FCZ gewinnt den KlassikerDie einen haben die grossen Chancen – die anderen werden Cupsiegerinnen
Der FC Zürich gewinnt dank einem Tor von Chiara Bücher den Cupfinal gegen den FC Basel. Die Baslerinnen lassen viele Grosschancen liegen, der FCZ macht es in Sachen Effizienz eindeutig besser.

Es dauert lange in diesem Cupfinal, bis der Ball erstmals den Weg ins Goal findet. Es dauert bis zur 80. Minute. FCZ-Spielerin Chiara Bücher entwischt der Basler Abwehr, nimmt den perfekten Pass von Martina Cavar an und lupft den Ball an Anna Klink vorbei ins Zürcher Glück.
Keine zwei Zeigerumdrehungen später steht mit Qendresa Krasniqi eine Baslerin ganz allein im FCZ-Strafraum – und vergibt diese grosse Möglichkeit. Kurz darauf wird sie ausgewechselt, setzt sich auf die Bank und kann die Tränen nicht zurückhalten. Nein, ihre nassen Augen kommen nicht nur von dieser einen vergebenen Grosschance – denn schon ganz zu Beginn könnte, ja müsste die Baslerin ihr Team in Führung bringen.
Nach weniger als einer Minute steht sie allein rund zwei Meter vor dem FCZ-Goal, müsste die Hereingabe von Ivana Rudelic nur noch einschieben, doch sie verstolpert den Ball, der langsam ins Aus kullert.
Die 30-Jährige, ihre vergebenen Chancen und ihre Tränen stehen sinnbildlich für den Auftritt der Frauen des FC Basel, die diesen Cupfinal im Zürcher Letzigrund gegen den FC Zürich 0:1 verlieren. Ein weiteres Mal gehen die Zürcherinnen in einem Direktduell als Siegerinnen vom Feld, gewinnen den Cup zum 16. Mal und sind damit alleinige Rekordhalterinnen.
Nicht nur Krasniqi betreibt Chancenwucher
Seit September 2010 trafen die beiden Clubs laut der Statistik des «Kicker» vor diesem Final 43-mal aufeinander: 28-mal siegten die Zürcherinnen, nur viermal die Baslerinnen – und es scheint fast, als sei diese ernüchternde Bilanz auch an diesem Samstagnachmittag noch tief in den Köpfen der Baslerinnen verankert.
Kaum anders sind diese vielen vergebenen Möglichkeiten des FCB zu erklären – denn es ist bei weitem nicht nur Krasniqi, die Chancenwucher betreibt.
So scheitern auch Rudelic oder Milena Nikolic aus bester Lage, Coumba Sow findet, nachdem sie FCZ-Goalie Noemi Benz umdribbelt, keine Mitspielerin im Zentrum, und auch beim Anrennen zum Schluss will der Ball einfach nicht ins Goal.
Die Zürcherinnen, die nach rund 30 Minuten Zugang zum Spiel finden, machen es in Sachen Effizienz eindeutig besser und zeigen zudem einen sehr couragierten und kämpferischen Auftritt. Ihr Sieg in diesem unterhaltsamen Spiel basiert auf viel Kampf, Wille und einem aufopfernden Kollektiv, das bis zuletzt an sich glaubt. Zudem zeigen sie in diesem Spiel, dem 8664 Fans – was Cuprekord bedeutet – beiwohnen, eine der besten Leistungen in der bisherigen Saison. Und so ist dieser Sieg trotz weniger Grosschancen auch kein unverdienter.

