Bauzug entgleist – ist eine Weiche Schuld?
Beim Bahnhof Wädenswil ist am frühen Morgen ein Bauzug entgleist. Die Auswirkungen auf den Bahnverkehr waren gross. Mittlerweile ist der Streckenabschnitt wieder offen.
Wegen eines entgleisten Bauzuges ist der Bahnverkehr am linken Zürichseeufer am Mittwochmorgen zeitweise zum Erliegen gekommen. Eine mit Schottersteinen beladene Komposition war kurz vor 6 Uhr in Richtung Au unterwegs. Aus noch ungeklärten Gründen sprang kurz nach dem Bahnhof Wädenswil ein Waggon aus den Schienen.
Die Entgleisung ereignete sich auf Höhe des Parkplatzes Weinrebe, unmittelbar bei der Bahnhofsausfahrt. Zwischen Au und Wädenswil verkehrten danach keine Züge mehr. Reisende mussten Verspätungen, Zugausfälle und Umleitungen in Kauf nehmen. Zwischen den Bahnhöfen Au und Wädenswil waren Ersatzbusse im Einsatz.
Zum Schadensausmass konnte die SBB noch keine Angaben machen. SBB-Sprecher Stephan Wehrle sagte auf Anfrage, der Vorfall sei «leider an einem unglücklichen Ort» geschehen. Es seien keine Personenwagen und auch keine Personen betroffen.
Sperrung um 11 Uhr wieder aufgehoben
Wie eine ZSZ-Reporterin vor Ort berichtete, wurde die Bergung des Waggons erschwert. Es standen noch Privatfahrzeuge auf dem abgesperrten Teil des öffentlichen Parkplatzes. Die schweren Fahrzeuge und Geräte der SBB konnten so zunächst nicht zum Unfallort gelangen.
Um etwa 9:30 Uhr wurde der entgleiste Waggon schliesslich auf die Schienen gehievt und weggefahren. An den Gleisen entstanden Schäden, die repariert werden mussten. Gegen 11 Uhr wurde der betroffene Streckenabschnitt dann wieder für den Verkehr freigegeben.
Weshalb der Bauzug entgleiste, ist gemäss Angaben der SBB noch unklar. Der Unfall sei genau bei einer Weiche passiert. Man werde nun untersuchen, ob diese Weiche für den Vorfall verantwortlich sei. Auch die Schweizerische Sicherheits-Untersuchungsstelle SUST wird eine Abklärung starten.
Auch ZSG-Schiffe betroffen
Auswirkungen hatte der Zugsunfall auch auf den Schiffsverkehr auf dem Zürichsee. Weil viele Pendler vom linken ans rechte Ufer wechselten, um dort einen Zug zu erwischen, waren die Kursschiffe zeitweise übervoll und es kam kurzzeitig zu Verspätungen von rund 10 Minuten.
Wie Wiebke Sander, Mediensprecherin der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) auf Anfrage bestätigt, mussten bei einem Querkurs sogar Passagiere beim Schiffssteg in Wädenswil abgewiesen werden. «Die Schiffe haben nur eine Kapazität von 150 Personen, mehr geht halt nicht», erklärt Sander.
Zwei Unfälle in kurzer Zeit
Bei dem Vorfall vom Mittwochmorgen handelt es sich um den zweiten Zugsunfall im Raum Wädenswil innerhalb von relativ kurzer Zeit. Am 13. Juli hatte ein Bauzug auf der SOB-Strecke unterhalb von Samstagern fast ungebremst einen Bagger gerammt.
Der Unfall forderte einen verletzten Bauarbeiter und hohen Sachschaden. Fahrleitungen wurden damals auf einer Länge von mehreren hundert Metern heruntergerissen sowie die Geleise und Einrichtungen beschädigt. Die betroffene Linie der Südostbahn von Wädenswil nach Einsiedeln blieb mehrere Tage gesperrt.
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