ZSC Lions bereits outAuch mit sechs Ausländern reichts nicht
In der Champions League scheitern die Zürcher zum dritten Mal in Serie im Achtelfinal. Mit einem 1:4 gegen Skelleftea und dem Gesamtskore von 5:9. Das sollte ihnen zu denken geben.
Was ihr neues Stadion betrifft, zählen die ZSC Lions zur Spitzenklasse im europäischen Eishockey. Punkto Lohnsumme auch. Nur beim Sportlichen hapert es. Zum dritten Mal in Serie scheiterten sie in der Champions Hockey League im Achtelfinal. 2018 war für sie das finnische Kärpät Oulu (Gesamtskore 6:7) zu stark gewesen, 2021 das schwedische Rögle (4:7), diesmal Skelleftea, der Zweite der schwedischen Liga. Nach dem 4:5 im Hinspiel verloren die ZSC Lions in der Swiss-Life-Arena 1:4.
Hatten sie im Hinspiel in Skelleftea in einem munteren Spiel dreimal geführt, ehe sie doch noch unterlagen, waren sie diesmal gegen nun weitaus diszipliniertere Schweden chancenlos. Vor allem, weil sie in den ersten drei Unterzahlspielen drei Tore zuliessen. Schon in Skelleftea hatten die Zürcher drei Powerplay-Treffer kassiert, aber auch zwei Shorthander erzielt. Bei sechs Unterzahl-Toren in zwei Spielen muss man sich fragen, wie gut die drei schwedischen ZSC-Coaches den schwedischen Gegner studiert haben.
In der National League haben die ZSC Lions das beste Boxplay, gegen Skelleftea kassieren sie sechs Unterzahl-Tore in zwei Spielen.
In der Schweizer Liga haben die Zürcher das beste Boxplay, haben sie in 18 Partien erst 10 Unterzahl-Treffer zugelassen. Doch die puck- und kombinationssicheren Schweden sind eben ein anderes Kaliber. Beim 0:1 durch Sandberg (24.) liess sich Hrubec zwischen den Beinen erwischen, beim 0:2 lenkte Wingerli (26.) gekonnt ab, beim 1:3 Pär Lindholms (38.) legte Lehtonen dem gegnerischen Stürmer den Puck unglücklich vor dem leeren Tor auf den Stock. Chris Baltisberger (31.) hatte zwischendurch mit dem 1:2 etwas Hoffnung zurückgebracht.
Es war ein ernüchternder Abend für die Zürcher vor 4015 Zuschauern, die trotzdem für gute Stimmung sorgten. Die 15 Franken für einen Steh-, beziehungsweise 25 Franken für einen Sitzplatz hatte wohl nur der harte Kern bezahlt. Die grosse Masse mag lieber Spiele gegen Davos, Bern oder Ambri. Gegen solche Gegner kommen die ZSC Lions oft auch mit einer mittelmässigen Leistung davon. Gegen einen schwedischen Spitzenclub wie Skelleftea reicht das nicht.
Der grösste Unterschied lag in der Dynamik im Offensivspiel. Liessen die Schweden den Puck munter zirkulieren und überraschten sie immer wieder mit Positionswechseln, wirkte bei den ZSC Lions alles sehr statisch. Die individuelle Klasse einiger Spieler wie Texier war zwar ersichtlich, aber als Gesamtes verstanden es die Zürcher zu wenig, die Schweden zu überraschen. Man bekam das Gefühl, dass diese viel eingespielter sind.
Enttäuschend ist das erneute Scheitern der ZSC Lions auch angesichts der Erhöhung der spielberechtigten Ausländer in der Liga von vier auf sechs. In Skelleftea hatten die Zürcher sieben eingesetzt, in Zürich sechs, weil der gesperrte Lammikko fehlte. Man mag ja loben, dass das Niveau in der National League durch die Ausländerflut gestiegen sei. In Schweden hingegen geht es auch ohne. Skelleftea trat in Zürich ohne eine ausländische Verstärkung an. Nebst den ZSC Lions scheiterten auch Davos und Fribourg, einzig Zug ist noch im Rennen.
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