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Bidens schwacher Start löst bei den Demokraten Ängste aus

Der ehemalige Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat Joe Biden spricht in Claremont zu seinen Anhängern. Foto: Preston Ehrler/Echoes Wire/Barcroft Media über Getty Images
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Joe Biden gab sich gelassen. «Ich habe vor, Iowa zu gewinnen», erklärte der Obama-Vize im November 2019. Daraus wurde bekanntlich nichts: Bei den demokratischen Parteiversammlungen am Montag in Iowa schnitt Biden miserabel ab und belegte hinter Pete Buttigieg, Bernie Sanders und Elizabeth Warren lediglich den vierten Platz.

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Der verpatzte Start beim Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur trieb dem Establishment der Partei in Washington den Angstschweiss auf die Stirn: Falls Biden nächste Woche bei der Vorwahl im neuenglischen New Hampshire neuerlich patzt, müsste sich der moderate Flügel der Partei womöglich nach einem neuen Bannerträger umsehen. Zwar gelten Pete Buttigieg und die Senatorin Amy Klobuchar beide als gemässigt. Ob sie imstande wären, Donald Trump im November Paroli zu bieten, ist freilich ungewiss.

Biden in finanziellen Nöten

Deshalb richteten sich die Blicke mancher Demokraten nach dem Fiasko in Iowa auf New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg. Der Milliardär wirft mit Geld um sich, seine TV-Spots sind allgegenwärtig, derweil er die ersten vier Vorwahlentscheidungen in Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina aussitzt. Erst am «Superdienstag» Anfang März, wenn in 14 Staaten gewählt wird, möchte Bloomberg wirklich antreten.

Während der Milliardär in Geld schwimmt und Unsummen in seinen Wahlkampf steckt, steckt Joe Biden in finanziellen Nöten. Nach dem Debakel in Iowa telefonierte der Stab des Kandidaten noch in der Nacht mit Spendern, um sie bei Laune zu halten und ihnen zu versichern, dass der Vize politisch wohlauf sei.

Biden zählt auf die Parteiversammlungen in Nevada und die Vorwahl in South Carolina, wo er bislang von Latinos und Afroamerikanern unterstützt wird. Das aber könnte sich ändern, wenn der Oldtimer in New Hampshire neuerlich eine Pleite hinlegt. Umfragen zufolge sieht es nicht gut aus für ihn. Gleichwohl machte Biden sich und seinen Fans nach der Ankunft in New Hampshire am Dienstag Mut. «Es ist gut, wieder hier zu sein», sagte er vor Anhängern. Er wolle «wie eine Rakete» in New Hamsphire zünden.

Sanders chancenlos gegen Trump

Daraus aber wird wohl nichts. Zwar ist das demokratische Kandidatenfeld durchaus in Bewegung, Biden aber hat kaum etwas zu bestellen in New Hampshire, einem Staat mit überwiegend weissen Wählern. Ein dritter oder gar zweiter Platz am kommenden Dienstag wäre beachtlich, doch fürchten demokratische Insider, der Vizepräsident werde wie in Iowa auf den hinteren Rängen landen. Ein neuerlich schlechtes Resultat könnte Bidens Geldgeber veranlassen, sich einem anderen Kandidaten zuzuwenden – etwa Michael Bloomberg.

Dessen Strategie lebt von der Hoffnung, dass Bidens Kandidatur noch im Februar implodiert und der Weg damit frei würde für einen gemässigten Kandidaten, der es mit Bernie Sanders aufnehmen und dessen Kandidatur verhindern könnte. Denn der links-progressive Sanders, so die Angst moderater Kongressdemokraten, hätte im Herbst keine Chance gegen Donald Trump.

Diskret streckt Bloombergs Stab auf dem Capitolshügel bereits Fühler aus, um demokratische Amtsträger auf seine Seite zu ziehen. Falls Biden in Nevada und South Carolina tatsächlich von hispanischen und afroamerikanischen Wählern gerettet wird, müsste der Milliardär am Superdienstag allerdings blendend abschneiden. Nur so könnte er seine Chancen wahren.

Auf Joe Bidens politische Zukunft zu wetten aber ist eine riskante Angelegenheit geworden. Viel Zeit bleibt dem ehemaligen Vizepräsidenten nicht mehr, um seine Wahlkampfkasse wieder zu füllen und seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.

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