Mountainbike-WM in AndorraSchweizer Elite verpasst auch im Cross Country das Podest
Sowohl die Frauen als auch die Männer bleiben bei den Bike-Weltmeisterschaften in Pal Arinsal hinter den Erwartungen. Immerhin gibt es im Nachwuchs eine Medaille zu feiern.
Im Cross-Country-Rennen der Männer am Sonntag in den Bergen Andorras waren die Schweizer im Kampf um die Medaillen chancenlos. Dass Mathias Flückiger, der vor einer Woche noch am Blinddarm eine Operation über sich ergehen lassen musste, als bester seines Teams unter diesen Umständen ausgezeichneter Achter wurde, sagt vieles aus über die diskreten Leistungen der anderen Schweizer in der einstigen Parade-Disziplin. Altmeister Nino Schurter belegte Rang 13, aber auch Marcel Guerrini (19.), Lars Forster (20.) und Filippo Colombo (32.) fuhren der Konkurrenz hinterher.
Gold ging nach einem lange Zeit spannenden Rennen an den Südafrikaner Alan Hatherley, Silber an den Franzosen Victor Koretzky. Bronze schnappte sich der britische Olympiasieger Thomas Pidcock, der in Andorra lebt und eigentlich der grosse Favorit auf dieses Rennen gewesen war.
Die Bilanz in Andorra sei aus Schweizer Sicht nicht gut, erklärte Flückiger nach einer für ihn turbulenten Zeit. Seine Leistung allerdings war auf Grund der Vorgeschichte beeindruckend. «Was mich betrifft: Vor einer Woche lag ich mit einer Vollnarkose auf dem Operationstisch. Das ist nicht die ideale Vorbereitung auf Titelkämpfe», erklärte der 35-Jährige gegenüber SRF mit einem Anflug von Ironie.
Pleiten, Pech und Pannen
Bei den Frauen triumphierten am Sonntag die Niederländerinnen: Puck Pieterse, an den Sommerspielen in Paris unglückliche Vierte, gewann im Cross Country Gold mit fast einer Minute Vorsprung auf ihre Landsfrau Anne Terpstra. Bronze sicherte sich überraschend die Italienerin Martina Berta. Die Schweizerinnen enttäuschten und mussten sich sich mit hinteren Rängen begnügen. Sina Frei wurde als beste ihres Teams 16., Alessandra Keller startete zwar vielversprechend, stürzte aber im Verlauf des Rennens und fiel weit zurück. Am Ende klassierte sie sich als 21, gleich hinter Nicole Koller. Jolanda Neff fuhr bei ihrem Comeback auf Rang 35.
Die 28-jährige Keller war nach dem verkürzten, aber dennoch kompetitiven Rennen auf über 2000 Metern in Andorra sehr enttäuscht. «Ich startete gut. Dann aber wurde ich abgedrängt und stürzte. Dabei schlug ich heftig mit dem Knie auf. Dann wusste ich: Das Rennen war für mich gelaufen», sagte die grösste Schweizer Hoffnung bei den Frauen gegenüber SRF. Vor dem Sturz sei sie auf irreguläre Weise abgedrängt worden. Jetzt müsse sie ihre Enttäuschung zuerst zu Hause verarbeiten.
Talent Lillo poliert Bilanz etwas auf
Dennoch durfte die Schweizer Delegation wenigstens eine Medaille feiern: U23-Fahrer Dario Lillo gewann am frühen Sonntagmorgen WM–Silber im Cross Country. Einzig der Franzose Luca Martin fuhr schneller als der Ostschweizer, der am Freitag im Short -Track-Rennen das Podest knapp verpasst hatte.
Wegen eines drohenden Sturmes wurden alle sonntäglichen Prüfungen vorverlegt. Bei den Frauen starteten die Elite- und die U23-Fahrerinnen zum gleichen Zeitpunkt.
fal
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