Aufs Velo gegen die Formel E
Demo, abgerissene Werbebanner, links-grünes Gegenkomitee: Kurz vor dem Rennen wächst in Bern der Widerstand gegen den Grossanlass.
«Nie meh Formel E» oder «Formel E – Ojemine!»: Am Donnerstagabend protestierten in Berns Innenstadt rund tausend Menschen auf Velos und mit selbstbemalten Plakaten gegen das Formel-E-Rennen vom Wochenende, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Die von den Behörden bewilligte Kundgebung startete am Bundesplatz und führte durch die Altstadt zur Rennstrecke am Bärengraben. Schliesslich pedalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einmal über die Rennstrecke.
Die Demonstranten wollten mit ihrer Aktion zeigen, wie sie sich moderne Mobilität in der Stadt vorstellen würden: «Inklusiv, langsam und energiesparend». Zu der Kundgebung aufgerufen hatte das Komitee «Formel E ade».
Bilder: Velo-Demo in Bern
Zum Unmut der Organisatoren des Rennens wurde zahlreiche Werbebanner weggerissen. Die Polizei markierte mit einem grösseren Aufgebot Präsenz und schützte die Zufahrt zur Boxengasse. Nach rund anderthalb Stunden löste sich die Demonstration wieder auf.
Die Argumentation der Gegner
Wie schon bei der Austragung vor einem Jahr in Zürich stösst der Formel-E-Event in der Haupstadt des Landes nicht nur auf Gegenliebe. Aus Sicht der Gegner sei das Rennen umweltschädlich. Mehr als tausend Lastwagenfahrten seien notwendig, und tausende autobegeisterte Zuschauer würden wohl mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. Das seien alles vermeidbare Fahrten. Letzlich diene der Anlass nur dem Veranstalter und dem Tourismus. Elektro-Autos seien kein wirksames Mittel, dem Klimawandel entgegen zu wirken, sofern der Automobilverkehr nicht massiv reduziert werde. Dass nie wieder Autorennen in Bern stattfinden, ist letztlich das Ziel des Komitees.
Auch auf politischer Ebene sorgte das Rennen für Zündstoff. «Der rot-grün dominierte Gemeinderat hatte das Rennen bewilligt, zum Ärger der rot-grünen Parteien», wie die BZ schreibt. «SP und Grünes Bündnis gehören dem Komitee gegen das Rennen an, obwohl sie in der Stadtregierung drei von fünf Sitzen haben.»
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