Wilde Nachbarn ZimmerbergAuf Fotopirsch nach den «Big Five» vom Zimmerberg
Wo leben eigentlich die grössten Wildtiere der Region? Diese Frage soll ein Fotowettbewerb der Plattform «Wilde Nachbarn Zimmerberg» beantworten.

Wer sich rund um den Zürichsee auf Wildtiersafari begibt, wird höchstwahrscheinlich keinem wilden Löwen begegnen. Für das Zusammentreffen mit einem wilden Reh oder Igel stehen die Chancen jedoch gerade in der herbstlichen Dämmerung gut. Sie gehören neben Fuchs, Hermelin und Eichhörnchen zu den Big Five der Region Zimmerberg. Also den fünf grössten Wildtieren, die aktuell in einem Fotowettbewerb der Plattform «Wilde Nachbarn Zimmerberg» gesucht werden. Fleissige Entdeckerinnen und Entdecker sollen ihre Beobachtungen in und um das Siedlungsgebiet ihrer Gemeinde teilen und zur Erforschung des Wildtierbestandes beitragen.
Den Nutzern etwas zurückgeben
«Unsere Plattform lebt davon, dass die Anwohnenden der neun Gemeinden am Zimmerberg ihre Beobachtungen in der Natur teilen», sagt Markus Hohl von der Fachstelle Biodiversität der Stadt Wädenswil. Der Fotowettbewerb, bei dem es unter anderem eine Privatexkursion zu gewinnen gibt, sei die ideale Massnahme, den Nutzenden etwas zurückzugeben. Denn die geteilten Beiträge auf der Plattform tragen zu wichtigen Erkenntnissen über das Vorkommen der Tiere am Rand und im Siedlungsgebiet bei.

«Wir haben natürlich für die gesuchten Big Five nur Tiere gewählt, deren Beobachtung realistisch ist», erklärt er. Deshalb seien der Rothirsch und der Biber nicht mit dabei, dafür aber das Eichhörnchen nachgerutscht. «Wir wollen ja auch nicht, dass unsere Naturfreunde sich morgens um 3 Uhr auf die Lauer legen müssen, um nach Stunden zu einem Bild zu kommen», sagt der Mitinitiator des Projekts. Das primäre Ziel sei es, Naturfreunde zu noch mehr Wildtierbeobachtungen in nächster Umgebung zu animieren. Gerade der Hermelin – auch Wiesel genannt – sei aber auch nicht ganz leicht zu entdecken.
Projekt ist erfolgreich gestartet
Das Projekt «Wilde Nachbarn Zimmerberg» wurde erst diesen Frühling lanciert. Es ist somit Teil der schweizweiten «Wilde Nachbarn»-Plattform, die auch in der Region Pfannenstiel am rechten Zürichsee-Ufer vertreten ist. «Das Projekt ist bisher sehr gut angelaufen», antwortet Hohl auf die Frage nach einer Zwischenbilanz. Bisher wurden in der Region Zimmerberg über 80 verschiedene Arten gemeldet. Bei einigen unter ihnen, zum Beispiel beim grossen Glühwürmchen, konnte bisher nur vermutet werden, wo es vorkommt. Heute weiss man, dass das grosse Glühwürmchen bei Dunkelheit mitten durch das Dorfzentrum Thalwils fliegt.
Eine bahnbrechende Neuentdeckung wurde bisher allerdings noch nicht verzeichnet. Es sei auch noch niemandem ein Bär oder Wildschwein im Garten begegnet, witzelt Hohl. Doch wer weiss, was einem auf der Pirsch im Quartierbusch noch so alles über den Weg läuft. Bilder der Big Five aus der Region Zimmerberg können noch bis zum 15. Dezember für den Fotowettbewerb eingereicht werden.
Am Wettbewerb teilnehmen können die Anwohner des Bezirks Horgen vom 22. September bis 15. Dezember 2022. Die Bilder müssen über die Webseite der Wilden Nachbarn Zimmerberg hochgeladen werden.
Eine Jury kürt das beste Bild, zudem sind der Publikumspreis sowie ein Sonderpreis zu gewinnen. Den Sonderpreis erhält, wer alle Big-Five-Arten mit Bild melden kann.
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