Auffallende Arbeiten in StäfaUnterirdischer Bach wird ans Tageslicht geholt
Der Leisibach bei der Wanne oberhalb von Stäfa erhält einen naturnahen Bachlauf, der mithilfe von Baumstämmen und Holzbündeln gestaltet wird.
Wer dieser Tage die Stäfner Bergstrasse passiert, sieht unterhalb der Zielscheibe des Schiessstands Wanne ungewöhnliche Bautätigkeiten: Mitten auf der grünen Wiese am Hang entsteht eine Art Piste, daneben liegen aufgeschichtete Baumstämme und Bündel aus riesigen Ästen.
«Hier entsteht nicht etwa ein neuer Wanderweg», erklärt Florian Uehle, Leiter Fachbereich Abwasser und Gewässer der Gemeinde Stäfa. Die Baupiste werde benötigt, um Material für die Ausdohlung des Leisibachs hinaufzutransportieren. Dieser verlief bis anhin unterirdisch in einer Röhre. Nachdem diese kaputtgegangen war, entschied die Gemeinde sich für eine Renaturierung des Wiesenhangbachs auf einer Länge von etwa 200 Metern.
Die Renaturierung erfolgt gemäss Uehle in ingenieurbiologischer Bauweise. Dabei werden lebende Pflanzen, Pflanzenteile oder pflanzliche Produkte zum Erosionsschutz von Böschungen, Ufern und Deichen eingesetzt. Im Fall des Leisibachs kommen Baumstrünke als Absturzsicherung ins Bachbett und Bündel aus Totholz zur Stabilisierung an die Kurvenaussenseiten. «So können wir gänzlich auf Beton verzichten», sagt Uehle.
Die Bauarbeiten dauern noch drei Wochen. Unter anderem werden spezielle Saatmischungen mit seltenen Pflanzen ausgebracht, die später Kleinlebewesen wie Libellen anziehen sollen. Fische hingegen werden sich im Wiesenhangbach nicht ansiedeln. «Dafür ist es zu steil.»
Das Projekt verursacht Kosten von 170’000 Franken. Knapp 100’000 davon erhält die Gemeinde gemäss Uehle in Form von Staatsbeiträgen für Gewässer zurück.
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