Australian OpenKyrgios/Kokkinakis schreiben Doppel-Geschichte | Busse für Medwedew wegen Ausraster
Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres vom 17. bis 30. Januar findet ohne Novak Djokovic statt. Hier erfahren Sie alles, was in Melbourne auf und neben dem Platz passiert.
Tschechinnen gewinnen vierten Grand-Slam-Titel
Barbora Krejcikova und Katerina Siniakova haben ihren vierten gemeinsamen Grand-Slam-Titel im Doppel gewonnen. Das topgesetzte tschechische Duo bezwang im Final Anna Danilina und Beatriz Haddad Maia 6:7 (3:7), 6:4, 6:4. Die Kasachin Danilina und die Brasilianerin Haddad Maia waren in Melbourne nicht gesetzt. Krejcikova und Siniakova haben bereits zwei Titel beim French Open (2018 und 2021) und einen in Wimbledon (2018) geholt. Im Einzel war French-Open-Siegerin Krejcikova im Viertelfinal ausgeschieden. (dpa)
Kyrgios und Kokkinakis schreiben Doppel-Geschichte
Die Australier Nick Kyrgios und Thanasi Kokkinakis haben ihre überraschende Erfolgsserie im Doppel-Wettbewerb mit dem Titelgewinn gekrönt. Das Duo entschied am Samstag den australischen gegen Matthew Ebden und Max Purcell 7:5, 6:4 für sich. Damit holte sich erstmals in der Profi-Ära seit 1968 ein Doppel den Sieg, das nur dank einer Wildcard am Turnier teilnahm.
Erstmals seit 1980 standen sich zwei australische Paarungen im Endspiel des Männer-Doppels gegenüber. Mit ihren wilden und unterhaltsamen Auftritten hatten Kyrgios und Kokkinakis in Melbourne das Publikum angezogen und das Stadion gefüllt. (dpa)
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Medwedew gebüsst
Wegen seines schlechten Benehmens im Halbfinal der Australian Open muss US-Open-Gewinner Daniil Medwedew eine Strafe von rund 10'750 Euro zahlen. Das teilten die Veranstalter des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison mit. Die russische Nummer zwei der Tennis-Welt hatte am Freitag im Duell mit dem griechischen Weltranglisten-Vierten Stefanos Tsitsipas den Schiedsrichter Jaume Campistol während einer Schimpftirade mehrfach beleidigt.
Grund für den Ausbruch war ein zuvor kassiertes Break und die Vermutung, dass der Vater von Tsitsipas diesem taktische Anweisungen gegeben hätte. Im Anschluss an die Partie erklärte Medwedew, dass er seinen Wutausbruch bedauere. Am Sonntag bestreitet der 25-Jährige seinen zweiten Final beim Australian Open und trifft in Melbourne auf den Spanier Rafael Nadal. (dpa)
T-Shirt-Aktion: «Wo ist Peng Shuai?»
Aktivisten haben ein Zeichen für die Unterstützung der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai gesetzt. Am Tag des Damen-Finals hatten sie am Samstag nach eigenen Angaben 1000 T-Shirts mit der Aufschrift «Wo ist Peng Shuai?» dabei, die sie vor den Eingängen an Zuschauer verteilten. Die Veranstalter des Grand-Slam-Turniers in Melbourne hatten politische Botschaften auf der Anlage zunächst untersagt, die T-Shirts aber nach Kritik doch erlaubt.
