Aussicht auf neue Arbeitsplätze im Appital
In Gehdistanz zur Werkstadt Zürisee entsteht ein zweiter Dienstleistungs- und Gewerbepark. Auf dem Areal der früheren BASF in der Au plant die Steiner AG Neubauten für das lokale und regionale Gewerbe.
Die Eigentümerin des früheren Standortes der BASF an der Steinacherstrasse in der Au treibt ihre Überbauungspläne voran. Sie will einen Dienstleistungs- und Gewerbepark auf dem 17 000 Quadratmeter grossen Gebiet erstellen. Dazu hat sie den privaten Gestaltungsplan «Areal Appital» ausarbeiten lassen. Dieser liegt seit Freitag auf dem Bauamt der Stadt Wädenswil öffentlich auf.
Lange Zeit beklagte Wädenswil den Wegzug von Gewerbebetrieben und Unternehmen. Das Chemieunternehmen BASF war das prominenteste der letzten Jahre – und damals der beste Steuerzahler der Stadt. Dass mit dem Gewerbepark Flächen für neue Firmen entstehen, ist auch im Interesse der Stadt.
Projekte ergänzen sich
Das Areal Appital liegt etwas unterhalb des Rütihofs, wo die Stadt Wädenswil den Gewerbepark Werkstadt Zürisee entwickelt. Die beiden Projekte würden sich ergänzen, nicht konkurrenzieren. Dies bestätigen sowohl Stadtpräsident Philipp Kutter (CVP) als auch der Projektleiter der Steiner AG, einer Immobilienentwicklerin und Totalunternehmerin.
Dass auch eine private Entwicklerin Flächen für das lokale und regionale Gewerbe anbiete, zeige, dass die Stadt mit ihrer Markteinschätzung richtig gelegen sei, sagt Kutter. Das städtische Projekt für die Werkstadt Zürisee im Rütihof war von den Gegnern mit dem Argument bekämpft worden, es gebe gar nicht genügend Interesse für neue Gewerbeflächen.
Von der Werkstadt Zürisee ist laut Kutter zum jetzigen Zeitpunkt ein Viertel reserviert. Zudem seien die Verhandlungen mit einem weiteren Investor für eine grosse Parzelle weit fortgeschritten, hält Kutter fest. Darüber hinaus gebe es weitere Interessenten.
Auch die Steiner AG ist zuversichtlich, dass ihr Projekt im Markt bestehen wird. «Wir haben eine gute Resonanz auf die Vorabklärungen», sagt der Projektleiter. Bei der Steiner AG vertrete man die Ansicht, dass die Nachfrage nach Stockwerkeigentum für Gewerbetreibende vorhanden sei. Die Eigentümerin beabsichtige, einen Teil der Gewerbeflächen im Stockwerkeigentum zu verkaufen und den anderen Teil zu vermieten.
Parallelen und Unterschiede
Die beiden Projekte weisen Parallelen auf: Beide bieten einen neuen Standort für das lokale und regionale Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe. Sie liegen nahe beieinander und werden in den nächsten Jahren realisiert. Beide haben sich zum Ziel gesetzt, die Flächen günstig abzugeben. Dennoch gibt es Unterschiede. Die Stadt verkauft im Rütihof Parzellen und die Käufer planen und erstellen ihre Gebäude selber. Die Steiner AG will im Appital die Gebäude mit einer gesamten Nutzfläche von rund 15 000 Quadratmetern erstellen und die Flächen an die Käufer und Mieter abgeben.
Der Stadtpräsident spricht denn auch davon, dass sich die Projekte gut ergänzten. Jedes spreche ein anderes Segment an. «Das finde ich gut.» Es sei wünschenswert, dass in Wädenswil neue Gewerbeareale entwickelt werden. «Jede Gewerbefläche bietet die Chance, dass Arbeitsplätze entstehen und mehr Steuereinnahmen fliessen.»
Anforderungen an Qualität
Die Steiner AG erwarb das Areal 2012, nachdem BASF den Standort aufgegeben hatte. Die heutige Eigentümerin liess das Glasgebäude 2014 abreissen. Seither liegt das Areal brach. Der Gestaltungsplan bildet die planerische und rechtliche Grundlage, um die Brache überbauen zu können. Er gibt vor, wo und wie gross gebaut werden darf, wie das Areal erschlossen wird und was mit den Grünflächen passiert.
Der Gestaltungsplan sieht drei Baufelder vor. Gemäss dem Richtprojekt werden sechs Gebäude erstellt. Das Richtprojekt ist allerdings noch nicht verbindlich.
Die frühere Eigentümerin des Areals, die BASF, besass mit ihrem markanten Gebäude mit den schrägen Glasfassaden ein Aushängeschild. Auch die Steiner AG will das Ortsbild mit der künftigen Überbauung prägen. «Qualität und gute Gestaltung ist uns wichtig», wie der Projektleiter ausführt. Der Gestaltungsplan gibt das Ziel für eine gestalterische und ökologische Aufwertung des Areals vor.
Die Gebäude sind zwischen zwei bis höchstens vier Geschosse hoch. Vorgegeben ist auch ein zentraler Freiraum von mindestens 300 Quadratmetern. Diese Grünfläche soll als Aufenthaltsbereich für die Beschäftigten und Besucher dienen. Die Parkierungsanlagen sind mehrheitlich unterirdisch angelegt.
Einbezogen in das Projekt ist auch der Zopfbach, der durch das Areal fliesst. Der 30 bis 50 Zentimeter schmale Zopfbach führt wenig Wasser. Mit dem Wasserbauprojekt soll ein ökologischer Mehrwert erzielt werden. Der Bachlauf wird verbreitert und der bestehende kleine Weiher durch zwei neue Weiher ersetzt. Amphibien sollen sich dort wohlfühlen, aber auch andere gewässertypische Tiere und Pflanzen. Zudem wird der Hochwasserschutz gewährleistet.
Der Gestaltungsplan liegt seit Freitag auf. Interessierte können die Unterlagen während 60 Tagen einsehen und bis 21. Juni Einwendungen äussern. Festgesetzt wird der Plan durch den Gemeinderat.
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