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Bedrohte Tierart
Australien will Koalas besser schützen

Koalas im Taronga Zoo in Sydney.
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Koalas werden in weiten Teilen Australiens ab sofort besser geschützt. In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland sowie im Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra wird der Gefährdungsstatus der drolligen Beuteltiere offiziell von «vulnerable» (verletzlich) auf «endangered» (bedroht) hochgesetzt, wie Umweltministerin Sussan Ley am Freitag mitteilte.

Anhaltende Dürren, verheerende Buschbrände, Krankheiten und der Verlust des Lebensraums hätten in den vergangenen 20 Jahren zu einem starken Rückgang der Koala-Population geführt.

Zum Schutz der Tiere will die Regierung in den nächsten vier Jahren 50 Millionen australische Dollar (33 Millionen Franken) aufwenden.

«Wir ergreifen beispiellose Massnahmen zum Schutz des Koalas und arbeiten mit Wissenschaftlern, medizinischen Forschern, Tierärzten, Gemeinden, Bundesstaaten, lokalen Regierungen und der indigenen Bevölkerung zusammen», betonte Ley.

Mehr als 60’000 Tiere getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert

Besonders die gewaltigen Buschfeuer von August 2019 bis März 2020 haben den niedlichen Beutelsäugern schwer zugesetzt. Nach Schätzungen der Umweltorganisation WWF wurden dabei mehr als 60’000 der nur in Down Under heimischen Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert.

Ein Retter holt im Januar 2020 einen Koala aus einem brennenden Wald auf Kangaroo Island in Australien.

Josey Sharrad von der Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare sagte: «Wir hätten niemals zulassen dürfen, dass es so weit kommt und wir Gefahr laufen, eine nationale Ikone zu verlieren.» Die Buschfeuer hätten den ohnehin schon bedrohten Bestand der possierlichen Eukalyptus-Fresser massiv dezimiert.

«Dies muss ein Weckruf für Australien und die Regierung sein, viel schneller zu handeln, um wichtige Lebensräume vor wirtschaftlicher Erschliessung und Landrodung zu schützen und die Auswirkungen des Klimawandels ernsthaft anzugehen.»

Population seit 2001 um die Hälfte geschrumpft

Die Hochstufung des Schutzstatus sei auf Grundlage von zwei wissenschaftlichen Studien erfolgt, teilte die Tierschutzorganisation mit. Diese hätten ergeben, dass die Koala-Population im tropischen Queensland seit 2001 um mindestens 50 Prozent eingebrochen ist und Koalas in New South Wales sogar vom Aussterben bedroht sind.

Der Koala – oder «Phascolarctos cinereus» – ist ein in Down Under endemischer Beutelsäuger, der den Grossteil des Tages in Bäumen sitzend verschläft und sich ausschliesslich von Eukalyptusblättern ernährt. Das ist möglich, weil das Verdauungssystem in der Lage ist, die giftigen Chemikalien in den Pflanzen zu neutralisieren. Der Australian Koala Foundation zufolge gibt es höchstens noch 100’000 Koalas in freier Wildbahn, «wahrscheinlich aber nicht mehr als 43’000», so die Stiftung.

SDA/ij