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Börsen sacken ab, Euro-Franken-Kurs auf Dreijahrestief

Märkte in Aufruhr: Händlerin an einer europäischen Börse. Foto: Keystone
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Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der neuartigen Lungenkrankheit in China drückte am Montag die Schweizer Börse deutlich ins Minus. Der SMI verlor 1,6 Prozent auf 10.676 Punkte und verbuchte den stärksten Abschlag seit Anfang Oktober. Gefragt waren dagegen sichere Anlagehäfen wie der Schweizer Franken, der zum Euro auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren kletterte (1,0677 Franken).

Der Dollar, der in Krisenzeiten mitunter ebenfalls als Zufluchtswährung gilt, hielt sich dagegen mit 0,9697 Franken vergleichsweise gut. Und auch der Goldpreis gewann weiter an Wert. Dagegen sank der Ölpreis, dessen Entwicklung als Hinweis auf den zukünftigen Wirtschaftsverlauf gesehen wird, weiter.

Keiner der 20 Schweizer Standardwerte legte zu. Am besten schnitt der Pharmazulieferer Lonza mit einem Minus von 0,2 Prozent ab. Dagegen brachen Credit Suisse 3,6 Prozent ein. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) nimmt bei ihrer Untersuchung der Überwachung von zwei früheren Geschäftsleitungsmitgliedern auch die Kontrolle von Konzernchef Tidjane Thiam und anderer Führungskräfte durch den Verwaltungsrat unter die Lupe, wie zwei mit dem Verfahren vertraute Personen sagten. Die Aktien des Rivalen UBS hielten sich mit einem Plus von 2,5 Prozent etwas besser.

Bei den Nebenwerten brachen Landis Gyr fast 15 Prozent ein. Das Ergebnis 2019 der Messtechnik-Firma werde am unteren Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite liegen. Auch die Biotechfirmen Obseva und Molecular Partners sackten ab.

Virus hält auch internationale Börsen im Griff

Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der neuartigen Lungenkrankheit drückte auch auf die Stimmung der Anleger in den USA. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,6 Prozent tiefer auf 28.535 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,9 Prozent auf 9139 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büsste 1,6 Prozent auf 3243 Punkte ein. Viele Anleger brachten ihr Geld am Anleihe- und am Goldmarkt in Sicherheit.

Auch in Frankfurt am Main ergriffen die Anleger aus Furcht vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Flucht. «An den weltweiten Aktienmärkten war nach den jüngsten Kursgewinnen seit Anfang Oktober das Risiko einer Korrektur hoch, und das Coronavirus war jetzt der Auslöser», sagte Rupert Thompson, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung Kingswood. Der Dax schloss am Montag 2,7 Prozent schwächer bei 13.204,77 Punkten, das ist der grösste Tagesverlust seit Anfang Oktober 2019.

Bei den US-Einzelwerten sprangen die Aktien von Beyond Meat mehr als vier Prozent in die Höhe. Die US-Fastfood-Kette Denny's nimmt die Fleischersatz-Burger des Unternehmens aus Kalifornien in sein Angebot auf. Nach einem erfolgreichen Versuch in Los Angeles sollen die Bratlinge in 1700 Restaurants in den USA und Kanada verkauft werden.

Anleger kehrten dagegen Fast-Food- und Kaffeehaus-Ketten den Rücken, die Filialen in der vom Coronavirus besonders heimgesuchten chinesischen Region um die Stadt Wuhan haben. Luckin Coffee fielen rund neun Prozent. Yum China büssten etwa fünf Prozent sowie Starbucks fast vier Prozent ein. Die Ketten hatten vergangene Woche angekündigt, ihre Filialen in Wuhan angesichts der Ausbreitung des neuen Erregers vorübergehend zu schliessen.

Angesichts der raschen Verbreitung des Coronavirus in China deckten sich Anleger mit Pharmawerten ein. Die Aktien von BioCryst, die ein Mittel gegen das Virus entwickeln, stiegen um 14 Prozent. Die Papiere des Impfstoff-Anbieters Novavax klettern um knapp neun Prozent.

reuters/sda/red