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Meinung

Kommentar zu Corona an Schulen
Beim Schutz unserer Kinder sind wir peinlich kleinlich

Massentests lassen sich gut in den Schulalltag integrieren: Ein Neuntklässler in der Stadt Bern führt im Mai einen Spucktest durch.
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Einmal pro Woche eine Salzlösung gurgeln und danach in ein Röhrchen spucken: keine grosse Sache, wenn Kinder gefragt werden, an deren Schulen schon präventive Corona-Tests durchgeführt wurden. Erwachsene dagegen machen um diese Tests gerade wieder ein unglaubliches Tamtam.

Kurz vor dem Ende der Sommerferien zeigt sich: Flächendeckende Massentests an Schulen wird es in der Schweiz auch in diesem Herbst in vielen Kantonen nicht geben – obwohl sie laut dem Bundesrat wichtig für die Rückkehr des Landes zur Normalität wären. Stattdessen entsteht wie schon im Frühjahr ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Testregimes.

Und das trotz der guten Erfahrungen an vielen Schulen in der ersten Jahreshälfte. Die Praxis hat gezeigt, dass diese Massnahme dazu beiträgt, die Verbreitung des Virus einzudämmen, dass sie sich gut in den Schulalltag integrieren lässt und darüber hinaus dafür sorgt, dass viele Eltern ihre Kinder am Morgen mit einem besseren Gefühl aus dem Haus lassen.

Die erwachsenen Entscheidungsträger hatten die Chance, sich impfen zu lassen. Kinder unter 12 Jahren noch nicht.

Kantone, die sich ganz gegen die präventiven Tests ausgesprochen haben oder den Entscheid den einzelnen Schulen überlassen, begründen dies unter anderem damit, dass bei Massentests im Frühjahr nur vereinzelt Fälle entdeckt worden seien oder dass es auch reiche, durchzutesten, nachdem in einer Klasse erste Fälle aufgetaucht seien. Es genüge demnach eine Budgetvariante. Ebenfalls nur vereinzelt kommen bislang an Schweizer Schulen die vom Lehrerverband geforderten CO₂-Messgeräte zum Einsatz. Sie zeigen an, wann im Klassenzimmer gelüftet werden sollte. Kostenpunkt gemäss Lehrerverband: 150 Franken pro Gerät.

Erwachsene Entscheidungsträger machen also ausgerechnet bei den Jüngsten Abstriche bei der Prävention. Jetzt, da sie selber die Chance gehabt haben, sich impfen zu lassen, während noch nicht absehbar ist, wann Impfstoffe auch für Kinder unter 12 Jahren zugelassen werden. Diese Haltung ist peinlich kleinlich.