Peng Shuai, die frühere Weltranglisten-Erste im Doppel, hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Der Post wurde bald danach gelöscht. Seither äusserten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um ihr Wohlergehen. Die Damentennis-Organisation WTA hatte stets klar Position bezogen, Aufklärung gefordert und sich mit den Turnieren aus China zurückgezogen. In öffentlichen Auftritten bestritt Peng später, Vorwürfe erhoben zu haben. (dpa)
Feldbausch scheitert im Halbfinal
Für Kilian Feldbausch ist das Juniorenturnier zu Ende. Der 16-jährige Genfer schied im Halbfinal gegen Jakub Mensik aus Tschechien in drei Sätzen aus. Feldbausch, der in Melbourne verblüffte wie einst Roger Federer, konnte nur im zweiten Satz sein bestes Tennis zeigen. Er gewann diesen 6:4. Die anderen beiden Durchgänge verlor der 16-Jährige 1:6 und 2:6. (heg)
Rock ’n’ Roll mit Nick Kyrgios
Nick Kyrgios hat schon viele verrückte Dinge getan im Tennis. Mit seinen Wutausbrüchen, Beleidigungen und Unterarm-Aufschlägen sorgte er immer wieder für Aufsehen. Oder Entrüstung. Aber das wohl Verrückteste hat er am diesjährigen Australian Open gemacht: der Doppelkonkurrenz zu ungeahnter Popularität zu verhelfen. So spektakulär die Matches bei den Männern im Einzel sind, Doppel ist Rock ’n’ Roll. Wenn Kyrgios und sein Kumpel Thanasi Kokkinakis auftreten, vibriert das Stadion.
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Am Mittwoch zogen die beiden Freunde mit einem Sieg über Granollers/Zeballos in ihren ersten gemeinsamen Grand-Slam-Final ein – am Samstag gegen ihre australischen Landsmänner Ebden/Purcell. Auf dem Weg ins Endspiel eliminierten sie die Nummern 1, 3 und 6 des Turniers. Auch dank der Unterstützung des frenetischen Publikums, das Kyrgios immer wieder anstachelte.
Das nervte einige Gegner. Der Fitnesstrainer der topgesetzten Kroaten Mektic/Pavic wollte Kyrgios danach im Gym angreifen, was dieser via Twitter öffentlich machte. Der unterlegene Neuseeländer Michael Venus schimpfte, der Australier sei so reif wie ein Zehnjähriger. Deshalb habe er sein Potenzial auch nie ausgeschöpft.
Kyrgios liess sich für einnmal nicht provozieren und verwies auf den Argentinier Horacio Zeballos, der nach der Niederlage im Halbfinal ein Selfie schoss mit Kyrgios und Kokkinakis: «So kostet man die Atmosphäre aus.»
Es ist jedenfalls schön zu sehen, wie viel Freude Kyrgios wieder am Tennis hat. Am Laver-Cup in Boston hatte der 26-Jährige noch angedeutet, seine Karriere könnte bald vorüber sein. Nun hat er, der schon immer etwas anders war, seinen eigenen Weg gefunden, um Spass zu haben. (sg.)
Barty greift nach dem Pokal
Mit einem weiteren eindrücklichen Auftritt stürmte Ashleigh Barty erstmals in den Final des Australian Open: Die 25-jährige fegte die Amerikanerin Madison Keys (WTA 51) mit 6:1, 6:3 vom Court und greift am Samstag (9.30 Uhr MEZ) nach dem Pokal. In sechs Matches hat Barty nur gerade 21 Games abgegeben.
Im Final trifft sie auf die Überraschungsfinalistin Danielle Collins (30), die der zuvor so souverän aufspielenden Polin Iga Swiatek (9) beim 6:4, 6:1 keine Chance liess. Die 28-jährige Collins ist nach ihrer operativen Behandlung der Endometriose vom vergangenen Frühjahr nun in der Form ihres Lebens.
Barty bietet sich die Chance, als erste Australierin seit 1978 und Chris O’Neil das heimische Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. In der Vergangenheit hatte sie Mühe bekundet mit dem Druck vor ihrer Haustüre, inzwischen scheint sie gut damit umgehen zu können.
O’Neil war vor 44 Jahren als Weltnummer 112 die erste ungesetzte Siegerin in Melbourne und gewann sonst keinen Profititel mehr. Barty ist als Weltnummer 1 und Favoritin ins Turnier gestiegen und strebt ihren dritten Grand-Slam-Titel nach dem French Open 2019 und Wimbledon 2021 an. (sg.)
