Bauprojekt in Richterswil Eigentümer wagt zweiten Anlauf für Wohnungsbau im Hotel Drei Könige
Das Richterswiler Hotel soll zu 13 Wohnungen umgebaut werden. Nach jahrelangem Stillstand will Eigentümer Ruedi Hatt (FDP) nun schon bald mit dem Bau starten.
Bald sechs Jahre ist es her, seit die Gemeinde das Hotel Drei Könige in Richterswil verkauft hat. 3,8 Millionen Franken zahlte der einstige Richterswiler Gemeindepräsident und Architekt Ruedi Hatt (FDP) mit einem Partner damals für den defizitären Betrieb. Das Ziel: Das geschichtsträchtige Gasthaus sollte zu Wohnungen umgebaut werden.
Seither hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan. Denn mehrere Faktoren – darunter ein Rekurs gegen die Entlassung des Gebäudes aus dem Inventar der Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung – verzögerten das Bauprojekt. Damit Hotel und Saal während dieser Zeit nicht einfach leer stehen, liessen die Eigentümer Urs Hobi vom Verein Arbeiterzimmer den Betrieb ab 2019 zwischennutzen.
Dieser sorgte in den vergangenen Jahren mehrfach für Schlagzeilen: Etwa als er ein Corona-Testcenter im Hotel einrichtete oder kreative Veranstaltungen im Chüngensaal ins Leben rief – aber auch, weil er immer wieder bei seinem Vermieter oder den Behörden aneckte. Zwischenzeitlich liess die Gemeinde das Hotel gar in einer polizeilichen Aktion dichtmachen.
Ein turbulentes Kapitel, das sich nun bald schliessen soll: Denn Hatt, dem das Hotel unterdessen allein gehört, hat ein neues Gesuch für den Um- und Neubau eingereicht. «Sobald die Baubewilligung vorliegt, werden wir die Zwischennutzung beenden», sagt er auf Anfrage dieser Redaktion.
Wohnungen und ein neuer Saal
In der Liegenschaft, deren Geschichte bis 1672 zurückreicht, sollen 13 Mietwohnungen entstehen. Diese reichen von der 2,5-Zimmer-Wohnung mit knapp 90 Quadratmetern bis zur 5,5-Zimmer-Maisonettewohnung im Dachgeschoss mit gut der doppelten Fläche. In welchem Preissegment sich die Wohnungen dereinst ansiedeln sollen, kann Hatt noch nicht sagen.
Im Erdgeschoss ist nun auch der neue Saal eingezeichnet, den der ehemalige Gemeindepräsident Anfang des Jahres angekündigt hat. «Der Platz sollte für Veranstaltungen bis 100 Personen ausreichen», erklärt Hatt. Ziel sei es, dass der 180 Quadratmeter grosse Raum mit eigener Küche und Empfangsbereich künftig beispielsweise von Richterswiler Vereinen gemietet werden könne.
Von aussen sehen die Pläne vor, dass der von der Seestrasse sichtbare Kopfbau mit den grünen Fensterläden beibehalten wird. Dies sei mit dem Heimatschutz so vereinbart worden. Der Anbau inklusive Veranstaltungssaal entlang der Chüngengass soll hingegen komplett abgerissen und neu gebaut werden.
Baustart nächsten Herbst
Hatt gibt sich optimistisch, was die Bewilligung des angepassten Baugesuchs betrifft. Bis im Frühling rechnet er mit einem positiven Bescheid. «In meinem Alter muss ich positiv denken», sagt der 73-Jährige mit einem Lachen.
Bis dahin soll die Zwischennutzung des Vereins noch weitergeführt werden. Standen Hatt und Hobi vor einigen Monaten noch kurz vor der Kündigung, funktioniere das Verhältnis inzwischen so weit, dass ihm der vereinbarte Zins rechtzeitig bezahlt werde. «Mehr mische ich mich da nicht mehr ein.»
Klappt mit der Baubewilligung alles, ist das Hotel Drei Könige in einigen Monaten ohnehin Geschichte. «Ich hoffe, bis nächsten Herbst mit dem Bau starten zu können», sagt Hatt. Ein Bezug der neuen Wohnungen wäre dann Anfang 2026 möglich.
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