Mutmasslicher BetrugBlatter und Platini erscheinen vor Bundesstrafgericht
Wegen einer verdächtigen Zahlung von zwei Millionen Franken müssen sich die Ex-Präsidenten von Fifa und Uefa ab heute Mittwoch vor Gericht verantworten.
Vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona hat um 9 Uhr der Prozess gegen die Ex-Präsidenten von Fifa und Uefa, Sepp Blatter (86) und Michel Platini (66), begonnen. Die beiden Beschuldigten erschienen in Begleitung ihrer Verteidiger.
Blatter nahm auf der Seite der Beschuldigten in der ersten Reihe Platz, neben seinem Anwalt Lorenz Erni, Platini in der zweiten Reihe neben seinem Verteidiger Dominic Nellen. In dem Prozess geht es um eine verdächtige Zahlung der Fifa an Platini in Höhe von zwei Millionen Franken aus dem Jahr 2011.
Die Strafkammer tagt mit einem Spruchkörper von drei Richtern, der von Bundesstrafrichterin Joséphine Contu Albrizio präsidiert wird. Die Bundesanwaltschaft wird durch den Staatsanwalt des Bundes Thomas Hildbrand vertreten.
Beschuldigte weisen Vorwurf zurück
Die Bundesanwaltschaft sieht in der besagten Zahlung einen Betrug, da diese ihrer Ansicht nach ohne rechtliche Grundlage erfolgt ist. Nach Ansicht der beiden beteiligten Funktionäre handelte es sich hingegen um eine ausstehende Restzahlung von einer früheren Beratertätigkeit Platinis für die Fifa aus den Jahr 1998 bis 2002.
Die Beschuldigten weisen den Vorwurf des Betrugs entschieden zurück. Die Verteidigung Platinis sieht in der ganzen Angelegenheit einen Komplott, der dazu gedient habe, Platini als Fifa-Präsident zu verhindern und den Weg für Gianni Infantino frei zu machen.
Bis 22. Juni sind für die Hauptverhandlung vor der Strafkammer elf Verhandlungstage angesetzt. Allerdings wird jeweils nur am Vormittag debattiert – bis spätestens 13.30 Uhr. Blatters Gesundheitszustand lässt maximal vier Stunden pro Tag zu. Die Fifa tritt im Verfahren als Privatklägerin auf. Die Urteilseröffnung ist auf den 8. Juli festgelegt.
SDA/step
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