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Geld für Stars
Auch Springsteen verkauft seine Songs – für eine halbe Milliarde

Nachdem der Sänger wegen Trunkenheit am Steuer gebüsst worden war, musste Jeep seinen Werbespot mit Bruce Springsteen zurückziehen.
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Er also auch: Wie das Branchenmagazin «Billboard» bekannt gibt, hat Bruce Springsteen, der singende Arbeitersohn, die Rechte an seinen Songs der Plattenfirma Sony/Columbia verkauft. Sie hat alle seine Werke seit 1973 vertrieben: über 300 Songs und 20 Alben. Für seinen Katalog bezahlt Sony 500 Millionen Dollar.

Der Unermüdliche, den seine Fans «The Boss» nennen, ist bis heute aktiv. In den letzten beiden Jahren hat Springsteen zwei neue Platten herausgebracht. Und ist in New York während vier Jahren immer wieder als Solist aufgetreten. Der 72-jährige Musiker, der bis heute 150 Millionen Platten verkauft hat, verfügte über ein Eigenkapital von 525 Millionen Dollar. Dieses hat sich mit dem Verkauf seiner Songs fast verdoppelt.

Neil Young bekam 150 Millionen Dollar

500 Millionen Dollar, das ist die höchste bislang bekannte Summe, die eine Plattenfirma für die Lieder einer ihrer Künstlerinnen oder eines Künstlers bezahlt hat. Selbst Bob Dylan, der seiner Plattenfirma den Katalog vor einigen Monaten abtrat, es war ebenfalls Sony, bekam für seine Songs nur 300 Millionen. David Bowies Katalog, dessen Verkauf zurzeit vorbereitet wird, soll für 200 Millionen an die Plattenfirma gehen. Bowie war als Erster mit seinen Songs an die Börse gegangen.

Er ist auch der erste Engländer, dessen Songrechte an die Plattenfirma gehen sollen, alle anderen Musikerinnen und Musiker kommen aus den USA oder Kanada, und alle haben eine lange Karriere hinter sich. Neil Young bekam 150 Millionen Dollar, bei anderen ist die Summe unbekannt: Paul Simon, Tina Turner, Shakira, bei der Band Red Hot Chili Peppers und drei Mitgliedern von Fleetwood Mac. Es ist damit zu rechnen, dass weitere Musiker ihrem Beispiel folgen werden.

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Warum tun sie das? Die Lieder eines Songwriters funkeln als Juwelen durch seine Karriere, vor allem wenn sie sich zu Klassikern veredelt haben. Mit ihnen verbinden die Fans ihre Erinnerungen, Sehnsüchte und Hoffnungen, die Songs haben ihr Leben vertont, sie funktionieren als Soundtrack ihrer Jugend.

Oder sie erinnern, im Fall von Bruce Springsteen, an die einfachen Verhältnisse ihrer Herkunft. Was man jung gehört hat, das hat der deutsche Philosoph Klaus Theweleit schon früh erkannt, geht besonders tief. Und bleibt einem, als gesungener Teil seiner Identität, ein Leben lang nahe.

Dass Musiker sich gerade jetzt von ihrem Material trennen, hat finanzielle Gründe. Das Coronavirus hat die Tournee als Verdienstmöglichkeit eingeschränkt, wenn nicht verunmöglicht. Zugleich lässt sich selbst mit den Hits auf den Streaming-Plattformen wie Spotify weit weniger verdienen, weil die Marge so niedrig ist. Auch die Kopiermöglichkeiten digital veröffentlichter Musik machen den Künstlern zu schaffen.

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Für sie muss das Angebot verlockend klingen, noch zu Lebzeiten eine Menge Geld zu machen. Auch für ihre Plattenfirma wird die Rechnung aufgehen. Sie versteht den Besitz der Songrechte als Investition, die auf die Dauer und für eine lange Zeit hohe Gewinne verspricht.

Erstens rechnet sich das Copyright auch bei Spotify, zweitens und vor allem können die Firmen das Songmaterial direkt der Werbung verkaufen oder für Serien und Filme bereitstellen. Wie gut sich Songs in Filmen machen, zeigen die hochstehenden Soundtracks des Musikers und Produzenten T-Bone Burnett.

Bruce Springsteen macht jetzt Werbung für Jeep.

Was für eine Wirkung bekannte Songs auf den Verkauf haben können, machte die Bekleidungsfirma Levi’s Mitte der Achtzigerjahre erstmals vor. Ihre auf alt gedrehten, erotisierten Werbeclips für Jeans zur Begleitung der Songs von Muddy Waters, Sam Cooke, The Clash und anderen Garanten der Authentizität wurden zum Grosserfolg. Und jagten die Erfolge von damals die aktuelle Hitparade hoch.

Bruce Springsteen übrigens, der sich während Jahrzehnten geweigert hatte, seine Songs der Werbung zu verkaufen, hat seinen Widerstand Anfang dieses Jahres aufgegeben. Und machte im Februar Werbung für Jeep. Der zweiminütige Clip wurde in der Superbowl-Pause ausgestrahlt, der teuersten Werbeplatzierung der Welt. Der Spot zeigt Springsteen fahrend im Jeep, unterwegs in das Herz Amerikas; er nennt es «die Mitte», in Anspielung auf die politische Kluft Amerikas.

Die Firma musste den Spot zurückziehen, nachdem bekannt geworden war, dass Springsteen wegen zu schnellen und offensichtlich trunkenen Fahrens gebüsst worden war. Born to drink, born zu drive. Gäbe einen guten Song ab.

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