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Bistum Chur bekommt neuen Exorzisten

Die päpstliche Hochschule bietet Priestern Exorzismus-Kurse an.

Bischofsvikar Christoph Casetti ist am Sonntag im Alter von 76 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben. Im Bistum Chur, dem die Zürcher Katholiken angehören, hatte er zahlreiche Ämter inne. Wie aus der Todesanzeige hervorgeht, war er seit 2014 auch als Exorzist für das Gebiet des Bistums tätig, was auf Twitter Verwunderung auslöste. Mit Exorzismus wird die rituelle Praxis bezeichnet, Dämonen oder den Teufel aus «besessenen» Menschen, Tieren oder Orten zu vertreiben. Sie besteht aus Gebeten und Segnungs- sowie Beschwörungsformeln.

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Tatsächlich waren zuletzt sechs Exorzisten für die römisch-katholische Kirche der Schweiz im Einsatz, drei davon im Bistum Chur. Wie viele Exorzismen im Bistum durchgeführt wurden, konnte der Sprecher Giuseppe Gracia auf Anfrage nicht beziffern: «Das wusste Domherr Casetti am besten.» Auf die Frage, ob das Bistum die Funktion des Exorzisten neu besetze, sagte er, Casettis Arbeit werde in naher Zukunft wohl neu verteilt, wahrscheinlich nach der Wahl des neuen Bischofs.

70 Anfragen im Jahr

Die «Rundschau» berichtete vor drei Jahren, dass 2016 in rund 70 Fällen Gläubige eine Teufelsaustreibung beim Bistum Chur erbaten. Schweizweit waren es 420 Fälle, am häufigsten im Tessin. Die Zahl der praktizierten Exorzismen ist aber viel tiefer: Die Rede war von fünf bis zehn sogenannt grossen Exorzismen in den vergangenen zehn Jahren. Zu diesen kommen die kleinen Exorzismen hinzu, über die keine Statistik geführt wird.

Die Nachfrage scheint bis heute zu bestehen. 2018 fand an der päpstlichen Hochschule in Rom zum 13. Mal ein Kurs in Teufelsaustreibung statt. Die Ausbildung zum Exorzisten sollte Priestern eine «wissenschaftliche, theologische, interdisziplinäre» Rundumsicht zum Thema vermitteln, wie die «Vatican News» schreibt. Demnach hätten sich die Bitten um Befreiung von Dämonen seit der Jahrtausendwende verdreifacht.