Medwedew nach Rückstand im Halbfinal
US-Open-Gewinner Daniil Medwedew hat ein drohendes Viertelfinal-Aus beim Australian Open abgewendet. Nach einem 0:2-Satz-Rückstand und einem abgewehrten Matchball gewann die Nummer zwei der Welt in Melbourne gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime 6:7 (4:7), 3:6, 7:6 (7:2), 7:5, 6:4. Damit zog Medwedew in die Halbfinals ein und trifft dort am Freitag auf den griechischen Weltranglisten-Vierten Stefanos Tsitsipas, der sich souverän gegen Jannik Sinner durchsetzte. Im zweiten Halbfinal spielt der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger Rafael Nadal aus Spanien gegen den italienischen Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini um den Einzug ins Endspiel. (dpa)
Dylan Alcott, Australier des Jahres
Was für eine Woche für Rollstuhl-Tennisgrösse Dylan Alcott: Während seines Abschiedsturniers wurde dem 15-fachen Grand-Slam-Sieger die bisher grösste Ehre zuteil: Der 31-Jährige wurde im Rahmen der Feierlichkeiten des Australia Day zum «Australier des Jahres» ernannt und mit dem Officer of the Order (AO) für seine herausragenden Verdienste um den paralympischen Sport sowie als Vorbild für Menschen mit Behinderung ausgezeichnet.
«Wir können uns glücklich schätzen, dass Dylan sich für den Tennissport entschieden hat», sagte Turnierchef Craig Tiley. «So konnten wir aus erster Hand seinen grossartigen Sinn für Humor, seinen scharfen Verstand, seine unglaubliche Arbeitsmoral und seinen Willen zum Erfolg in allen Bereichen seines Lebens erleben.» Alcott habe die Macht, die Welt zu verändern, und nutze diese auch. Dazu gewann er nebenbei 2021 den «Golden Slam». Der Geehrte flog extra während des Turniers von Melbourne nach Canberra, um die Ehrung entgegen zu nehmen. (rst)
Tsitsipas stoppt Sinner souverän
Rund ein halbes Jahr nach dem knapp verlorenen French-Open-Final trennt den Griechen Stefanos Tsitsipas nur noch ein Sieg vom zweiten Grand-Slam-Endspiel. Beim Australian Open zeigte der 23-Jährige dem italienischen Tennis-Talent Jannik Sinner mit einem beeindruckenden Auftritt die Grenzen auf. Unter dem geschlossenen Dach der Rod-Laver-Arena gewann Tsitsipas das Viertelfinal-Duell am Mittwoch nach einer kurzen Regenunterbrechung 6:3, 6:4, 6:2 und zog zum dritten Mal in die Halbfinals von Melbourne ein.
«Ich bin sehr glücklich, wie ich aufgeschlagen habe und meine Taktik angewandt habe. Auch wenn ich im Halbfinal bin, das ist erst der Anfang. Let’s do it», sagte Tsitsipas im Siegerinterview.
Am Freitag geht es für den Griechen darum, gegen den russischen US-Open-Gewinner Daniil Medwedew oder den Kanadier Felix Auger-Aliassime erstmals das Endspiel des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison zu erreichen. Den anderen Halbfinal bestreiten der 20-fache Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal und der italienische Wimbledon-Finalist Matteo Berrettini.
Im Halbfinal der Frauen am Donnerstag richtet sich der Fokus auf die australische Hoffnungsträgerin und Weltranglistenerste Ashleigh Barty, die auf die frühere US-Open-Finalistin Madison Keys aus den USA trifft. Zudem stehen sich die polnische Top-Ten-Spielerin Iga Swiatek und Keys' Landsfrau Danielle Collins gegenüber. (dpa)
Ein Meer von Peng-Shuai-Shirts
Die Modepolizei patrouillierte in der ersten Woche. Die Zuschauer mussten T-Shirts ausziehen, in denen an die undurchsichtigen Umstände um die Chinesin Peng Shuai erinnert wurde, weil «kommerzielle und politische Botschaften» verboten seien. Dafür erntete das Turnier, das mit dem Fall Djokovic schon für reichlich Negativschlagzeilen gesorgt hatte, heftige Kritik. Martina Navratilova bezeichnete dieses Vorgehen als «erbärmlich».