FC Basel

FC Zürich
Freistoss FCZ
Amelie Schuster schlägt den Ball zur Mitte, Captaine Naomi Mégroz visiert den Ball an, doch trifft FCB-Keeperin Klink. Diese muss kurz behandelt werden, kann aber weitermachen.
Anpfiff zweite Halbzeit
Der zweite Durchgang läuft. Wann fällt hier das erste Tor?
Pausenfazit
Nur Sekunden dauert die Partie, ehe bereits das erste Tor fallen müsste: FCB-Angreiferin Rudelic legt quer auf Krasniqi, die aus kurzer Distanz vor freiem Tor vergibt, weil der Ball unglücklich verspringt. Auch in der Folge bieten sich den Baslerinnen mehrere hochkarätige Chancen, häufig ist die technisch versierte FCB-Akteurin Qendresa Krasniqi involviert. Weil die Effizienz jedoch fehlt, gelingt kein Tor.
20 Minuten dauert es, ehe die Zürcherinnen besser ins Spiel finden. Mit mehreren Abschlüssen zwingen sie FCB-Keeperin Klink zu Paraden, wobei wirklich zwingende Aktionen bislang fehlen. Viktoria Szabo auf der linken Aussenbahn steht am Ursprung mehrerer sehenswerter Vorstösse, im Tor verrichtet Keeperin Noemi Benz wertvolle Arbeit. So entwickelte sich eine ausgeglichene und torlose, jedoch nicht minder intensive Partie im Letzigrund.
Die Entscheidung um den Cupsieg 2025, sie muss in den kommenden 45 Minuten fallen. Bald geht es weiter mit Halbzeit Nummer zwei!
Pausenpfiff
Nein, es bleibt beim 0:0. Schiedsrichterin Grundbacher bittet die Teams zum Pausentee.
Vorstoss FCZ
Minuten vor Pausenpfiff nimmt die Intensität wieder zu. Die Basler Torhüterin stösst weit vor und fängt so einen Zürcher Steilpass ab. Auf der anderen Seite zeigt auch Benz die nächste Parade. Es ist ein munteres hin und her – gelingt hier einem Team noch die Führung vor der Pause?
Chance FCB
Erneut führt Krasniqi ihre Dribbling-Künste vor, lässt zwei Zürcherinnen stehen und zieht stramm ab. FCB-Goalie Noemi Benz streckt das rechte Bein gerade noch rechtzeitig und klärt zur Ecke. Daraus resultiert keine Torgefahr.
Doppelchance FCZ
Ich muss mich korrigieren, gerade musste Klink nämlich mehrfach eingreifen! Erst zieht Baraniak aus der zweiten Reihe ab, die FCB-Keeperin fliegt und pariert. Kurz darauf wird erneut Baraniak per hohem Steilpass lanciert, erneut ist Klink gedankenschnell und fängt das Leder ab. Doch fest steht: Der FC Zürich hat die Basler Druckphase überstanden und wird stetig besser.
FCZ gefährlich über die Flügel
Wenn den Zürcherinnen Vorstösse gelingen, dann kommen sie über die Seiten. Aussenverteidigerin Szabo zeigt sich präsent und setzt den FCZ-Sturm mehrfach in Szene, wobei die Aktionen bisher gefahrlos ablaufen. FCB-Keeperin Klink hatte bislang wenig Arbeit.
Mehrfachchance FCB
Coumba Sow zieht auf der rechten Seite los und dribbelt FCB-Keeperin Benz aus. Sow bleibt auf den Beinen, doch findet in der Folge keine Anspielstation. Beim darauffolgenden Eckball muss Benz intervenieren, ebenso einige Sekunden später, als Rudelic frei abschliessen kann. Die Baslerinnen bleiben hier dominant – aber ineffizient. So bleiben dem FCZ alle Möglichkeiten offen, hier als erstes Team zu treffen.
Chance FCZ
Nun treten die Zürcher Offensiv-Akteure ein erstes Mal ins Szene. Torhüterin Benz verlagert das Spiel mit einem langen Ball nach links, nach einem Querpass steht Vincze frei. Im Fallen bringt sie das Rund aber nicht unter Kontrolle und verfehlt das Tor.
Nächste Basler Topchance
Wieder kein Tor! Krasniqi tanzt ihre Gegenspielerin raffiniert aus und spielt den Ball ins Strafraumzentrum. Rudelic steht völlig frei und hält voll drauf – das Gerät fliegt übers Tor. Präzision statt Kraft hätte hier womöglich zum Erfolg geführt. Doch erneut war es ein sehenswerter Vorstoss der wirbligen Basler Offensive, spätestens jetzt ist eine Führung überfällig.
Die Partie beruhigt sich
Der Auftakt in diese Partie war hitzig, nach der Basler Grosschance stiessen auch die Zürcherinnen mehrfach in den Strafraum vor. Mittlerweile ist die Intensität leicht abgeflacht, die Teams sortieren sich. Die Zweikämpfe hingegen, sie werden hart geführt.
Riesenchance FCB
Das hätte bereits die Basler Führung sein müssen! Rudelic hat viel Platz und legt quer auf Krasniqi, die das leere Tor vor sich hat. Doch der Ball verspringt und kullert am rechten Pfosten vorbei. Unglaublich, aber wahr: es steht noch 0:0.
Anpfiff
Basel spielt den ersten Pass, der Ball rollt im Letzigrund. Bald werden wir wissen, wer sich Schweizer Cupsieger 2025 bei den Frauen nennen darf.
VAR im Einsatz – erstmals in der Geschichte
Zum ersten Mal in der Geschichte des Schweizer Frauenfussballs wird heute auch der VAR zum Einsatz kommen dürfen. Auf dem Rasen wird die Partie von Desirée Grundbacher geleitet.
In wenigen Minuten geht’s los im Letzigrund. Wir freuen uns auf eine spannende Affiche!
Die Aufstellung des FCZ

Trainer: Renato Gligoroski
Die Aufstellung von Basel

Trainerin: Kim Kulig
Nieselregen in Zürich

Es regnet leicht, es ist grau – dennoch finden sich mehr und mehr Zuschauende auf den Tribünen des Letzigrund ein. Teile der Südkurve sind bereits versammelt, die Basel-Fans auf der Haupttribüne sind etwas in Unterzahl.
Zürich – Der Weg in den Final
Weniger Dramatik erlebten die Zürcherinnen. Ein 2:1-Sieg gegen die Frauen vom FC Aarau im Viertelfinal, darauf ein 2:0-Erfolg gegen Yverdon Sport, den Unterklassigen, im Halbfinal – die Finalteilnahme stand fest.
In den letzten zehn Jahren gewann der FCZ den Cup übrigens bereits fünf Mal, 15 Titel sind es insgesamt. Den letzten Triumph erlebten die Zürcherinnen im Jahr 2022, sie bezwangen GC im Final mit 4:1.
Basel – Der Weg in den Final
Der Basler Weg in den Final verlief nicht gänzlich ohne Hürden. Nach einem 1:0-Erfolg der Baslerinnen über den FC St.-Gallen wartete im Halbfinal Tabellenführerin Servette. Lange stand es 1:1, selbst nach der Verlängerung war keine Siegerin auserkoren. Es folgte ein nervenaufreibendes Penaltyschiessen. Mit einem Lattentreffer im siebten Versuch war das Schicksal der Genferinnen schliesslich besiegelt, der FCB stand im Cupfinal.
Vor zehn Jahren standen die Baslerinnen bereits einmal in einem Cup-Endspiel. Doch Rotblau musste sich klar geschlagen geben. Der Bezwinger hiess damals: FC Zürich. Einmal konnten der FCB den Wettbewerb jedoch für sich entscheiden, im Jahr 2014 war es, auf der anderen Platzhälfte stand der FC Kriens.
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