Heute geht es losBesucher müssen mit Wartezeiten bei Bergbahnen rechnen
Seilbahn- und Schifffahrtbetreiber haben die Zeit genutzt, um Schutzkonzepte gegen das Coronavirus zu erstellen. Viele verringern ihre maximalen Transportkapazitäten. Unsere Übersicht.
Darauf hat die Schweiz lange gewartet: Ab 6. Juni können auch Bergbahnen und die Schifffahrt ihren Betrieb wieder aufnehmen. Reisende müssen sich allerdings auf eine neue Normalität für die Zeit mit dem neuen Coronavirus einstellen. Da Seilbahn- und Schifffahrtsgesellschaften zum öffentlichen Verkehr zählen, gelten für ihre Kunden und Mitarbeiter die gleichen Vorgaben wie beispielsweise für die SBB.
Die wichtigsten sind die Abstandsregel von zwei Metern und Hygienevorschriften. Dazu gehören etwa Trennscheiben bei den Kassen und die regelmässige Reinigung von Oberflächen. Das Tragen eines Mundschutzes ist für die Touristen nicht vorgeschrieben, wird aber empfohlen – vor allem dann, wenn in Fahrzeugen oder Wartezonen die Distanzen nicht eingehalten werden können.
Wie eine Umfrage bei Bergbahnen und Schifffahrtsgesellschaften zeigt, haben sie ihre Schutzkonzepte gemäss den Empfehlungen der Eidgenossenschaft unterschiedlich angepasst.
Jungfraubahnen
Die Angestellten der Jungfraubahnen, die in direktem Kundenkontakt stehen und an den Kassen nicht durch eine Plexiglasscheibe geschützt sind, müssen einen Mundschutz tragen. Kunden ohne Mundschutz können einen solchen an den meisten Bahnhöfen und Stationen der Jungfraubahnen zum Selbstkostenpreis von 1 Franken kaufen. Mit diversen Plakaten, Durchsagen und Hinweisen weist das Unternehmen die Besucherinnen und Besucher auf das richtige Verhalten hin. Jungfraubahnen-Direktor Urs Kessler geht davon aus, dass sich die Reisenden verantwortungsbewusst verhalten werden.
Pilatus-Bahnen
Die Pilatus-Bahnen bitten ihre Kunden, von einem Aufenthalt abzusehen, falls in den vergangenen Tagen Krankheitssymptome aufgetreten sind, «die auf eine Atemwegserkrankung hindeuten». Zudem ist die Kapazität der Zahnradbahn auf maximal 6 anstatt 8 Personen pro Abteil beschränkt. In der Luftseilbahn befördert die Firma maximal 30 anstatt 55 Passagiere. Es könne deshalb zu Wartezeiten kommen, so die Pilatus-Bahnen.
Schilthornbahn
Das Unternehmen setzt auf die Eigenverantwortung der Gäste. Die Schilthornbahn empfiehlt jedoch das Tragen von Schutzmasken, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Im Drehrestaurant wurden Trennwände aus Plexiglas montiert. «Dank dieser Massnahme können die 300 Sitzplätze weiterhin zur Verfügung gestellt werden», teilt die Schilthornbahn mit. In den Seilbahnkabinen gibt es indes keine Kapazitätsbeschränkung.
Titlis Bergbahnen
Die Titlis Bergbahnen fahren ihren Betrieb schrittweise hoch und verringern die Transportkapazität ebenfalls. Ab 6. Juni ist es bei der Gondelbahn Engelberg-Trübsee vorerst nur möglich, dass Gäste in einer 8er-Gondel zusammen fahren, welche auch gemeinsam unterwegs sind. «So kann es sein, dass eine fünfköpfige Familie in einer Gondel ist, ein Paar oder auch eine Einzelperson», teilt das Unternehmen mit. Eine Woche später nimmt die Luftseilbahn ihren Wochenendbetrieb auf – allerdings mit 40 anstatt 80 Personen pro Bahn. Ab 4. Juli fährt die Luftseilbahn dann täglich.
Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft
Die Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft wird auf ihren Kursfahrten wenn immer möglich mit den grossen Schiffen unterwegs sein. Die maximale Anzahl Kunden wird auf die Hälfte der ursprünglichen Kapazität reduziert. Das Einhalten der Abstandsregeln auf den Aussenplätzen sieht das Unternehmen in der Eigenverantwortung der Gäste. Die Gesellschaft bittet ihre Kunden ebenfalls darum, bis zum Anlegen der Schiffe sitzen zu bleiben, damit der Abstand im Mittelschiff während des Ein- und Ausstiegs eingehalten werden kann. «Alle Schiffe werden regelmässig gereinigt und desinfiziert», heisst es weiter.
Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft
Die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft sticht erst am 8. Juni wieder in See. Die Beförderung von Fahrgästen auf den Schiffen ist eingeschränkt, und an Bord gelten die üblichen Schutzmassnahmen. Insbesondere bittet die Gesellschaft die Kunden darum, die Tickets bereits vor Reiseantritt zu kaufen oder kontaktlos an Bord zu bezahlen. So sollen grössere Menschenansammlungen im Kassenbereich vermieden werden.
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