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«Bei einem Nein würde der Gewerbepark massiv verzögert»

Der Rütihof in der Nähe der Autobahn Wädenswil ist noch nicht erschlossen. Die Kosten für Altlastensanierung, die Strassen und Leitungen müssen die Stimmbürger bewilligen.
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Die Werkstadt Zürisee kommt schon wieder an die Urne. Es überrascht, dass das Stimmvolk sich erneut zum geplanten Gewerbepark äussern muss. Was ist der Grund?Philipp Kutter:Der Stadtrat war der Meinung, dass diese Abstimmung über 8 Millionen Franken für die Erschliessung und Altlastensanierung nicht nötig ist. Doch der Bezirksrat intervenierte. Wir wollen einen Rechtsstreit vermeiden, denn er hätte unseren Zeitplan durcheinander gebracht. Der Stadtrat will nicht streiten, sondern das Areal zeitgerecht entwickeln.

Im Herbst sollen die Arbeiten für die Erschliessung starten. 2018 können die Firmen mit dem Bau ihrer Gebäude beginnen. Sind die Unternehmen unter Zeitdruck? Wir stimmen am 9. Juli ab. Das ist kein ordentlicher Abstimmungstermin.Nicht alle Firmen sind in der gleichen Situation. Aber es hat solche, die uns zu verstehen gaben, dass sie so rasch wie möglich kommen wollen. Sie haben sich auf diesen Zeitplan eingerichtet.

Für das Areal bestehen zur Hälfte Reservationsverträge. Es hiess einst, dass mehr Interessenten vorhanden sind, als Land abgegeben werden könne. Was ist in der Zwischenzeit passiert?Das ist eine normale Entwicklung, die wir so angekündigt haben. Wir sagten immer, dass nicht alle Interessenten schliesslich das Land auch kaufen werden. Das ist aber auch nicht nötig, eine gewisse Reserve ist sinnvoll. Die Entwicklung entspricht unserer Prognose.

«Wir werden noch dieses Jahr die Reservationen in Verträge umsetzen.»

Philipp Kutter, Stadtpräsident Wädenswil

Wieso hat die Stadt dann nicht bereits bei der ersten Abstimmung über den Landkauf auch über die Erschliessung abstimmen lassen?Das war vor über drei Jahren. Wir wussten damals noch zu wenig. Es hätte ja sein können, dass wir bis zum Baustart wesentlich mehr Reservationen tätigen können, um die Erschliessunskosten vollumfänglich den Firmen hätten überbürden können. Das jetzige Vorgehen ist der Plan B, er lag immer auf dem Tisch. Die Stadt leistet eine Vorfinanzierung und verrechnet den Firmen die Erschliessungskosten.

23 Millionen kostete das Land, 8 Millionen die Erschliessung. Wie kann die Stadt 31 Millionen Franken stemmen?Gut ist, dass wir einen Gegenwert haben. Das Land verliert nicht an Wert. Wir nehmen das Geld auf und profitieren vom Niedrigzinsumfeld. Als die Stadt für den Landkauf Fremdkapital aufnahm, erhielt sie sogar noch Geld. Die Investition belastet die Rechnung von Wädenswil nicht.

Wie geht es weiter?Wir werden noch dieses Jahr die sieben Reservationen in Verträge umsetzen. Dann fliessen 16 Millionen Franken bereits wieder an die Stadt zurück. Die Kauf- und Erschliessungskosten sind damit zur Hälfte gedeckt. Wir sind mit dem Gewerbepark schon weit gekommen. Ich vergleiche es gerne mit einem Schwimmer, der den See von Männedorf nach Wädenswil überquert. Wir sind jetzt auf der Höhe des Flosses beim Strandbad Rietliau. Es fehlen nur ein paar Meter zum Ziel.

Wie ginge es weiter bei einem Nein am 9. Juli?Wir hätten dann Land ohne Erschliessung und sieben Betriebe, die warten müssen, bis wir eine andere Lösung finden. Sicher ist, dass der Gewerbepark massiv verzögert würde. Ob die Firmen so lange warten, ist alles andere als sicher. Wir sollten ihnen nicht die Türe vor der Nase zuschlagen sondern die Chance packen und Wädenswil als Wirtschaftsstandort stärken.