Am Dienstag lenkte Turnierchef Craig Tiley ein: T-Shirts mit Aufschriften zu Peng Shuai seien nun erlaubt, so lange sich deren Träger anständig benehmen würden. Transparente seien indes immer noch verboten.
Auf einer Crowdfunding-Plattform wurden schon über 18’000 Dollar gesammelt, um Shirts mit dem Aufdruck «Where is Peng Shuai» zu bedrucken und vor dem Eingaing gratis an die Zuschauer abzugeben. Das Ziel: ein Meer solcher Shirts auf den Rängen am Frauenfinal vom Samstag. (sg.)
Nadal schafft das «Wunder»
Was für eine Willensleistung von Rafael Nadal! Der 35-Jährige hing im Verlaufe seines Viertelfinals gegen Denis Shapovalov in den Seilen, musste im vierten Satz ein medizinisches Timeout nehmen und kam trotzdem in fünf Sätzen durch. Von Magenkrämpfen geplagt, konnte der Spanier zuletzt nicht mehr richtig atmen und so auch keine längeren Ballwechsel mehr mitgehen, doch dank einer exzellenten Aufschlagsleistung und eines nervösen Gegners rettete er sich ins Ziel. In heissen Bedingungen setzte er sich nach 4 Stunden und 8 Minuten mit 6:3, 6:4, 4:6, 3:6, 6:3 durch.
«Ich versuchte einfach zu überleben», sagte ein völlig abgekämpfter Nadal im Interview mit Eurosport. «Ich probierte im fünften Satz einfach, meinen Aufschlag zu halten und beim Return auf ein Wunder zu hoffen.» Wobei Shapovalov diesem Wunder nachhalf, zu hastig spielte und allein in diesem Satz 13 unerzwungene Fehler beging.
Nach seinen hartnäckigen Fussproblemen und einer Covid-Infektion im Dezember, die ihn ins Bett warf, trennen Nadal damit nur noch zwei Siege von seinem 21. Grand-Slam-Titel. «Die Wahrheit ist, dass ich vor zwei Monaten noch nicht einmal wusste, ob ich jemals wieder zurück sein würde auf der Tour», sagte er im Platzinterview mit Jim Courier.
Der Spanier ist froh, hat er nur zwei Tage frei, ehe er am Freitag auf den Sieger der Partie Matteo Berrettini (ATP 7) gegen Gaël Monfils trifft. Er werde sich den Mittwoch komplett frei nehmen, sagte Nadal. Ein Luxus, den er sich früher an Grand-Slam-Turnieren nie gönnte. (sg.)
Ein Interview, in dem beide weinen
Emotionaler kann ein Siegerinterview nicht werden. Nachdem die 32-jährige Alizé Cornet mit einem 4:6, 6:3, 4:6-Sieg über Simona Halep ihren ersten Grand-Slam-Viertelfinal überhaupt erreicht hat, wird sie auf dem Platz von Jelena Dokic erwartet, einer früheren Gegnerin. Die beiden umarmen sich schon vor dem Interview, Cornet weint. Dokic erinnert sie daran, dass die beiden hier 2009 im Viertelfinal fast aufeinander getroffen wären, hätte die Französin nicht zwei Matchbälle gegen Dinara Safina vergeben.
Als das Siegerinterview dann zu Ende scheint, verlangt Cornet noch einmal das Wort. Sie wendet sich nun direkt an Dokic, die von ihrem Vater einst misshandelt worden war: «Ich wollte dir noch etwas sagen: Wie du mit deinem Leben fortgefahren bist, dazu können wir dir alle nur gratulieren. Du warst eine erstaunliche Spielerin, und jetzt bist du eine erstaunliche Moderatorin.» Die beiden umarmen sich nochmals, und nun ist es Dokic, die Fragestellerin, die in Tränen ausbricht. Sie ist nicht die einzige. (rst)
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In ihrem ersten Grand-Slam-Viertelfinal trifft Cornet auf die an Position 27 gesetzte Danielle Collins. Collins gewann gegen die Belgierin Elise Mertens 4:6, 6:4, 6:4. Als dritte US-Amerikanerin nach Jessica Pegula und Madison Keys steht die Weltranglisten-30. damit unter den Top Acht.
