Start der Super LeagueBasel und YB – trotz Fragen die Favoriten
Die früheren Serienmeister geniessen am meisten Kredit – anders als der Rekordmeister GC.
Ancillo Canepa ist ein vergifteter Zeitungsleser, das sagt er selbst. Gerade jetzt hat der FCZ-Präsident viel zu tun, weil überall Prognosen zur neuen Saison zu finden sind. Gross beschäftigt ihn das aber nicht weiter, «solange wir nicht als Absteiger gesehen werden».
Als Titelverteidiger muss der FCZ zum Kreis der Spitzenclubs gehören. Bloss ist er nicht automatisch erster Anwärter auf den Titel. Das sind Basel und YB, vor allem dank ihrer finanziellen Kraft. Der FCB hat ein neues Trainerteam, angeführt vom Siegertypen Alex Frei. Bei YB ist der Trainer auch neu und Jean-Pierre Nsame zurück, Filip Ugrinic und Cedric Itten sollen für Aufbruch stehen.
Das heisst aber nicht, dass die Grossclubs über dem Rest thronen wie zu den Zeiten, als sie die Titel in Serie abräumten. In Basel liegt das daran, dass es erneut einen Umbruch im Kader gab und keiner weiss, wie David Degen als Präsident mit Frei harmoniert. In Bern geht es zuerst um die Frage, ob Raphael Wicky die Konsequenz in seiner Arbeit hat, um erfolgreich wie Gerardo Seoane zu sein.
Dächlikappe und Doumbia
Lugano geniesst den Bonus des Cupsiegers, Mattia Croci-Torti hat sich, trotz Dächlikappe, als ernsthafter Trainer Respekt verschafft. Der Zuzug von Ousmane Doumbia gilt als Sinnbild für die Aufbruchstimmung im Tessin, wobei sich fragt, ob ihm nicht zu viel zugetraut wird.
Der FC St. Gallen wird auch nach dem verlorenen Cupfinal von einer Welle der Zuneigung getragen. Schon wieder hat er über 9000 Saisonkarten abgesetzt. Lukas Görtler und Jordi Quintilla prägen diese emotional geprägte Mannschaft, die ein Problem hat: Wann schafft sie es unter Peter Zeidler, eine Saison erfolgreich zu beenden?
In Luzern heisst der Trumpf Mario Frick, der Liechtensteiner hat als Trainer erfolgreich das Chaos weggeräumt, das ihm Fabio Celestini hinterlassen hatte. In Genf will Präsident Didier Fischer seinen Club so schnell wie möglich in den Top 3 etablieren. Der Plan hört sich nett an, hat aber die Schwäche, dass Fischer nicht zu Investitionen bereit ist.
Sympathien sind nett, aber …
Sion ist eine Wundertüte, wie immer, schwer berechenbar nach rund zwanzig Abgängen und mit Paolo Tramezzani als Trainer, der bislang erstaunlicherweise viel Schutz von Präsident Christian Constantin geniesst. GC wird wenig zugetraut, was an seiner mangelhaften Aussendarstellung liegt und einem dünn besetzten Kader. Rang 9 scheint momentan das höchste der Gefühle zu sein.
Bleibt der FC Winterthur, «ich habe Riesenfreude an seinem Aufstieg», sagt Canepa, «Kompliment, Chapeau!». So mag es vielen gehen in der Schweiz. Sympathien allein bringen aber keine Punkte ein. Wo er steht, sieht der FCW schon zum Auftakt. Basel gastiert auf der Schützenwiese.
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