politikversagen im Angesicht der Klimakrise anzuprangern. Allerdings müssten «Taktiken laufend weiterentwickelt werden»: Fortan wolle man deshalb verstärkt Druck auf verantwortliche Politikerinnen und Politiker machen, indem die breite Masse der Gesellschaft für Formen des kollektiven Protests mobilisiert wird.

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In den vergangenen Monaten hatten sich Klimaaktivistinnen und -aktivisten in mehreren Ländern immer wieder an Kunstwerken festgeklebt, sie mit Tomatensuppe und Kartoffelstock beschmiert, Gebäude blockiert und sich auf Strassen festgeklebt. Befürworter sprechen von einer Schocktaktik, um das Bewusstsein für die Klimakatastrophe zu schärfen. Für Gegner handelt es sich um Akte des Vandalismus oder zumindest lästige Behinderungen im Alltagsleben. Ob in Grossbritannien oder Deutschland: Kalt liessen die Aktionen von Extinction Rebellion und gleichgesinnten Gruppen wie Just Stop Oil jedenfalls kaum jemanden.

Nun also der Kursschwenk, den die Aktivisten in ihrer Stellungnahme selbst als «kontroversen Beschluss» bezeichneten. «Obwohl die Alarmglocken wegen der klimatischen und ökologischen Notlage laut und klar schrillen, hat sich sehr wenig verändert», kritisierte Extinction Rebellion UK. «Emissionen nehmen weiter zu und unser Planet stirbt immer schneller.»

Deshalb wolle man weit mehr Menschen als bislang für den Klimaprotest gewinnen und es den Mächtigen damit schwerer machen, wichtige Anliegen zu ignorieren. «Das Zusammenwirken verschiedener Krisen bietet eine einmalige Gelegenheit, um zu mobilisieren und traditionelle Gräben zu überwinden», heisst es in der Stellungnahme.

Wie das künftig aussehen könnte, verdeutlichte die Gruppe mit einem Aufruf zum Protest vor dem britischen Parlament am 21. April: Ziel sei es, das House of Commons und das House of Lords im Londoner Westminster-Palast mithilfe von mindestens 100’000 Menschen tagelang zu blockieren – und die politischen Entscheidungsträger damit zum Handeln zu zwingen. Das Motto der geplanten Grossdemonstration unterstreicht den Willen, aus den Aktionen weniger einen Protest der vielen zu machen. Es lautet: «The Big One».

SDA/aru