Kaia Kanepi setzte ihre überraschende Erfolgsserie auch gegen die Weltranglisten-Zweite Aryna Sabalenka aus Weissrussland fort. Sie setzte sich mit 5:7, 6:2, 7:6 (10:7) durch. Damit sicherte sich die 36 Jahre alte Estin einen Viertelfinal gegen die frühere polnische French-Open-Siegerin Iga Swiatek. (dpa)
Tsitsipas mit Fünf-Satz-Krimi
Mitfavorit Stefanos Tsitsipas hat ein frühes Scheitern noch abgewendet. In einem spannenden Fünf-Satz-Match machte der Weltranglisten-Vierte Rückstände wett und rang den Amerikaner Taylor Fritz mit 4:6, 6:4, 4:6, 6:3, 6:4 nieder. Nach 3:23 Stunden entschied der 23 Jahre alte Grieche die Achtelfinalpartie zu seinen Gunsten. Im Kampf um den Einzug in den Halbfinal bekommt es Tsitsipas mit Jannik Sinner zu tun.
Als zweiter Italiener nach dem Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini zog Sinner in den Viertelfinal ein. Der 20-Jährige behauptete sich mit 7:6 (7:3), 6:3, 6:4 gegen den Australier Alex de Minaur. Erstmals seit dem French Open vor 49 Jahren stehen zwei italienische Tennisprofis in der Runde der besten Acht. 1973 in Paris schafften dies Paolo Bertolucci und Adriano Panatta.
Ebenfalls stehen erstmals zwei kanadische Tennis-Herren im Viertelfinal eines Grand-Slam-Turniers. Der Weltranglisten-Neunte Felix Auger-Aliassime besiegte im Achtelfinal den früheren Melbourne-Finalisten Marin Cilic aus Kroatien 2:6, 7:6 (9:7), 6:2, 7:6 (7:4). Sein nächster Gegner ist der russische Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew, der gegen den amerikanischen Aussenseiter Maxime Cressy zwar einen Satz verlor, aber dennoch 6:2, 7:6 (7:4), 6:7 (4:7), 7:5 gewann.
Am Sonntag war der Deutsche Alexander Zverev überraschend klar in drei Sätzen 3:6, 6:7 (5:7), 3:6 gegen Denis Shapovalov ausgeschieden. Die beiden Kanadier hatten zu Saisonbeginn den ATP-Cup, einen Team-Wettbewerb, gewonnen. (dpa)
Tiley hofft auf Djokovic
Turnierdirektor Craig Tiley hat sich mit Blick auf eine Teilnahme von Novak Djokovic am Australian Open 2023 zuversichtlich gezeigt. Erst einmal müsse Djokovic dieses Jahr noch spielen, das werde seine Absicht sein, sagte Tiley am Sonntag dem australischen TV-Sender ABC. «Aber am Ende des Tages ist er die Nummer eins der Welt, und er liebt das Australian Open wirklich», betonte Tiley.
