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Blatter will Infantino und die Fifa verklagen

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Die Welt blickt nach Zürich: Nationale und internationale Medienschaffende haben sich vor dem Hotel versammelt. (27. Mai 2015)
«Jetzt reichts»: Der suspendierte Fifa-Präsident Sepp Blatter hat genug und eine Strafanzeige gegen den Weltverband eingereicht.
Der Walliser will auch seinen Nachfolger Gianni Infantino verklagen.
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Die Fifa habe eine «Falschmeldung» verbreitet und ihm keine Pensionskassengelder gezahlt. Ausserdem habe er bei der überstürzten Suspendierung seine persönlichen Gegenstände nicht von seinem Arbeitsplatz mitnehmen dürfen. Diese Vorwürfe richtet der suspendierte Fifa-Präsident Sepp Blatter gegen seinen Nachfolger Gianni Infantino und die Fifa. «Ich habe genug. Jetzt reichts», sagt er zur «Weltwoche». «Ich werde rechtliche Schritte gegen Gianni Infantino und die Fifa einleiten.»

Im Juni 2016 habe die Fifa eine Liste mit angeblichen Zahlungen veröffentlicht, die Blatter und andere Kadermitglieder erhalten hätten. «Die Informationen und die verschiedenen Communiqués der Fifa betreffend meine Einkünfte entsprechen nicht der Wahrheit und sind demnach rufschädigend», sagt Blatter zur «Weltwoche». Er spricht von einer «Falschmeldung» und «lügenhafter Darstellung». Er habe nie den angeblichen Bonus von 12 Millionen Franken erhalten, den er laut der Fifa nach der WM 2014 bekommen haben soll.

Blatter: «Wurde nie abgewählt»

Zudem habe er bis heute noch nichts aus der Pensionskasse erhalten, die die Fifa für Exekutivkomitee-Mitglieder geschaffen habe. Und als er im Oktober 2015 suspendiert worden war, sei es ihm nicht einmal mehr möglich gewesen, seine persönlichen Gegenstände mitzunehmen. Er habe sie mehrmals bei Infantino eingefordert, eine wertvolle Uhrensammlung sei jedoch bis heute nicht in Blatters Besitz zurückgekehrt, schreibt das Magazin.

Blatter betont ausserdem, dass er nie als Präsident vom Kongress abgewählt worden sei. Würde das derzeit hängige Verfahren gegen ihn eingestellt, könnte er die Suspendierung anfechten. Denn diese basiere lediglich auf der Verfahrenseröffnung der Bundesanwaltschaft.

Mit einer Klage würde Infantino mit einem weiteren Rechtsstreit konfrontiert. Denn auch Theo Zwanziger, der Ex-Präsident des Deutschen Fussball-Bundes, geht rechtlich gegen ihn vor.

Zwanziger fordert Prüfung der Fifa

Früher gehörte Zwanziger dem Exekutivkomitee der Fifa an. Nun hat der 73-Jährige Strafanzeige gegen den amtierenden Vorsitzenden des Weltverbandes eingereicht, wie nzz.ch berichtet. Zwanziger wirft dem Walliser ungetreue Geschäftsbesorgung vor.

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Bei seiner letzten Auslosung, Mitte Dezember, im Gespräch mit Alex Frei.
Etwas ungläubiger Dank an alle Anwesenden. Infantino, bis 2019 gewählt, kann sein Glück kaum fassen.
Er will, dass der Fussball wieder ins Zentrum rückt. Gianni Infantino bei seiner Antrittsrede als neuer Fifa-Präsident.

Nun muss die Bundesanwaltschaft entscheiden, ob sie ein Verfahren gegen Infantino eröffnen wird. Das hat sie im letzten September in anderer Sache bereits einmal unterlassen.

Zudem fordert Zwanziger eine Prüfung der Fifa. Infantinos grosszügige Geschenke an seinen Jugendfreund Rinaldo Arnold würden dem internen Ethikkodex widersprechen. Arnold hatte für den Walliser «informelle Treffen mit Bundesanwalt Michael Lauber arrangiert», schreibt nzz.ch.

Bundesanwalt Lauber unter Beschuss

Lauber steht selber unter Druck. Dem Bundesanwalt wird Befangenheit im Fifa-Dossier vorgeworfen. Vier beschuldigte Fussball-Funktionäre wollen erzwingen, dass Lauber und seine Ermittler den Fall abgeben müssen. «Wir können bestätigen, dass wir deswegen ein Ausstandsbegehren eingereicht haben», sagen die Genfer Anwälte Elisa Bianchetti und Patrick Hunziker, die den Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke vertreten.

Wenn das Bundesstrafgericht in Bellinzona nur eines der Begehren gutheisst, würde das die Untersuchung um Monate oder gar Jahre verzögern. Was die ganzen Ermittlungen gefährden könnte.