«Apropos» – der tägliche PodcastBei der Familie Maurer hat sich bis heute niemand entschuldigt
In den 70ern warnte der Biobauer Fritz Maurer vor giftigen Substanzen – und verlor dadurch seine Existenz. Heute ist klar: Mit seinen Warnungen hatte er recht. Und die Dioxine, die damals seine Kühe krank machten, belasten manche Schweizer Böden bis heute.
1977 steht der Aargauer Bauer Fritz Maurer in seinem Stall und spricht in die Kamera des Schweizer Fernsehens. Seine Kühe seien plötzlich krank, abgemagert und struppig – und sie gäben kaum mehr Milch. Als Ursache vermutet der Bauer giftigen «schwarzen Schnee». Dieser wehe von der neu gebauten benachbarten Kehrichtverbrennungsanlage auf seine Kuhweide.
Diese öffentliche Warnung macht Fritz Maurer selbst zur Zielscheibe von Kritik. Seine Milch findet keine Abnehmer mehr, die Familie verliert den Pachthof und damit ihre Existenz.
Heute ist klar: Was seine Kühe krank machte, waren Dioxine. Diese hochtoxischen Schadstoffe, die früher bei der Kehrichtverbrennung entstanden, belasten manche Schweizer Böden bis heute. Erst kürzlich wurden Dioxine zufällig auf einem Biobauernhof in Lausanne entdeckt. Es dürfte nicht der einzige Ort sein, an dem sie vorkommen, wie aktuelle Recherchen von Tamedia ergeben haben.
Was weiss man über diese Schadstoffe? Warum finden sie so wenig Beachtung? Und was bedeutet es für Fritz Maurer und seine Nachkommen, dass sie bei den Behörden kein Gehör fanden – oder zumindest offiziell nicht? Darüber spricht Roland Gamp, Redaktor beim Tamedia-Recherchedesk, in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos».
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