Der ungeimpfte Djokovic hatte kurz vor dem Turnierbeginn vor einer Woche aus Australien abreisen müssen. Der 34-jährige Rekordchampion des australischen Grand-Slam-Turniers war mit dem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem Bundesgericht gescheitert. Auch Tiley war im Streit um eine medizinische Ausnahmegenehmigung in die Kritik geraten. (dpa)
Bühne frei für die neuen Talente
Schweizer Tennisliebhaber müssen sich rasch an neue Namen gewöhnen. Obwohl die starke Gruppe mit Dominic Stricker, Leandro Riedi, den Gebrüdern Von der Schulenburg und nun auch Jérôme Kym das Juniorenalter verlassen hat, starteten in Melbourne vier Schweizer in den Juniorenturnieren. Und das ziemlich überzeugend. Einzig die Aargauerin Chelsea Fontenel (ITF 38) schied sofort aus. Der Genfer Kilian Feldbausch, der als 16-Jähriger bereits zu den Top-20 der Junioren-Weltrangliste gehört, überstand die Startrunde ebenso sicher wie der ein Jahr ältere Zürcher Dylan Dietrich (ITF 74) aus Zollikon. Feldbauschs Pendant bei den Girls ist Céline Naef aus Feusisberg: Die 16-Jährige steht nach einem Halbfinal Anfang Jahr im australischen Taralgon schon auf Position 17 der U-18-Weltrangliste, wurde damit schon bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier gesetzt (Nummer 9) und schlug bei ihrem Debüt die Japanerin Mao Mushika 6:4, 6:3. (rst)
Barty problemlos weiter
Die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty hat ihre Chance auf den Titel bei den Australian Open gewahrt. Die Australierin gewann 6:4, 6:3 gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova und zog problemlos in den Viertelfinal ein. Dort trifft die 25-Jährige auf Jessica Pegula aus den USA.
Zverev schon out
Mit Alexander Zverev ist einer der grossen Mitfavoriten im Achtelfinal ausgeschieden. Der Olympiasieger aus Hamburg verlor gegen den kanadischen Weltranglisten-14. Denis Shapovalov 3:6, 6:7 (5:7), 3:6. Damit sind die Hoffnungen der deutschen Nummer 1 auf den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere erneut abrupt zu Ende gegangen.
Zverev zeigte gegen Shapalov einen rätselhaften Auftritt mit zahlreichen unerklärlichen Fehlern. Aus Ärger zerhackte er zwischenzeitlich einen Schläger, es brachte aber nicht die Wende. Auch der Weltranglisten-14. Shapovalov zeigte Schwankungen, doch dies konnte Zverev nicht für sich nutzen. Von dem Selbstbewusstsein, das ihn in den letzten Monaten der vergangenen Saison nach seiner Goldmedaille von Tokio ausgezeichnet hatte, war nichts zu sehen.
Er zeigte sich nach dem Ausscheiden selbstkritisch: «Am Ende des Tages war es einfach nicht gut genug. Es gibt keine Ausreden. Es gibt gar nichts. Ich muss es selber auf meinen eigenen Hut nehmen und versuchen, das Beste zu machen.» (dpa)
Nadal erneut im Viertelfinal
Rafael Nadal hat in Melbourne zum 14. Mal den Viertelfinal erreicht. Der spanische Weltranglisten-Fünfte wurde seiner Favoritenrolle gegen Adrian Mannarino gerecht und besiegte den Franzosen 7:6 (16:14 mit einer Dauer von 81 Minuten!), 6:2, 6:2. Im Kampf um den Einzug in den Halbfinal trifft Nadal nun auf Zverev-Bezwinger Denis Shapovalov. (dpa)
Krejcikova jetzt gegen Keys
Mit dem Einzug in den Viertelfinal hat French-Open- Siegerin Barbora Krejcikova in Melbourne ihre Titelchance gewahrt. Die Nummer 4 der Weltrangliste setzte sich im Achtelfinal klar mit 6:2, 6:2 gegen die zweimalige Australian-Open-Siegerin Victoria Asarenka aus Weissrussland durch. Bei ihren vorangehenden Auftritten beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison war die Tschechin nicht über die zweite Runde hinausgekommen.
Im Kampf um den Einzug in den Halbfinal trifft die 26-jährige Krejcikova auf die US-Amerikanerin Madison Keys, die erstmals seit den French Open 2019 wieder den Viertelfinal eines Grand-Slam-Turniers erreichte. Die 26-Jährige gewann ihren Achtelfinal ebenfalls deutlich gegen die spanische Top-Ten-Spielerin Paula Badosa 6:3, 6:1.
Als weitere Viertelfinalistin steht Keys' Landsfrau Jessica Pegula fest. Die Weltranglisten-21. besiegte die an Position fünf gesetzte Griechin Maria Sakkari 7:6 (7:0), 6:3 und zog zum zweiten Mal nach 2021 in die Runde der besten Acht beim Australian Open ein. (dpa)
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