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«Das lässt mein Feuer weiterbrennen»

Tokio 2021 ist besser als eine komplette Absage: Nino Schurter. Bild: Keystone.
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Auf den Tag X bereit sein. Das gilt für Sportler bei jedem Wettkampf, ganz speziell aber an olympischen Spielen, die nur alle vier Jahre stattfinden. Am Dienstag ist das Unvermeidliche bestätigt worden: Die olympischen Spiele in Tokio werden um ein Jahr verschoben. Tag X wird deshalb 12 Monate später kommen. Das sagen Schweizer Sportlerinnen und Sportler dazu:

Nino Schurter, Mountainbiker

Der Bike-Olympiasieger wollte in Japan mit Julien Absalon gleichziehen, ebenfalls sein zweites Olympiagold gewinnen. Der Plan wird nun zumindest um ein Jahr verschoben: «Ich bin froh um den Entscheid, finde es den richtigen Entscheid. Jetzt haben wir wenigstens Klarheit. Dass die olympischen Spiele verschoben werden, zeigt die weltweite Dimension und Ernsthaftigkeit der Pandemie. Eine komplette Absage wäre ein harter Schlag gewesen für den Sport, für Japan – und für meine Träume. Eine Verschiebung lässt mein Feuer weiterbrennen.»

Giulia Steingruber, Kunstturnerin

Die Bronzemedaille-Gewinnerin von Rio 2016 feiert am Dienstag ihren 26. Geburtstag: «Ich finde den Entscheid richtig und vernünftig in dieser speziellen Weltsituation. Die Zukunftsplanung muss nun genau überdacht werden, es braucht keine Schnellschüsse. Ich werde Zeit brauchen, eine gewisse Enttäuschung zu verarbeiten und neu durchzustarten.»

Da war die Welt noch Corona-frei: Giulia Steingruber turnt am Swiss Cup 2019. Bild: Keystone.

Stefan Küng, Radprofi

Der Thurgauer Zeitfahrspezialist befindet sich in Topform. Nur kann er die nicht ausspielen: Die Flandernrundfahrt und Paris–Roubaix finden nicht statt. Nun auch Olympia. Und ob Tour de Suisse und Tour de France durchgeführt werden, ist weiterhin sehr ungewiss: «Damit sind fast alle meine Saisonziele weg. Es bleibt mir nur die WM in Martigny im Herbst. Es wäre übertrieben zu sagen, ich fiele jetzt in ein Loch. Aber es gibt ein Vakuum, wo die Ziele waren, wo die ganze Motivation war. Die waren immer im Hinterkopf, wenn ich trainieren ging.»

Nicola Spirig, Triathletin

Die 38-jährige Olympiasiegerin von 2012 weiss noch nicht, ob sie im Sommer 2021 antreten wird. Auf Twitter schreibt sie: «Die letzten Monate habe ich täglich dafür gearbeitet, an meinen fünften Olympischen Spielen teilzunehmen. Obwohl ich sehr motiviert war, haben die Unsicherheiten der letzten Wochen das Training erschwert. Deshalb bin ich nun sehr froh, Klarheit zu haben. Ich unterstütze den Entscheid, er ist im Interesse aller, denn die Gesundheit ist das Wichtigste. Natürlich betrifft der Entscheid meine sportliche Zukunft. Ich werde mir Zeit nehmen und meine Möglichkeiten mit meiner Familie und dem Team besprechen, bevor ich mich entscheide.»

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Stan Wawrinka, Tennisspieler

Für den Olympiasieger von 2008 bricht keine Welt zusammen, er freut sich aufs nächste Jahr: «Für uns Tennisspieler ändert sich mit der Verschiebung nicht viel. Andere Athleten trainieren während vier Jahren für die olympischen Spiele. Aber auch ich liebe diesen Wettbewerb und habe unglaubliche Erinnerungen an den Sieg in Peking.»

Mujinga Kambundji, Leichtathletin

Die Sprinterin war letzte Saison in Top-Form – für sie ändert sich nicht viel: «Ehrlich gesagt war dieser Schritt absehbar. Ich bin aber froh, dass die Olympischen Spiele nicht gestrichen, sondern nur verschoben wurden. Denn so erhält jeder Athlet doch noch die Chance, an diesem Highlight teilzunehmen. Für mich ändert sich nun nicht viel. Ich werde so normal weitertrainieren, wie das im Moment eben möglich ist. Weil die Saison für uns Leichtathleten ja später im Jahr noch beginnen könnte. Einige Diamond-League-Meetings wurden erst verschoben und Ende August stünde die EM auf dem Programm. Das ist ein Grund, weshalb ich weiter trainiere. Und dann kann ich nicht einfach ein halbes Jahr nichts tun, weil es ja so oder so irgendwann weitergeht.»

Severin Lüthi, Olympiateamchef Tennis und Coach von Roger Federer

Auch für Severin Lüthi war die Verschiebung der Sommerspiele keine Überraschung: «Aufgrund der Entwicklungen in den letzten Tagen kam die Verschiebung der Olympischen Spiele für mich nicht mehr überraschend. Letztlich bleibt uns derzeit nichts anderes übrig, als abzuwarten, was die Verschiebung für Folgen hat. Es ist interessant zu beobachten, was nun mit dem Tenniskalender passieren wird, aber wir müssen uns so oder so anpassen können. Seit der Nachricht habe ich nicht mit Roger gesprochen. Er befindet sich nach seiner Knieverletzung im Fahrplan. Es war der Plan, dass er vor Olympia noch in Halle und Wimbledon antreten würde. Ich habe derzeit aber eher das Gefühl, dass auch diese Turniere nicht wie geplant stattfinden werden.»

Andy Kistler, Equipenchef Reiten

Er zählte zwei Schweizer zu den Favoriten – und hofft, dass dies auch in einem Jahr noch so sein wird: «Die Verschiebung ist total richtig, meiner Meinung nach hat man sogar zu lange zugewartet. Aus Gründen der Weltgesundheit hätte man die Spiele nicht wie geplant durchführen können, dazu wäre auch eine seriöse Vorbereitung für die Athleten nicht möglich gewesen und es hätte weder bei ihnen noch bei allen anderen Beteiligten Vorfreude aufkommen können. Aus rein sportlicher Sicht ist es für uns natürlich schade, denn wir hätten mit Steve Guerdat und Martin Fuchs zwei der heissesten Eisen überhaupt im Feuer gehabt, aber ich bin fest davon überzeugt, dass dies in einem Jahr nicht anders sein wird. Generell wird jetzt der ganze Kalender auf den Kopf gestellt, und wir haben alle keine Ahnung, wann es wieder losgeht. Mein Rat an alle: Macht Pause, geht mit den Pferden auf die Weide, im Moment braucht ihr sie nicht einmal stark im Schuss zu halten.»

Marcel Hug, Rollstuhlsportler

Auch die Paralymics werden verschoben. Das sagt der achtfache Olympia-Medaillengewinner und zweifache Olympiasieger: «Der Entscheid hat sich in den letzten Tagen abgezeichnet, deshalb war ich auch nicht sehr überrascht. Mit der momentanen Situation wäre es undenkbar, die Spiele durchzuziehen. Mein Trainings-Fokus liegt nun auf Marathons im Herbst, die hoffentlich stattfinden können. Natürlich war die Trainings-Umstellung zu Beginn schwierig, das hat sich bei mir aber recht gut eingependelt. Ich versuche zu Hause das Bestmögliche aus jeder Einheit herauszuholen.»

Max Heinzer, Degenfechter

«Diese Entscheidung ist zu erwarten gewesen und ist ganz sicher korrekt. Trotzdem bleibt die Enttäuschung, dass die fast sichere Qualifikation nicht mehr gültig ist. Aber ich werde mich bald auf Tokio 2021 konzentrieren.»

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